Artikel vom 10.04.2025
CSU Rotmaintal
Einführung der elektronischen Patientenakte


Vortrag zur Einführung der elektronischen Patientenakte – ePA – in Zusammenarbeit mit der Hanns Seidel Stiftung
Auf Initiative der 3. Bürgermeisterin und CSU-Ortsvorsitzenden Karin Vogel-Knopf fand am Donnerstag, den 10. April 2025 in der Gaststätte Kastaniengarten in Heinersreuth eine Informationsveranstaltung zum Thema „Gesundheit im digitalen Zeitalte - Die elektronische Gesundheitsakte kommt“ statt.
Das dies ein Thema ist, welches die Menschen bewegt, zeigt sich darin, dass sich 50 Bürgerinnen und Bürger eingefunden hatten um mehr über die bevorstehende flächendeckende Einführung der elektronischen Gesundheitsakte – kurz ePA – zu erfahren.
Als Referenten der Hanns-Seidel-Stiftung begrüßte Karin Vogel-Knopf Ronald Kaiser. Er ist als Informationswissenschaftler und war nach eigener Aussage selbst an der Entwicklung dieses Projektes ein kleines Stück beteiligt gewesen. Somit konnte er einen kompetenten Einblick die Digitalisierung des Gesundheitswesens und in den Aufbau und die Funktionen der elektronischen Patientenakte geben.
Tatsache ist, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht nur eine Vision ist, sondern das diese beginnt immer konkretere Formen anzunehmen. Nach dem E-Rezept und der elektronischen Krankschreibung steht nun mit der Einführung der elektronischen Gesundheitsakte der nächste Meilenstein bevor. Seit Anfang 2025 wird diese in rund 230 Praxen in Hamburg, Nordrhein-Westphalen und bei uns in Franken getestet.
Zunächst gab Herr Kaiser einen kurzen Überblick über die Digitalisierung im Gesundheitswesen im Allgemeinen. Ziel ist es, dass viele Prozesse im Gesundheitswesen effizienter gestaltet werden können, was letztlich den Patientinnen und Patienten in Form einer besseren Versorgung und den Beschäftigten im Gesundheitswesen durch effizientere und sicherere Arbeitsabläufe zugutekommen soll.
Die elektronische Gesundheitsakte ist ein weiteres Element der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Idee dahinter ist, dass die wichtigsten Befunde und Daten für jeden Patienten an einer Stelle lebenslang zusammengeführt werden.
Der Vorteil der Einführung der elektronischen Patientenakte ist somit vor allem die Verbesserung des Informationsaustausches zwischen Ärzten, Patienten, Therapeuten, Pflegediensten, Apotheken und anderen an der Gesundheitsversorgung Beteiligten. Aber auch die Vermeidung von Doppeluntersuchungen, eine besser auf Vorerkrankungen abgestimmte Behandlung und Therapie und die zentrale Verwaltung von Medikationsplänen sieht Herr Kaiser als eine wichtige Verbesserung.
Auch der Impfausweis, Mutterpass, Untersuchungsheft für Kinder und Zahnbonusheft können auf der digitalen Gesundheitskarte gespeichert werden.
Weiteres zentrales Thema seiner Ausführungen waren der Datenschutz und die Entscheidungsmöglichkeiten der Patientinnen und Patienten darüber, wer künftig auf ihre Daten in welchem Umfang Zugriff haben soll. Hier hat er aufgezeigt, dass es viele Möglichkeiten gibt, selbst darüber zu bestimmen, ob Informationen erfasst werden und wem diese zur Verfügung stehen sollen. Gerade in Zeiten, wo Menschen sich sehr kritisch mit dem Schutz ihrer persönlichen Daten auseinandersetzen ein wichtiger Aspekt.
Hinsichtlich des Datenschutzes erklärte Herr Kaiser, dass sämtliche Daten in Deutschland verschlüsselt in zertifizierten Rechenzentren gespeichert werden. Der Zugriff erfolgt über ein modernes Zugriffsmanagement über verschlüsselte Kanäle. Dabei können die Versicherten letztlich selbst über Ihr Handy, Tablet oder auf dem heimischen PC steuern und kontrollieren, wer Zugriff auf ihre hinterlegten Daten hat.
Es soll auch möglich sein in der ePA selbst Dokumente wie z.B. ältere wichtige Befundberichte oder OP-Berichte, die man daheim hat, zu speichern und somit die Daten dort zu hinterlegen.
Außerdem verwies Herr Kaiser darauf, dass es durch die ePA künftig in Notfällen viel schneller möglich sein kann, dass Rettungsdienste und Notärzte schnell auf wichtige Informationen zugreifen können. Das kann Leben retten!
Sicher wird es bei der flächendeckenden Einführung der ePA noch zu einigen Problemen kommen. Er zeigte sich aber optimistisch, dass die Einführung der ePA in den kommenden Jahren letztlich zu einer Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen kann.
Die Fragen und Beiträge der Zuhörerinnen und Zuhörer machten deutlich das die Einführung der ePA durchaus auf eine positive Resonanz stößt.