Ortsverband Mehring

Zehn Punkte sollen ihn ins Rathaus bringen

CSU und Unabhängige nominieren Stephan Beutlhauser zum Bürgermeister-Kandid

Mit eindeutigem Ergebnis ist Stephan Beutlhauser (M.) seit Donnerstagabend Kandidat von CSU und Unabhängigen. Eng an seiner Seite: Unabhängigen-Sprecher Franz Bonauer (l.) und MdL Martin Huber. −F.: Kleiner

Er hat sich Zeit gelassen, um aus der Deckung zu kommen. Jetzt aber will Stephan Beutlhauser umso energischer in den Wahlkampf ums Mehringer Bürgermeisteramt starten. Mit einem Zehn-Punkte-Programm hat er seine Anhänger von CSU und Unabhängigen am Donnerstagabend auf seine Ziele und Vorhaben eingestimmt.

Die offizielle Nominierung des 52-Jährigen als gemeinsamer Bürgermeister-Kandidat beider Gruppierungen war reine Formsache. Von 40 gültigen Stimmen strich Beutlhauser nach einem raschen Wahlgang im Sportheim auch 40 für sich ein. Noch-Bürgermeister Sepp Wengbauer und Unabhängigen-Chef Franz Bonauer ließen keinen Zweifel daran, dass sie klar hinter ihrem Wunsch-Kandidaten stehen. Dabei hatte es lange so ausgesehen, dass CSU und Unabhängige das Mehringer Rathaus sicher werden räumen und an FW-Kandidat Robert Buchner übergeben müssen. Erst Mitte Dezember war durchgedrungen, dass es mit Beutlhauser einen Konkurrenten geben wird. Dieser hat die Zeit seitdem genutzt und gemeinsam mit den Gemeinderatskandidaten eine Agenda 2025 aufgestellt, bestehend aus zehn Themenkomplexen, mit denen er die Gemeinde in die Zukunft führen will. Die Bandbreite reicht von seinem Wunschprojekt Tagespflege über die Ortsmitte bis hin zu Glasfaserausbau und der Burghauser Ortsumfahrung. Bei Letzterer will er wie sein Mitbewerber Buchner wieder mehr mit den Burghausern reden. Der jetzige Verfahrenszustand entspreche der Forderung der Mehringer Resolution, von daher bestehe für Mehring kein Handlungsdruck. Und nach der Sanierung der zur B20 umgewidmeten Burgkirchener Straße müsse eben geschaut werden, wie sich die Verkehrszahlen entwickeln, sagte Beutlhauser am Donnerstag. Als weitaus wichtiger für die Gemeinde wertet er das Thema Ortsmitte. Mit einer ganzen Reihe an Maßnahmen will er dieses aufwerten. In Betracht kämen etwa der Neubau eines Sitzungssaals oder auch eines neuen, verlagerten Feuerwehrhauses. Mit der Schick-Erbengemeinschaft sei eine "Gesprächsbasis" gelegt. "Auch wenn es noch ein weiter Weg ist", zeigte sich Beutlhauser zuversichtlich, dass sich daraus "etwas entwickeln kann". Zu den Hauptanliegen des 2.Bürgermeisters zählt die nicht unumstrittene Tagespflege in Öd. Man sei "sehr weit" in den Planungen. "Wir wollen bald mit einer Infoveranstaltung an die Öffentlichkeit gehen", sagte Beutlhauser, der die Einrichtung als logischen nächsten Schritt nach dem Quartiersmanagement und als Chance sieht, auch in Öd eine wirkliche Mitte zu schaffen. Was den Themenkomplex Familie angeht, hat Stephan Beutlhauser vor allem Krippe, Kindergarten und Schule im Blick. Letztere soll saniert, die beiden Erstgenannten je nach Bedarf ausgebaut werden. Sollte die Notwendigkeit eine vierte Kindergartengruppe ergeben, könnte sich Beutlhauser eine Waldgruppe am Waldrand bei Öd vorstellen. Ebenso schwebt ihm an dieser Stelle ein weiterer Spielplatz vor, dasselbe gilt für die Mehringer Ortsmitte. Bei der Wohnbebauung präferiert Beutlhauser in Öd eine Lückenfüllung und Verdichtung, gerade im Ort Mehring selbst hingegen zieht er auch eine Ausweisung neuen Baulands für junge Familien vor – "moderat, peu à peu", wie er sagte. Der Ort müsse wieder an Bedeutung gewinnen, die Veralterung gestoppt werden. Dazu kämen barrierefreie Wohnungen und solche für Singles und junge Menschen. Nachholbedarf gibt es Beutlhauser zufolge beim Glasfaser- und Mobilfunkausbau. Hier hinke man "den eigenen Ansprüchen hinterher". Erhalten und nach Möglichkeit ansiedeln will er die Einkaufs- und Dienstleistungsangebote, seien es Bäcker, Einkaufsmarkt oder Apotheke. Eine Trendwende soll darüber hinaus bei der finanziellen und wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde her. Die neue Gewerbezufahrt biete Chancen für Erweiterungen, das Thema Hinterschwepfinger solle endlich ruhen gelassen werden. Nicht ruhen lassen, sondern deutlich stärker ins Blickfeld nehmen, will Stephan Beutlhauser den Bereich Ökologie und Artenschutz. Öffentliche Flächen sollen sinnvoll aufgewertet werden, Ladestationen für E-Bikes und E-Autos sowie regenerative Energien für öffentliche Gebäude die Öko-Bilanz verbessern. Dazu kommen bessere Busanbindungen, ein erweitertes Radwegenetz, ein Fitness-Parcours am Waldrand Öd, mehr Ruhebänke, die Bestellung eines eigenen Kulturreferenten und eine größtmögliche Unterstützung der Öko-Modellregion.

Er habe den "Anspruch, noch etwas zu schaffen", sagte Stephan Beutlhauser über seine Motivation – auch wenn klar sein müsse, dass Ziele immer nur angegangen, aber nicht versprochen werden könnten.

ckl (Quelle: Burghauser Anzeiger)