Artikel vom 24.06.2025
Zukunftsfähige Landwirtschaft
Drei-Höfe-Tour mit Landratskandidat Martin Lackner in Fridolfing

Eine Höfe-Tour der besonderen Art unternahm der CSU-Kandidat für die Landratswahl am kommenden Sonntag, Martin Lackner, bei einer Rundfahrt in Fridolfing. Anhand von drei Beispielen wurde aufgezeigt, wie vielfältig Landwirtschaft ist und sich für eine nachhaltige Zukunft aufstellen kann.
Der Fridolfinger CSU-Vorsitzende und designierte Bürgermeisterkandidat Martin Bambach betonte, dass die Landwirtschaft einer der ältesten Wirtschaftssektoren der Menschheit ist. Seit langem werde über Produkte, Qualität, Mengen, Lebensmittelsicherheit, Tierwohl, Gentechnik, Düngemittel, Pflanzenschutz und viele andere Themen diskutiert und oft heftig gestritten. Menschen und Organisationen treten meist für Einzelinteressen ein, haben aber selten die gesamte Landwirtschaft im Blick.
Nach Ansicht von Martin Lackner, der seit 17 Jahren Bürgermeister in Engelsberg ist, ist die Landwirtschaft das Rückgrat unserer Heimat. Die heimischen Bauern verdienten Respekt, faire Bedingungen und weniger Bürokratie. Als neuer Landrat würde er den Landwirtschaftsbeirat beibehalten, regionale Strukturen stärken und sich für die Wertschätzung der Landwirte einsetzen. Diese sicherten Arbeitsplätze, Landschaft und Ernährung.
Erste Station der Tour war der Thoma-Hof der Familie Reiter in Eizing, wo die Eltern von Alois Reiter und seiner Frau Evi schon Ende der sechziger Jahre begonnen haben, Urlaub auf dem Bauernhof anzubieten. Für den mit 13 Hektar Eigenbesitz relativ kleinen Hof war das schon damals ein wichtiges zweites Standbein und „die Gäste mit Zimmer und Etagendusche zufrieden“. Mit dazugepachteten Flächen entwickelte sich nicht nur der Milchvielbetrieb weiter, zu Beginn der neunziger Jahre wurde mit dem Bau der ersten Ferienwohnungen die Nachfrage nach hochwertigerer Ausstattung erfüllt. Und 2015 wurde mit dem Abriss und Neubau des großen Bauernhauses mit Fünf-Sterne-Ferienwohnungen ein ganz großer Schritt gewagt – und in der Corona-Zeit gebangt wie in vielen anderen Bereichen auch.
„Wir bieten jedes Jahr rund 300 Familien ein ganz besonderes Landerlebnis, das gerade viele Kinder einschneidend prägt und ganz viel Werbung für die Landwirtschaft ist“, betonte Evi Reiter, die die umfangreichen Angebote von Füttern und Melken bis zu Traktorfahren aufzählte. Bei einem Hofrundgang zeigten sich die Teilnehmer beeindruckt über das Ferienerlebnis in ruhiger Lage.
Auf dem Weg zum Fellner-Hof von Franz Huber machten die Teilnehmer halt an einigen Feldern, wo Huber viel Interessantes über Getreide, Mais und neue Pflanzen wie etwa Sojabohnen erzählte. Das Salzachtal sei aufgrund der Niederschläge etwa hervorragend für Mais geeignet. Mais sei zudem ein energiereiches Futter und insbesondere im Spätsommer ein wichtiger „Wald“ für Insekten. Immer mehr Bauern in der Region entscheiden sich zudem für den Anbau von Sojabohnen, statt importiertes Eiweiß aus Südamerika zu verfüttern.
Nach einem Rundgang über den Hof und in den Kuhstall samt Melkroboter „Robbi“ ging es zur Biogasanlage und Huber erläuterte deren Wirkungsweise sowie die Zusammenhänge von regionaler und nachhaltiger Energieerzeugung: „Der Mix aus allem macht es“ betonte er und war sich damit einig mit Martin Lackner, für den eine sichere Energieversorgung auch eine wichtige Voraussetzung für den Wirtschaftsstandort Landkreis Traunstein ist.
Ziel der Höfe-Tour war dann der Schiffernleitner-Hof der Familie Obermayer, die neben Ackerbau eine Schweinemast mit 600 Tieren betreibt. Der Betrieb setzt auf kurze Wege, die etwa bei den Züchtern der Ferkel beginnen oder im Schlachthof Laufen oder Metzgern in der Region enden. Es werden eigene Felderzeugnisse sowie Molke aus Piding oder Biertrebern verfüttert – ebenfalls regional. Das Fleisch der Tiere wird zum Teil selbst verarbeitet und im eigenen Hofladen, drei Wochenmärkten im Landkreis oder mittels Partyservice und bei Feiern im hauseigenen Kellerstüberl angeboten. Auch die Familie Obermayer erzeugt Energie zum Teil selbst mit einem kleinen Windrad und Photovoltaik. Allen drei Betrieben gemeinsam war, dass die Familien generationenübergreifend zusammenhelfen.
Bei einer Brotzeit auf der Terrasse des Kellerstüberls sprach Martin Lackner noch einige Themen an, die ihm als hoffentlich künftigem Landrat wichtig sind: Infrastruktur, Wirtschaft, Tourismus, Energie, Bildung, Gesundheitswesen und Leben im Alter. Er betonte die wichtige Arbeit der 35000 Menschen im Landkreis in Ehrenämtern und Vereinen. „Wenn ihr mich zum Landrat wählt, bekommt ihr eine bodenständige, aber auch innovative Politik mit Visionen für die Zukunft“, sagte Lackner. Und Altlandrat Hermann Steinmaßl erinnerte daran, dass es dem Landkreis seit 1070, als Leonhard Schmucker zum Landrat gewählt wurde, mit ausnahmslos CSU-Kreischefs immer gut gegangen sei: „Lackner bringt das Rüstzeug mit, er hat 17 Jahre Erfahrung als Bürgermeister und Verwaltungschef!“
Bei regen Gesprächen klang die Veranstaltung aus.