Berta-Reiser-Weg im Baugebiet "Röderweg Süd" gewidmet

Ein eher seltenes Ereignis hatte unsere CSU-Stadtratsfraktion im Mai auf dem Programm - die Enthüllung eines Straßenschildes im Zuge einer Straßenwidmung. Der Stadtrat war im September 2021 einstimmig dem Antrag der CSU-Fraktion gefolgt, den Weg im Baugebiet Röderweg Süd nach der Malerin Berta Reiser zu benennen. Es gibt über 3.000 Straßen im Landkreis Bamberg, die nach Personen benannt wurden, wie Annette Schäfer (Kreisheimatpflegerin des Landkreises Bamberg) feststellte. Es gibt nur fünf, die konkret bedeutenden Frauen gewidmet wurden. Baunach hat als erste Kommune im Landkreis Bamberg eine Straße nach einer „weltlichen“ Frau benannt.

Im Zuge der Straßenwidmung wird an das künstlerische Werk von Berta Reiser erinnert, die von 1945 bis 1952 mit ihren drei Kindern und ihrer Mutter in einer Ein-Zimmer-Wohnung in Baunach lebte. In dieser unter anderem von der Winterkrise 1946/47 geprägten Zeit brachte Berta Reiser alles, was sie sah und erlebte, künstlerisch zu Papier. Dazu zählen die fränkische Landschaft, Ansichten von Baunach, Portraits von Nachbarn und Feste und Gebräuche im Jahreskreislauf. In zahlreichen Baunacher Haushalten befinden sich noch immer Bilder der Malerin, die ihre Werke in der Nachkriegszeit gegen Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände zum Überleben einlöste. 

„Meine Mutter war eine sehr vielfältig interessierte, intelligente Frau. Daher kam ihr auch 1995 die Idee, die Gebräuche und Lebensweisen der Nachkriegszeit in Baunach in einem Buch festzuhalten. „An den Ufern des Friedens“ ist ein wichtiger, sehenswerter Beitrag die Erinnerungen daran aufrechtzuerhalten.“ sagt Berthold Reiser, Sohn der Künstlerin. Dieser war gemeinsam mit seiner Schwester Ulla nach Baunach gekommen um dem festlichen Ereignis beizuwohnen.

Von 22.05.2023 bis 04.06.2023 können die Werke in einer Ausstellung im Bürgerhaus angesehen werden, hier ist auch ein Nachdruck des Buches von Berta Reiser käuflich erwerbbar.