Ortsverband Maroldsweisach

Starkbierfest 2018 mit Barbara Stamm

Starkbierfest 2018

Starkbierfest Wasmuthhausen mit Barbara Stamm

Als Barbara Stamm zum Starkbierfest der CSU Maroldsweisach kam, brannte Beifall auf. Sie zeigt sich als Verfechterin christsozialer Leitkultur.

Harald Deringer (CSU), Zweiter Bürgermeister von Maroldsweisach, wertete den bereits mehrfachen Besuch der Landtagspräsidentin in Wasmuthhausen als eine "besondere Ehre" für den Ort und die Marktgemeinde Maroldsweisach. "Das zeigt uns, dass Sie Interesse am ländlichen Raum haben." Deringer nannte regionale Probleme, wie die Situation der Haßbergkliniken, die Stamm mit nach München nehmen sollte.

Landrat Wilhelm Schneider (CSU) sagt auf die Landtagswahl eingehend, dass es am besten wäre, die CSU könne nach der Wahl in Bayern alleine regieren. "Bayern ist unter Führung unserer Partei überall Spitze und das muss so bleiben." Als er seine Hoffnung aussprach, dass Barbara Stamm weitermache, war bei ihr eine "zweifelnde Geste" zu sehen.

Landtagsabgeordneter Steffen Vogel lobte den Zusammenhalt im Ort und zeigte sich als starker Anwalt für den ländlichen Raum. Er stellte ihn der Großstadt gegenüber und betonte, dass die Lebenshaltungskosten und der Zusammenhalt auf dem Land einen hohen Stellenwert haben: "Nicht wir auf dem Land müssen aufholen, eher die Städte mit ihrer teilweise großen Anonymität." An Barbara Stamm gewandt sagte Vogel, dass er deren Offenheit und Ehrlichkeit sehr schätze. "Barbara Stamm ist sehr schlecht ersetzbar und wir hoffen, dass sie nach der Landtagswahl weitermacht." Stamm genieße bei allen Parteien im Landtag Respekt und sei in Bayern ein "Markenzeichen für ehrliche Politik".

In ihrer etwa einstündigen Rede hob Landtagspräsidentin Barbara Stamm ihre Verbundenheit zu ihrer unterfränkischen Heimat hervor. "Sie sehen mich heute hier mit großer Dankbarkeit stehen, dankbar dafür, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, seit 1978 als Nachfolgerin von Wolfgang Bötsch Verantwortung für unser Bayern übernehmen zu dürfen." Das Vertrauen der Basis sei für sie sehr wichtig. Sie lobte das Engagement vieler bayerischer Frauen im ländlichen Raum. "Bayern ist ein Ort und auch heute sind wir in einem Ort, wo sehr viel ehrenamtliche Arbeit geleistet wird", sagte Stamm.

Deshalb sollte es für alle Politiker selbstverständlich sein, die Angelegenheit der Menschen ernst zu nehmen, sich um sie zu kümmern. "Mit Versprechungen sollte man zurückhaltend sein, weil nicht alles erreicht werden kann, was sich manche Menschen wünschen. Aber kümmern müssen wir uns so gut es geht, das ist unsere verdammte Pflicht", so die Präsidentin des Bayerischen Landtags.

Man müsse sich die Frage stellen, ob sich die Gesellschaft verändere oder schon nachteilig verändert habe: "Wie die Großen der Welt miteinander umgehen, macht mir Sorgen. Wo soll das noch hinführen?" Sie stellte weiter die Frage: "Warum krümelt es so in der Gesellschaft, obwohl es uns doch sehr gut geht?"

Hier verwies sie auf die sprudelnden Steuereinnahmen, die noch nie so hoch gewesen seien wie im zurückliegenden Jahr. Die mittlerweile 13 Millionen Menschen in Bayern rief sie auf, bei Wahlen keine "Denkzettel" zu verteilen, sondern daran zu denken, dass Bayern im Vergleich mit anderen Bundesländern sehr gut dastehe. "Wir haben die Chance, zu verhindern, dass die Partei (gemeint die AfD) in unseren Landtag einzieht. Deshalb ist es von eminenter Bedeutung, das Vertrauen der Menschen in die CSU zurückzuholen. Das geht nur, wenn man die Sorgen der Menschen ernst nimmt und sie das auch spüren. Wenn eine Rentnerin ihr Leben lang arbeitete und trotzdem keine großen Sprünge machen kann, stellt sich bei ihr die Gerechtigkeitsfrage."

Auf die Flüchtlingssituation eingehend sagte Barbara Stamm, wenn Integration gelingen soll, müsse die Frage erlaubt sein, mit wie vielen das möglich sei, wie viele man aufnehmen könne. Wer nicht berechtigt sei, dürfe erst gar nicht ins Land kommen.

Zur Familienzusammenführung sagte sie, dass es bei Härtefällen nicht sein könne, dass möglicherweise die Zweit- oder Drittfrau noch kommen könne. "Wir wollen unsere Werteordnung aufrechthalten und unser Land weiter in eine gute Zukunft führen", sagte Stamm. Für die Leitkultur in Bayern stünden die Verfassung und das Grundgesetz. "Meine persönliche Leitkultur ist, dass nicht darüber diskutiert werden muss, ob das große Kreuz am Bayerischen Landtag wegkommt", sagte sie unter großem Beifall der Besucher.

Moscheen ja, aber sie möchte wissen, was darin passiert. "Glauben kann man leben, da sind wir tolerant, aber es darf keine Einbahnstraße sein. Unsere Werte und unsere Kultur sind zu akzeptieren", stellte die Landtagspräsidentin klar.

Sie streifte die Gesundheitspolitik und kritisierte den scheidenden bayerischen AOK-Chef Platzer, der meint, es gebe zu viele Krankenhausbetten. Stamm brach eine Lanze für die Pflegeberufe, die deutlich aufzustocken wären und bei denn die Bezahlung überdacht werden müsse. "Ich bin auch dagegen, dass die kassenärztliche Vereinigung bestimmen kann, wo ein Arzt hin darf und wo nicht." Der Bürgerversicherung erteilte sie eine Absage.