Ortsverband Hirschau

Hirschau

Vor fast 150 Jahren war es sicher eine "verrückte Idee", sein Vermögen darauf zu wetten, in 80 Tagen um die Welt reisen zu können. Genau das tat der exzentrische Gentleman Phileas Fogg, die Hauptfigur des Romans. Nicht weniger verrückt erschien vor knapp einem Jahr dem Festspielvereinsvorsitzenden Hans Drexler die Idee von Roland Fritsch, Ludwig Koller und Evi Fritsch, den Vernes-Bestseller auf der Freilichtbühne im Schlosshof zu präsentieren.

2019 - beim Kulissenbau für "Die Erbschaft" - kam den beiden Herren der Gedanke, einmal etwas anderes aufzuführen als ein Volksstück. So schwebte ihnen ein Einakter wie "Das Königlich Bayerische Amtsgericht" oder ein Krimi vor. Den genialen Einfall, so Fritsch, hatte seine Frau Evi. "In 80 Tagen um die Welt" - es muss ja eh alles neu gemacht werden, also warum nicht gleich richtig...?", meinte sie.

Inzwischen haben die Vorbereitungen für die Umsetzung der "verrückten Idee" längst begonnen. Für die Inszenierung hat man sich für die Bühnenfassung von Susanne Heydenreich und Katharina Scholl entschieden. Regie führt Dieter Held. Bei den musikalischen Passagen unterstützt ihn Co-Regisseurin Saskia Krügelstein. 60 Sprechrollen waren zu vergeben, die 52 Darsteller übernehmen. Zum Ensemble gehören außerdem acht Statisten. Die Hauptrollen sind mit Erfahrenen besetzt. Christian Gnan schlüpft in die Rolle des Phileas Fogg, Holger Schwandner in die seines mit allen Wassern gewaschenen Dieners Passepartout, Roland Fritsch in die des Scotland-Yard-Detektivs Fix und Meike Birner in die der bildhübschen indischen Prinzessin Aouda. Mit den Sprechproben soll Anfang März begonnen werden.

In Angriff genommen ist schon der Bühnenbau. Roland Fritsch, Ludwig Koller und Erhard Ackermann sägen, zimmern, hämmern und schrauben in ihrer Freizeit, um die Elemente zu fertigen. Davon wird jede Menge gebraucht, muss doch das komplette Bühnenbild neu erstellt werden. Für dessen Gestaltung zeichnet mit Miriam Dostal aus Hof eine professionelle Bühnenmalerin verantwortlich. Mit an Bord ist außerdem der junge Künstler Sebastian Hüttner aus Amberg.

Für die Vorbereitung der Kostüme und Requisiten hat sich ein siebenköpfiges Frauenteam mit Evi Fritsch, Sabine Wopperer, Andrea Dobmeier, Brigitte Gnan, Charlotte Fleischmann, Renate Lederer und Angelika Frank gebildet. Die Reise, so Dieter Held, wird sich in der Mitte der Bühne auf zwei Ebenen abspielen. Die Schauspieler werden landestypisch gekleidet sein. Für die in London spielenden Szenen kann gut auf den vorhandenen Kleiderfundus zurückgegriffen, für die Handlungen in asiatischen Länder müssen Kostüme zugekauft, abgeändert oder selbst geschneidert werden. Für diese Arbeiten steht das Schneiderteam Ingrid Dobat und Elisabeth Ernstberger bereit.

Erwin Zach hat bereits alle organisatorischen Vorbereitungen getroffen, dass die Bewirtung der Theaterbesucher mit Speisen und Getränken klappt. Wiederum wird eine lange Theke mit Fingerfood aufgebaut. Die Canapés sollen mit Bauernschinken, Lachs und Obatztn belegt werden.

Sieben Vorstellungen wird es im Mälzerei-Theater von Freitag, 12., bis Sonntag, 21. Juni, geben. Die fünf Abendaufführungen am 12., 13., 17., 19. und 20. Juni beginnen jeweils um 20 Uhr, die beiden Sonntag-Nachmittagsvorstellungen (14. und 21. Juni) jeweils um 15 Uhr. Karten kosten für Erwachsene 15, für Kinder (bis 14 Jahre) 9 Euro. Zu haben sind sie schon jetzt im Internet.