Artikel vom 01.02.2020
„Es kommt auf den Willen an“

Wieso Ehrenamt unfassbar wichtig ist und der deutsche Katastrophenschutz ohne ehrenamtliche Helfer machtlos wäre lernen rund 100 Jugendliche auf der 64. young leaders Akademie. Die Teilnehmer erhalten die Chance mit Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft über Zukunftsthemen zu diskutieren – unter anderem auch mit Albrecht Broemme, dem Präsidenten des Technischen Hilfswerk.
Strausberg bei Berlin - Wenn die young leaders GmbH zu einer ihrer bundesweit bekannten und vielbeachteten young leaders Akademien einlädt, dann bewerben sich sozial engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland um einen der rund 100 Teilnehmerplätze. Auf der 64. young leaders Akademie zeigte sich einmal mehr die gesamte Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements unter Jugendlichen mit einer erstaunlichen Bandbreite: Egal ob Oberministranten, Flüchtlingshelfer, Schulsanitäter, Rettungsschwimmer, Schulsprecher, Jugendparteivorsitzende oder Kinderkirchenleiter – bei young leaders kommen sie alle zusammen.
Kurz nachdem die ausgewählten Jugendlichen, denen es gelungen ist, einen der begehrten Plätze auf der 64. young leaders Akademie in Strausberg bei Berlin zu ergattern, auf dem Tagungsgelände angekommen sind, wird wohl allen anwesenden klar: Auf so eine spannende Mischung von jungen, engagierten Menschen trifft man nicht alle Tage. Beim ersten gemeinsamen Abendessen werden sowohl die aktuelle Tagespolitik diskutiert, als auch schon die besten Spiele für die nächste Gruppenstunde oder die coolsten Aktionen für das anstehende Zeltlager ausgetauscht. Danach treffen sich die Teilnehmer in der Lobby, um sich weiter miteinander auszutauschen oder eine Partie Werwolf zu spielen.
Der Veranstalter der einwöchigen Akademie ist die young leaders GmbH – ein Berliner Unternehmen, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, jugendlichen Multiplikatoren Bildungsangebote außerhalb des Schulalltags zu machen, sie miteinander zu vernetzten und ihnen die Möglichkeit zu verschiedenen Trainings anzubieten. Beispielsweise erstellen die Teilnehmer im Laufe des in die Akademi integrierten Jugendpressekongresses unter Anleitung von Profi-Journalisten ein spannendes TV-Magazin, tüfteln an einem Webmag und schreiben Berichte, Kommentare und Interviews für die eigene Kongresszeitung. Zudem wird ihnen der Austausch mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ermöglicht: Gemeinsam mit internationale Universitätsprofessoren, Generälen der Bundeswehr oder Wirtschaftsbossen diskutieren die Jugendlichen über wichtige Zukunftsthemen. Auch hier wird eine große Bandbreite geboten. Philosophie, Sicherheit in Zukunft und das Menschenbild im Islam sind nur einige der behandelten Themen.
Einer der Experten, der für den Austausch zur Verfügung steht, ist der Präsident der Bundesanstalt des Technischen Hilfswerk, Albrecht Broemme. Er informiert die Jugendlichen über die wachsenden Herausforderungen im Katastrophenschutz und wie die fast ausschließlich ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im THW diesen begegnen.
Broemme erklärt den Teilnehmern, dass das THW immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Feuerwehr oder die Polizei, die Hilfe einer Spezialtruppe anfordern. Das sei laut Broemme wegen zunehmender Wetterextreme und den daraus resultierenden Verwüstungen und Überschwemmungen immer häufiger der Fall. Das Know-how einer Expertentruppe sei gefragter denn je – denn beim THW gibt es Spezialisten für alle Fälle: Egal ob Wasseraufbereitung, Bergen und Retten, Notstromversorgung oder der Bau von Notbrücken – die Frauen und Männer vom THW sind für alle Aufgaben bereit.
Das Besondere am deutschen Zivil- und Katastrophenschutz, ist dass er nahezu vollständig im Ehrenamt organsiert ist: Von den über 80.000 Helferinnen und Helfern des THWs, die in rund 700 Ortsverbänden sowohl im Inland als auch im Ausland tätig sind, sind nur etwa 1.800 hauptamtliche Angestellte. Alle anderen Katastrophenschützer opfern für den Dienst an der Gesellschaft ihre Freizeit oder ihre Urlaubstage.
Broemme ist stolz auf die Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen im THW. Der THW-Präsident berichtet den Jugendlichen begeistert: „Bei uns kann jeder mitarbeiten. Es kommt nicht auf die Fähigkeiten an, sondern auf den Willen.“ Jeder könne helfen. Ein „Geht nicht“, gibt’s nicht. Deshalb wirbt das THW ständig um neue Mitglieder.
Den Jugendliche auf der young leaders Akademie rät der THW-Präsident, der auf 50 Jahre Erfahrung im Katastrophenschutz des Bundes zurückblicken kann, dass es egal sei, wo man sich engagiert – Hauptsache man setzt sich ein. Ehrenamtliches Engagement macht nämlich nicht nur eine Menge Spaß, sondern bringt auch die Gesellschaft und einen jeden Engagierten persönlich weiter. Nicht seltene eröffnen sich durch das soziale Engagement auch neue berufliche Chancen und Perspektiven, weiß Broemme.
Die Jugendlichen auf der young leaders Akademie freuen sich über Empfehlungen des THW-Präsidenten. Nicht wenige der ohnehin schon vielfach sozial aktiven Teilnehmer sind durch die neuen Eindrücke in ihrem Bestreben bestärkt worden, sich sozial zu engagieren und sich dadurch in das gesellschaftliche Miteinander einzubringen. Damit hat auch die young leaders GmbH ihr oberstes Ziel erreicht: Den jungen Multiplikatoren etwas zurückgeben und sie in ihrem Tun bestärken, damit sie auch weiterhin Verantwortung für das demokratische Gemeinwesen und den Zusammenhalt in unserem Land übernehmen. Das THW hat dabei nur eine von scheinbar unendlich vielen Möglichkeiten vorgestellt, dieser Aufgabe gerecht zu werden.
Wer jetzt Lust auf ein Engagement beim THW bekommen hat, sollte unbedingt einmal auf www.thw.de vorbeischauen oder einfach mal dem nächstgelegenen Ortsverband einen Besuch abstatten. Und für all diejenigen Jugendliche, die auch gern einmal Presseluft schnupper wollen, sich mit anderen engagierten Multiplikatoren austauschen und mit Experten Zukunftsthemen diskutieren wollen, ist eine Bewerbung für die Angebote der young leaders GmbH wirklich zu empfehlen. Alle Informationen und Einladungen zu den Veranstaltungen lassen sich unter www.young-leaders.net finden.
Florentin Siegert