Ortsverband Mehring

„Danke, dass Du an meiner Seite warst“

Bürgermeister würdigt Engagement von Stephan Beutlhauser

In großer Runde dankte Bürgermeister Robert Bucher seinem bisherigen Stellvertreter Stephan Beutlhauser mit einem Gutschein. −Foto: Richter

Weil die Jahresrechnung für 2022 noch nicht erstellt ist, erläuterte Kämmerin Rosmarie Starzl in der Bürgerversammlung vergangene Woche die Zahlen, die dem Nachtragshaushaltsplan für das vergangene Jahr zugrunde lagen. Diese enthalten Buchungen bis zum November. Demnach arbeitete Mehring im vergangenen Jahr mit einem Gesamthaushalt in Höhe von 8,23 Millionen Euro – aufgegliedert in 5,56 Millionen Euro im Verwaltungs- und 2,67 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Wie Bürgermeister Robert Buchner anschließend ausführte, gab es auch im vergangenen Jahr keine Schlüsselzuweisungen für die Gemeinde. Einerseits sei das positiv, da die Gemeinde damit als finanzstark gilt. „Aber wenn man fast 1,84 Millionen Euro Kreisumlage bezahlen muss, ist das schon ein g’scheiter Batzen.“ Mit den zuletzt beschlossenen Erhöhungen komme man heuer sogar auf über zwei Millionen Euro, so Buchner. „Wir müssen dem Kreis schon ganz schön viel beisteuern“, befand er. Der Bürgermeister ging in seinem Bericht auf die Entwicklungen in der Gemeinde ein – die Einwohnerzahl sei nach Jahren der Stagnation zuletzt auf 2557 gestiegen. Ebenso erfreulich seien die Entwicklungen in Kindergarten und Schule. Im Gemeinderat tat sich personell etwas: Stefan Forster legte sein Mandat nieder, da er nach Reischach zog. Für ihn rückte Christian Barth (ebenfalls CSU und Unabhängige) nach.

Zum 1. Mai dieses Jahres legte Stephan Beutlhauser sein Amt als Zweiter Bürgermeister nieder.  Josef Schick wurde als neuer Stellvertreter gewählt.

Die Bürgerversammlung nutzte der Bürgermeister, um Beutlhauser nochmals in großer Runde für dessen 15-jährigen Einsatz für Mehring zu danken. „Für mich als neu gewählten Bürgermeister war es einfach Gold wert einen so erfahrenen Zweiten Bürgermeister an meiner Seite zu haben.“ Mit seinem ganzen Engagement habe Beutlhauser die Belange der Bürger vertreten. „Danke, dass Du so an meiner Seite warst.“


Vergangenes Jahr wurden Projekte wie der Rufbus, dessen Nutzung noch nicht dem entspricht, was sich die Gemeinde erwartet, gestartet und etwa das Ruhebänke-Projekt abgeschlossen. Für Senioren und Kinder habe man gleichermaßen etwas angeboten. So fand vergangenes Jahr das Ferienprogramm wieder im normalen Rahmen statt. Im Juli wurden 25 Sickergruben mit einem Saugbagger gereinigt. Der Aushub sei am Parkplatz des Sportplatzes gelagert worden – zu lange, wie Buchner fand. Der Grund: Man habe Emmerting ausgeholfen und auch deren Aushub gelagert, da die Nachbargemeinde mit den Fernwärme-Baustellen schon genug belastet war. „Aber das machen wir nicht mehr, weil das zu lange gedauert hat.“
Erfreulich: Zwischen Juli 2022 und April 2023 gingen 14 Bauanträge ein. Allerdings wurden – wie berichtet – zwei Großprojekte gestoppt, das Kreiswohnbauprojekt Lehrerwohnhaus und das Privatprojekt an der Baderstraße. Immerhin sehe die Situation im Baugebiet Hohenwart „ganz gut aus“, so Buchner. „Man muss schauen, dass man die Auflagen der Träger öffentlicher Belange erfüllt und dann zügig vorangehen.“
Die Freiwillige Feuerwehr Mehring bekam 2022 sein neues LF20. Diese Mitteilung nutzte Buchner, um sich für den ehrenamtlichen Einsatz der Mehringer Feuerwehrler zum Wohle der Mitmenschen zu bedanken. Weiter sei seit kurzem die erste öffentliche E-Ladesäule am Sportpark in Betrieb gegangen. „Sie funktioniert schon, aber wir müssen noch Piktogramme und Taferl anbringen“, so Buchner. Das Salzsilo am Lagerhaus bekam eine Absturzsicherung, das Geländer am Radweg wurde hergerichtet. Dabei und auch beim Bau der Ruhebänke erwiesen sich die Bauhofmitarbeiter als sehr geschickt.
Ein Lob hatte Buchner auch für jene Mehringer parat, die im vergangenen Jahr privat Ukrainer aufgenommen haben. „Das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Sechs, sieben Familien hätten zeitweise in Mehring gelebt, aktuell sei niemand zu betreuen.
Ein Sozialkonto wurde mit den Spenden, die bei der Beerdigung von Hans Eberheißinger eingegangen sind, ins Leben gerufen. „Wer jemanden kennt, dem die Gemeinde mit dem Geld weiterhelfen kann, kann sich melden.“ Gerne nehme man auch weitere Spenden entgegen, sagte der Bürgermeister.
Nach den extremen Regenfällen in 2021 werde man ein Sturzflutmanagement erstellen lassen. „Wir warten noch auf den Bescheid.“ Dann werde das Gemeindegebiet untersucht. Glasfaser-Leerrohre werden aktuell zwischen Mehring-Öd und Mehring verlegt. Darüber hinaus wolle man den Ausbau in den Außenbereichen verwirklichen, doch hier warte man noch auf Rückmeldung einiger Bürger, damit der nächste Schritt getan werden kann, so Buchner.
Heuer werden noch einige Gemeindestraßen hergerichtet, in den nächsten Wochen soll ein Notstromaggregat im Feuerwehrhaus in Betrieb gehen und in Sachen Schulhaussanierung gab es erste Gespräche. Als nächstes müssen Förderungen abgeklärt werden, dann gehe es auch hier in die nächste Runde, warf Buchner einen Blick auf Bevorstehendes.
Schließlich streifte Buchner in seinen Ausführungen noch die Städtebauförderung. Einen Stadtplaner habe man bereits ausgesucht, der das Verfahren begleiten soll. Mehring, Mehring-Öd und alle anderen Ortsteile werden unter die Lupe genommen und alle interessierten Bürger sollen sich beteiligen. Dazu wird es am 22. Juni um 18 Uhr eine Bürgerwerkstatt im Gasthaus Schwarz geben.

Jor (Quelle: Burghauser Anzeiger)