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Meldung

Europa wählen - Zukunft gestalten

V.l.n.r: Marian Cammerer, Alex Dorow, MdL, Kathrin Grabmeier, Hans G. Möhnle und Johannes Wernseher

Im Zuge der am 26. Mai bevorstehenden Europawahl luden die Junge Union Ammersee-Westufer und der CSU Ortsverband Dießen zu einer Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung zum Thema „Europa wählen, Zukunft gestalten“ in den Kramerhof nach Riederau ein. 

Mit einem spannenden Impulsreferat eröffnete Alex Dorow, Mitglied des Landtags und des Europaausschusses im Bayerischen Landtag den Abend. Dorow sprach über die Auswirkungen der Europäischen Union auf das Fünf-Seen-Land und betonte, dass durch EU-Fördermittel im Rahmen des LEADER-Ansatzes kürzlich Projekte wie beispielsweise die im April abgeschlossene Restaurierung der Jugendstil-Beleuchtung „Blütenleuchten“ sowie die Instandsetzung des schmiedeeisernen Zauns im Dießener Schacky-Park co-finanziert wurden. Auch die Soccer-Box des MTV-Dießen, die derzeit am Sportplatz des MTV-Dießen gebaut wird und in den kommenden Wochen fertig gestellt wird, wird durch das LEADER-Programm mit EU-Mitteln finanziell gefördert. Zwischen den Jahren 2014 und 2020 fließen rund 2,3 Milliarden Euro aus Europa nach Bayern, um verschiedenste Programme und die Wirtschaft zu fördern. 

Im Anschluss referierte Michael G. Möhnle, ehemaliger Pressesprecher der Europäischen Union und Journalist. Möhnle betonte, dass die Demokratie europäischer Herkunft ist und diese auch in Zukunft dringend gewahrt bleiben muss. Europas Auftrag sei ein freiheitlicher und einheitlicher Staatenverbund. Durch die Europäische Union wurden verschiedene, heute selbstverständliche Standards eingeführt wie beispielsweise die europaweite Notfallnummer 112 oder auch das e-Call System, welches im Falle eines Unfalls einen automatisierten Notruf an die nächst gelegene Feuerwehr- und Rettungsleitstelle absetzt um Einsatzkräfte automatisch alarmieren zu können. Auch das Satellitennavigationssystem Galileo, welches derzeit aufgebaut wird, ist Ergebnis europäischer Zusammenarbeit und macht Europa vom US-Amerikanischen Satellitennavigationssystem GPS unabhängiger.

Doch die einheitliche und freiheitliche Gemeinschaft der Europäischen Union steht durch die zunehmenden Erfolge von rechts orientierten Parteien vor einer großen Herausforderung. Rechter Populismus, der von den Krisen und ihren Folgen lebt, will die Europäische Gemeinschaft ins Wanken bringen. Möhnle warnte vor den Wahlversprechen rechtspopulistischen Parteien. Dass die AFD in Deutschland eine nationale, EURO-unabhängige Währung einführen will, scheint genauso irrsinnig, wie die Idee, in Zeiten der Friday-for-Future-Demonstrationen europäischer Schülerinnen und Schüler, mit Deutschland aus dem Pariser Klimaabkommen auszutreten. 

In einer abschließenden Diskussionsrunde stellten Dorow und Möhnle sich den Fragen der Besucher. Sowohl die Referenten als auch die Zuhörer waren sich einig: Wir alle brauchen jetzt, stärker denn je, ein starkes, gemeinschaftlich orientiertes europäisches Parlament, das mit gleichgesinnten Gedanken als Vermittler der Völker untereinander auftreten kann und den Menschen eine gemeinsame Zukunft bietet.