Ortsverband Osterberg

Inititive: Dorgemeinschaft Osterberg-Weiler

Bürger wollen Zukunft im Ort in die Hand nehmen

Georg Deil und Erich Winkler, Bürgermeister von Nersingen, greifen die in den Raum geworfenen Themen auf. Mit Veranstalter Georg Deil, 40 motivierten Bürgern und Moderator Erich Winkler

Dieser Artikel von  Regina Langhans erschien in der Augsburger Allgemeine. Vielen herzlichen Dank, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen.

Osterberg Es sah aus wie eine Bürgerversammlung, war aber eine Diskussionsrunde von etwa 40 motivierten Bürgern aus Osterberg und Weiler, die sich Sonntagnachmittag über Zukunft und Ziele ihres Ortes Gedanken gemacht haben. Georg Deil, Ortsvorsitzender der CSU, hatte das offene Treffen organisiert und Parteikollegen Erich Winkler, Bürgermeister von Nersingen, die Moderation übertragen.

Etwaiger parteipolitischer Wind war dabei schnell verflogen, stattdessen kamen konstruktive Gespräche zustande. Deren Konsens hieß, dass – gleichviel, wer nächstes Jahr Bürgermeister werde – vom Gemeinderat konstruktivere Zusammenarbeit, auch zugunsten einer besseren Außenwirkung, erwartet werde. Wenngleich Bürgermeister Klaus Seidler sich wegen eines Kuraufenthalts entschuldigen ließ, waren, neben vier Gemeinderatsmitgliedern mit Kreisrat Hermann Häußler und Altenstadts Bürgermeister und VG-Leiter Wolfgang Höß kommunalpolitisch versierte Bürger vorhanden. Mit Verweis auf die Wahlen 2014 hatte Joachim Böck die Ortspolitik angeschnitten. Viele Ratsentscheidungen würden im Stimmenverhältnis fünf zu vier entschieden, sagte Höß und mahnte dazu, Entscheidungen mehr gemeinsam zu tragen. „Wir leben in einer repräsentativen Demokratie, Ihr seid gewählt, um etwas zu bewegen.“ Die Verwaltungsgemeinschaft sei dafür da, mit Personal und Sachkenntnis zu unterstützen. Georg Deil stellte Überlegungen an, inwieweit heute noch ehrenamtliche Bürgermeister solche Anforderungen erfüllen könnten: „Wenn wir keinen passenden Kandidaten finden, müssen wir einen Einbürgerungsantrag an Altenstadt richten.“ Dem widersprach Häußler mit Nachdruck: „Wir sind eine starke Gemeinschaft, der Ort kann das aus eigener Kraft. Dafür haben wir vor 40 Jahren nicht gekämpft, um jetzt unsere Selbstständigkeit zu verschenken.“ Und er mahnte die Sorge um Kindergarten und Schule an, aber auch das Schaffen von Baugebieten und eine Verschönerung der Hauptstraße, um Osterberg und Weiler für junge Familien attraktiv zu halten. Und für Senioren, die am Wegziehen gar nicht interessiert seien, sollten mehr Busverbindungen geschaffen werden. „Der Landkreis gibt über 50 Millionen Euro für soziale Zwecke aus, da dürfte für den südlichen Bereich noch etwas herausspringen.“

Nahwärme und Helferring, Gewerbegebiet oder Tourismus

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Etwa drei Stunden lang wurden acht Themenbereiche aufgegriffen und erörtert. Für soziales Engagement im Sinne eines Helferrings würde sich Maria Kirchhoff engagieren wollen und suchte nach Gleichgesinnten. Hermann Häußler sagte zu, gegebenenfalls zur Verfügung zu stehen. Georg Deil fragte, inwieweit eine Nahwärmeversorgung favorisiert werde, weil dann Rohrleitungen beim Hauptstraßenbau gelegt werden müssten. Gemeinderätin Angelika Glatz, die dazu auch Fachvorträge in den Gemeinderat geholt hatte, sagte, sie werde die Idee weiter verfolgen. Markus Kollmer erkundigte sich nach Möglichkeiten, die Lärmbelästigung durch Heeresflieger zu reduzieren. Winkler riet, die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister zu suchen und Unterschriften zu sammeln. Wolfgang Berrens fragte, ob eine Tourismusförderung für die Ortsentwicklung nicht besser sei, als auf Gewerbezuzug zu warten. Zur Antwort bekam er, dass die Gewerbeansiedlung schon vor Jahren hätte stattfinden müssen und Osterberg sich für Tourismus weniger eigne.

Georg Deil will den Zielsetzungen nachgehen, sie auf Flyern veröffentlichen und sagt: „Wir bleiben dran, die Diskussion geht weiter.“