CSU Pfaffenhofen feiert 75-jähriges Bestehen

„Silberne Ehrenraute“ für Josef Walz

Pfaffenhofen. Mit einem bunten Festakt hat der CSU-Ortsverband Pfaffenhofen sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Im Mittelpunkt des Abends stand die Auszeichnung des ehemaligen Bürgermeisters Josef Walz mit der „Silbernen Ehrenraute der Christlich-Sozialen Union“ – die höchste Auszeichnung, die der CSU-Kreisverband an verdiente Mitglieder vergeben kann. CSU-Kreisvorsitzender und Landrat Thorsten Freudenberger dankte Walz bei der Verleihung für sein jahrzehntelanges Engagement und Wirken in der CSU und Kommunalpolitik.

Im Juni 1946 wurde der CSU-Ortsverband Pfaffenhofen als einer der ersten im Landkreis gegründet und hätte bereits im vergangenen Jahr auf sein 75-jähriges Bestehen zurückgeschaut. Aufgrund der Corona-Pandemie verschob der Ortsverband aber die Feierlichkeiten auf 2022.

Ortsvorsitzender Martin Strobel blickte in seiner Begrüßung zurück auf die Anfangsjahre der örtlichen CSU nach dem Zweiten Weltkrieg, in der viele Heimatvertriebene zugezogen seien. „Pfaffenhofen war damals vor größeren Zerstörungen verschont geblieben, dennoch herrschten in der Marktgemeinde Not und Elend“, sagte er. In diese schwierige Zeit fiel die Gründung der CSU in Pfaffenhofen. „Eine der maßgeblichen Triebfedern hier im Ort war damals Martin Humpf, Geistlicher Rat und Pfarrer von Pfaffenhofen“, betonte Strobel.

Inzwischen sind 75 Jahre vergangen. Und die Zeiten seien erneut schwierig: „Krieg, Vertreibung, Not, Energiekrise, Inflation und Corona beschäftigen uns jeden Tag. Die Geschichte scheint sich in mancher Hinsicht zu wiederholen. Deshalb ist es heute genauso wichtig wie damals, dass sich Menschen politisch engagieren, dass sie einstehen für ihre Werte, sich für diese starkmachen und für diese kämpfen. Wir, die CSU Pfaffenhofen, tun dies. Wir sind stolz darauf, was unsere Mitglieder all die Jahre geleistet haben.“ Dabei hob Strobel die Kommunalwahlen 2020 hervor, die mit einem Generationenwechsel für den Ortsverband verbunden gewesen sei und eine Art Neuanfang bedeutet habe. Ein Erfolg: „Das Ergebnis kann sich aus unserer Sicht sehen lassen. Wir konnten unseren unterstützten Bürgermeisterkandidaten Dr. Sebastian Sparwasser platzieren, sechs Sitze im Gemeinderat erringen, den zweiten Bürgermeister Franz Winter ins Amt bringen und den Ortssprecher von Raunertshofen Peter Schmid stellen.“

Von aktuell „besonderen Zeiten“ sprach Festredner Thorsten Freudenberger, CSU-Kreisvorsitzender und Landrat, der in seinem Rückblick sehr persönliche Erlebnisse und Eindrücke aus seinem familiären Umfeld darstellte und aufzeigte, wie seine Mutter Inflation und Hunger erfahren habe und wie sie miterleben musste, dass Männer aus dem Krieg nicht zurückgekehrt seien. „Wir haben in den vergangenen 75 Jahren viel erreicht“, sagte er mit Blick auf ein funktionierendes Staatswesen und ein stabiles Europa. Dies sei ein Erfolg der Politik. Er empfinde Dankbarkeit für die Chancen, die sich daraus ergeben haben – auch in Pfaffenhofen. „Ende der 1940er Jahre ging die demokratische Entwicklung los, auch hier in Pfaffenhofen wollten die Menschen einen Neuanfang nach dem Krieg.“ Der Ort habe sich über viele Jahre prächtig entwickelt, wozu die CSU ihren Beitrag geleistet habe, sagte er und erwähnte dabei auch die Markt- und Gemeinderäte des Ortverbandes, die sich über all die Jahre engagiert und das Gemeinwesen mitgestaltet haben. Für die Zukunft rief Freudenberger dazu auf, nicht zu klagen, sondern Herausforderungen zu benennen, zu diskutieren, zu streiten und entscheidende Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Der Gemeinschaftssinn war für Freudenberger auch bei der Verleihung der „Silbernen Ehrenraute der Christlich-Sozialen-Union“ an Josef Walz ein zentrales Thema, der in seiner 30-jährigen Zeit als Bürgermeister viele weitere Ämter in der CSU, aber auch in Verbänden und Organisationen bekleidete. Freudenberger betonte die stets „verbindliche und verbindende Art“ von Josef Walz und verband dies Anerkennung mit einem ganz persönlichen Dank: „Du hast mich mitbegleitet und immer unterstützt!“ Walz entgegnete: „Es hat mir große Freude gemacht. Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Meine vielen Mitstreiter hätten dieselbe Ehrung verdient“, dankte er allen, die auf seinem Weg an seiner Seite waren.

Die CSU Pfaffenhofen feiere mit ihrem 75-jährigen Bestehen ein „bemerkenswertes Jubiläum“, betonte Bürgermeister Dr. Sebastian Sparwasser. Der Ortsverband habe die Entwicklung der Marktgemeinde entscheidend geprägt. Die CSU sei damals angetreten, um den Ort in eine bessere Zeit zu führen. „Das ist gelungen, wenn man heute auf Pfaffenhofen schaut.“ Seine Worte an Josef Walz: „Bundesverdienstkreuz, Silberne Ehrenraute, die Ernennung zum Altbürgermeister und Ehrenbürger der Marktgemeinde Pfaffenhofen – diese Auszeichnungen kommen nicht von ungefähr.“ Walz sei stets mit Herzblut engagiert gewesen. „Dafür ein ganz herzliches Dankeschön“, sagte Sparwasser. Er dankte Walz für die persönliche Unterstützung und der CSU für das gute, gemeinschaftliche Miteinander mit der CSU-Fraktion im Marktgemeinderat.

Ein persönlicher und unterhaltsamer Rückblick von Jakob Gallbronner aus Raunertshofen – ehemaliger Ortsvorsitzender und seit mehr als 60 Jahren Mitglied der CSU Pfaffenhofen – rundeten den Festakt ab. Für Kurzweil und Unterhaltung sorgten an diesem Abend Werner Weltle aus Beuren mit seiner zünftigen „Schwäbischen Einlage“ und die Band DND aus Pfaffenhofen mit ihrer musikalischen Umrahmung.