Ortsverband Osterberg

Baupläne der Gemeinde

Am Osterberg ist noch mehr drin

Die Grafik zeigt, was noch geplant ist am Osterberg. © Fernando Diaz/MM-Repro

Dieser Artikel von Gerti Reichl erschien im Tegernsee-Merkur. Vielen herzlichen Dank, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen.

Gmund - Die Gemeinde will noch mehr am Osterberg. Jetzt wird der Kreistag über die Rechtslage und neue Pläne informiert.

Die Thematik klingt kompliziert: Gmund stellt einen neuen Flächennutzungsplan auf und braucht – weil es darin eine 1,6 Hektar große landwirtschaftlich genutzte Fläche am Osterberg in Bauland umwandeln möchte – die Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet. Der Kreistag lehnt dies mit 31:23 Stimmen ab, doch die Gemeinde Gmund lässt nicht locker. Sie will wenigstens zwei Flächen rechts und links eines bestehenden Wohnhauses am Osterberg bebauen und beruft sich zum einen auf den bisher gültigen Flächennutzungsplan, der dort bereits Wohnbebauung vorsieht. Zum anderen beruft sie sich auf eine Aussage der Regierung von Oberbayern vom Jahr 1990. Im Einvernehmen mit dem Landratsamt Miesbach hatte sie für die Genehmigung des damaligen Flächennutzungsplans eine Befreiung von den Festlegungen der Landschaftsschutzverordnung in diesem Bereich verbindlich in Aussicht gestellt.

Auf Anraten des Landratsamtes hat die Gemeinde inzwischen eine Ergänzungssatzung für die beiden Grundstücke erlassen, um Wohnhäuser doch noch zu ermöglichen. Wie es aussieht, ist das Thema Osterberg-Bebauung aber noch nicht erledigt.

Jetzt ist von einer doppelt so großen Fläche die Rede, die südlich des Osterbergwegs bebaut werden soll. Bei einer Ortsbegehung im Oktober erörterten das Landratsamt und die Gemeinde bereits gemeinsam, wie es nun weiter geht. Die Gemeinde hat dabei wohl gute Karten: Zum einen hat das Landratsamt inzwischen erklärt, dass es zu seiner versprochenen Befreiung von 1990 steht. Zum anderen kann sich die Kreisbehörde vorstellen, dass auch die neue Fläche, die sich bis zur Einmündung des Sakererwegs südlich des Osterbergs erstreckt, bebaut werden kann.

Nähert sich die Gemeinde also doch Schritt für Schritt einer kompletten Bebauung am Osterberg? „Auf keinen Fall“, erklärt Thomas Eichacker vom Landratsamt Miesbach. „Eine Lücke muss frei bleiben. Sie ist als Grünland ohne Baumbestand zu erhalten, um den Blick in die Landschaft weiter zu ermöglichen.“ Bei der Sitzung des Kreistags am Mittwoch, 9. Dezember, ab 13 Uhr in Miesbach, wird Eichacker den Kreistag über die „naturschutzrechtliche Befreiungslage für eine Bebauung am Osterberg“ informieren. Eine neue Abstimmung im Kreistag sei nicht nötig. Denn: Da es sich nur um eine „Befreiung“ von den Bestimmungen des Landschaftsschutzes handle, müsse nur das Landratsamt entscheiden und nicht der Kreistag.

Eichacker wird auch erklären, warum sich an der Rechtslage seit 1990 nichts geändert hat und Gmund damit auf die Zusage vertrauen kann. „Wir wollen jetzt Nägel mit Köpfen machen und konkret sagen, was am Osterberg Sache ist“, meint Eichacker.

Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) ist überzeugt, dass die Gemeinde im Recht ist. Ist Preysing also auf der Zielgeraden? „Wir hätten uns viel Ärger erspart“, glaubt der Rathauschef, „wenn von Anfang an die Geschichte mit der Zusage im Kreistag richtig kommuniziert worden wäre."