Ortsverband Böhmfeld

Böhmfeld (nie) Erstmals in der Geschichte Böhmfelds bewirbt sich eine Frau um das Amt des Bürgermeisters, das ab 1. Mai 2020 hauptamtlich geführt wird. Dies gab CSU-Ortsvorsitzender Michal Bauer jun. in der Versammlung mit den Unabhängigen Wählern bekannt.

Die 51-jährige Verwaltungsoberinspektorin Sandra Much stellte sich im Anschluss den Besuchern vor. Sie habe Verwaltung von Pike auf gelernt. 1990 habe sie ihren Dienst in der Stadtverwaltung Ingolstadt angetreten. Hauptamt und Rechtsamt waren dort die ersten Stationen. Danach kam die Weiterbildung in Betriebswirtschaft. Anschließend war sie in der Bürgerberatung, im Hoch- und Tiefbauamt und der Pressestelle tätig. Seit 2015 arbeitet sie im Amt für Sportangelegenheiten. 2016 absolvierte sie die Prüfungen für den oberen Dienst. Es gelte für sie, gerade, zuverlässig und ehrlich zu sein und dann, wenn etwas nicht so läuft, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern das Ziel konsequent im Auge zu haben. Informieren und recherchieren sowie Ideen ausarbeiten und mit Kreativität alles anzugehen hilft dabei immer weiter. Ein Ziel ist, bei der möglichen neuen Aufgabe die Familie mit den beiden Kindern und den Beruf, der ja auch die Familie betrifft, unter einen Hut zu bringen. Doch das wird sich regeln lassen. Die Versammlung war sich einig, dass hier eine Kandidatin gefunden wurde, die das Anforderungsprofil an den Posten bestens erfüllt und die es mit ganzer Kraft zu unterstützen gilt.

Da sich mit Michaela Beck, Johann Dieling und Anna Schüller drei CSU/UW-Gemeinderäte nicht mehr zur Wahl stellen, ist die Führung noch auf der Suche nach interessierten Gemeinderatskandidaten. Mit Lydia Hörmann und Clemens Olmert konnte Bauer der Versammlung zwei Bewerber vorstellen.

Fraktionssprecher Peter Neuner gab einen Rückblick auf die zu Ende gehende Amtszeit. Dieser führte über die neuen Baugebiete, die aber nur zu einer minimalen Erhöhung der Einwohnerzahl führten, den Breitbandausbau im Baugebiet Ziegelstadelweg und die Parkplätze an Kirche und Kindergarten, die mit der Aufschotterung bei den Benutzern wenig beliebt sind. Große  Investitionen gab es im Feuerwehrwesen und der Bauhof brauchte einen neuen Aufsitzmäher. Im Haus für Kinder wurden Investitionen getätigt und die Schülerbeförderung wird umstrukturiert. Um ein Jahr verlängert wurde der Vertrag mit dem Landkreis zur weiteren Unterbringung der Asylbewerber im Kotterhof-Garten.

In Planung ist derzeit das Baugebiet Lehen und als weitere große Maßnahme die Sanierung des Kindergartengebäudes. Für das Feuerwehrhaus soll es zusammen mit dem Schützenheim, der Rot-Kreuz-Bereitschaft und den Bergbläsern ein Gemeinschaftshaus geben.

Nicht erledigt sind bisher die Barrierefreiheit im Kotterhof, ein Radweg nach Echenzell, die Senkung des Energieverbrauchs der gemeindlichen Liegenschaften und die Straßensanierungspläne.

In einer kurzen Diskussionsrunde wurde der in der Agenda 2020 angesprochene Punkt „Wir sichern die Grundversorgung im Dorf“ angesprochen. In den letzten Jahren wurden ein Schreibwarengeschäft, die Post, die Sparkasse, der Getränkemarkt und zwei Bäckereien geschlossen. Die Raiffeisenbank hat nur noch an zwei Tagen geöffnet. Außer der Metzgerei, die auch Backwaren verkauft, ist nichts mehr vorhanden. Da die Buslinie hauptsächlich den Schulbusverkehr bedient, ist es für die übrige Bevölkerung nahezu unmöglich, diese zu nutzen, um zum Einkaufen zu kommen, was vor allem Senioren bedauern. Von der Gemeinde war dazu bisher nichts zu hören.