Ortsverband Langenzenn

Statement aus dem Stadtrat I April 2025

Pflichtaufgabe oder Prestigeobjekt?

Pflichtaufgaben oder Prestigeobjekt ? 

Der Stadtrat ist dieser Tage um seine Arbeit nicht zu beneiden. Einerseits werden Wünsche herangetragen, anderseits sollen Warnungen beachtet werden. So berichtet z. B. der Städtetag in seiner letzten Ausgabe:

 „ Viele Städte und Gemeinden laufen Gefahr, dass sie keine genehmigungsfähigen Haushalte mehr aufstellen können. Dies bekommen Bürgerschaft und regionale Wirtschaft zu spüren.“ Der Bedarf an Investitionen etwa bei Straßen und Wegen, Schulen und Kindergärten, Krankenhäusern und Pflegeheimen ist enorm. Dringende Investitionen in die Infrastruktur müssen zurückgestellt werden oder kommen generell auf den Prüfstand.

 In dieser Gemengelage befindet sich auch Langenzenn. Bürgermeister und Teile des Stadtrats halten am Prestigeobjekt „ Landesgartenschau 2032“ fest, während eine Mehrheit inzwischen der Meinung ist, dass es wichtiger ist, Liegengebliebenes und Pflichtaufgaben zu erledigen. In der Bevölkerung gab es zuletzt eine Liste mit ca. 80 Befürwortern (bei über 10.000 Einwohnern) der LGS, während eine „schweigende Mehrheit“ oft in Gesprächen ihre Ablehnung kund tut. 

Die wichtigsten Pflichtaufgaben sind zum Beispiel die Aufrechterhaltung von Feuerwehren, die Einrichtung von Grundschulen und Kindertagesstätten, die Erhaltung örtlicher Verkehrseinrichtungen und die Abwasserbeseitigung. 

Zu den „Baustellen“, die seit Jahren auf eine wie auch immer geartete Umsetzung warten, gehören u.a. die baufälligen Gebäude am Denkmalplatz, die Flächen an der Milchgasse und die unbefriedigende Verkehrsführung an der Würzburger und Windsheimer Straße. Nun lag dem Stadtrat der erste Entwurf des Haushalts 2025 vor, der in der Zuführung des Verwaltungshaushaltes an den Vermögenshaushalt ein Minus von ca. 875 T€ auswies, jetzt vermindert auf ein Minus von ca. 133 T€. Dazu ist im Vermögenshaushalt eine Netto Kreditaufnahme von ca. 1,3 Mio. eingeplant, in 2026 sogar von rund 7,5 Mio. Damit ist der Haushalt derzeit nicht genehmigungsfähig und muss in weiteren Beratungen deutlich verändert werden. Darin sind keinerlei Ausgaben für die LGS 2032 enthalten. Zu bedenken ist außerdem, dass ab 2026 mit einer weiterhin stark ansteigenden Kreisumlage zu rechnen ist. Keine leichte Aufgabe für Verwaltung und Stadtrat hier Lösungen zu finden.