Ortsverband Rückersdorf

(ST)ERBEN + (S)TEUER

MdB Sebastian Brehm zu Erbschafts- und Schenkungssteuer

Die Erbschaftssteuer muss weg

Steuerpolitik – Erbschafts- und Schenkungssteuer - der CSU-Ortsverband Rückersdorf hatte am 2.4.2024 mit MdB und Steuerberater Sebastian Brehm einen Hochkaräter und Finanzexperten aus dem Bundestag zu Gast, der das brisante Thema anschaulich und mit Beispielen erklärte. Die Rückersdorfer Vorsitzende Ingeborg Thron konnte 90 Zuhörer im proppenvollen Schmidbauernhof nebst einiger Prominenz wie zB MdB Ralf Edelhäuser, diverse CSU-Ortsvorsitzende, auch BGM Ballas nebst Alt-BGM Wiesner, begrüßen.

MdB Brehm führte mit einem politischen Blick auf die „emotionalste“ aller Steuern, die Erbschafts- und Schenkungssteuer ein: 9,2 Milliarden EUR bringt sie jährlich – damit nur 1,2% (!) des Bundessteueraufkommens – bei ca. 6 Milliarden EUR damit verbundenen Verwaltungskosten. Verfassungswidrig in diesem Verhältnis – wie Brehm mit gewichtigen Argumenten vortrug. Mittelstandsschädigend - weil die Betriebe die Steuerlasten nicht tragen können, zehren diese doch den Gewinn mehrerer Jahre auf. Unverständlich für den kleinen Bürger und Mittelstand - dazu zitierte Brehm den Steuerrechtler Prof. Kirchhoff, der die Steuer als „Dummensteuer“ markierte, resultieren doch die meisten Erbschaftssteuerfälle aus dem kleineren und mittleren Vermögensbereich. Dass nur Beratung zur Steuerminderung führe, empfinde er als ungerecht. Und warum derjenige, der sein Geld wenig nachhaltig in Urlaubsreisen oder teuere Verbrauchsgüter, dafür aber steuerfrei, investiert, besser fährt als der Immobilienanleger, der seine Erben mit der Erbschaftssteuererwartung „abstraft“, bleibt Geheimnis des Gesetzgebers. Brehms Meinung war klar: „Die Erbschaftssteuer muss weg, eine Mehrbelastung bspw. der Jahreseinkommen über 1 Mio EUR mit nur 1 % Mehrsteuerlast würde den Wegfall locker kompensieren“.

Alternativ, so MdB Brehm, könne man den Ländern als Begünstigten die Steuersätze überlassen. Zumindest aber müsse man die Freibeträge verdoppeln, um diese den Wertzuwächsen des Vermögens anzupassen. Das aber wird mit der aktuellen Regierung nicht erfolgen, so seine Prognose.

Was passiert mit dem eigenen „Häusla“ ?

Diverse Beispiele und viele Fragen der altersmäßig wie politisch breit gefächerten Zuhörer folgten: Was kann eine Familie mit zwei Kindern tun, um legal den Kindern wenig Erbschaftssteuer aufzubürden? Übertrage ich meine Immobilie mit oder ohne Vorbehaltsnießbrauch, mit Wohnrecht usw., welche Risiken bleiben? Brehm antwortete und empfahl dringend rechtzeitige Beratung einzuholen. Wichtig sei, Schenkungen in den Familienkreisen dem Finanzamt anzuzeigen, wenn sie über standesbezogen übliche Gelegenheitsgeschenke hinausgehen, um den Steuerhinterziehungen zu vermeiden. Unentbehrlich seien klare notarielle, wenigstens eigenhändig geschriebene/unterzeichnete Testamente, die hinterlegt sind, um Streit auch zwischen den Erben zu vermeiden. Denn so Brehm: Beim Geld hört der Spass schnell auf – und den sollte man dem Staat beim Steuereintreiben nicht übermäßig gönnen.

-tp