Ortsverband Schmidmühlen

Familie

Förderung der Kinder im Blick

Julian, Lina und Emma fühlen sich in der Großtagespflege wohl. Leiterin Michaela Mehringer kümmert sich liebevoll um die Kleinsten.

 

Ob Kita, Villa Regenbogen oder Mittagsbetreuung an der Schule: Schmidmühlen unterstützt Eltern mit mehreren Möglichkeiten.

 

Der Markt Schmidmühlen wächst und wächst - zumindest flächenmäßig - und zieht immer neue Familien an. Der Markt wirbt auch mit dem Image “familien- und kinderfreundliche Gemeinde”. Dazu zählen unter anderem das Begrüßungsgeld für Neugeborene, ein Ferienprogramm oder die Ausweisung und Gestaltung von Spielplätzen.

Höher zu bewerten sind sicher die vor- und außerschulische Betreuung und Erziehung von Kindern. Dafür haben der Markt, aber auch die Pfarrei in den vergangenen Jahrzehnten einige Millionen Euro investiert, um den heutigen Ansprüchen und Erwartungen beziehungsweise den zeitgemäßen Standards gerecht zu werden.

Kindergarten 1905 gegründet

Die Konzepte der Einrichtungen und die Organisation dieser Maßnahmen haben neben der Unterstützung und Entlastung der Familien auch den Aspekt der kindlichen Frühförderung. Jede Einrichtung kann ein ausgefeiltes, modernes beziehungsweise bewährtes pädagogisches Konzept vorweisen.

Interessant ist ein Blick in die Bevölkerungsstatistik. So gab es vor acht Jahren in der Gemeinde 113 Kinder unter sechs Jahren, 193 zwischen sechs und 15 Jahren, 85 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahre, 195 Jugendliche und junge Erwachsene waren zwischen 18 und 25 Jahre alt und 123 waren zwischen 25 und 30 Jahre. Die Prognose damals: Die Einwohnerzahl und damit auch die Zahl der Geburten dürfte in den nächsten Jahren etwa konstant bleiben. Dies bestätigte sich.

So schwankt die Zahl der Geburten in den vergangenen zehn Jahren zwischen 17 (2011) und 19 (2020). Nimmt man den Wert von vor acht Jahren her und vergleicht ihn mit heute, so sind es nur zwei Kinder unter sechs Jahren weniger (111 Kinder) als damals (Bezug auf Geburtenquote, Zuzüge und Wohnortwechsel berücksichtigt). Dies ermöglicht Planungssicherheit.

Die längste Tradition bei der Kinderbetreuung und Erziehung hat der Kindergarten St. Georg. Er wurde 1905 unter der Trägerschaft des Elisabethenvereins gegründet. Die Leitung übernahmen die Mallersdorfer Schwestern. Nachdem die Zahl der Kinder stieg, wurde 1956 ein neuer Kindergarten gebaut, der 1991 durch einen Neubau ersetzt wurde. Hinzu kam 2012 eine Kindertageseinrichtung. Die Zeit der Mallersdorfer Schwestern ist mit dem Ausscheiden der damaligen Leiterin Schwester Simperta längst vorbei. Träger der beiden Einrichtungen ist heute die Katholische Kirchenstiftung, vertreten durch Pfarrer Werner Sulzer.

Die Leiterin Angela Graf verweist auf ein fundiertes und zukunftsorientiertes Konzept. Die Kinderkrippe bietet unter anderem eine Beständigkeit und Sicherheit durch regelmäßige Rituale, eine Eingewöhnungsphase nach dem Berliner Modell - das heißt, Eltern nehmen sich solange Zeit, bis sich das Kind alleine in der Gruppe wohl und geborgen fühlt -, Zeit zum Erforschen und Erkunden der Umwelt. Und die Krippe ermöglicht einen fließenden Übergang in den Kindergarten.

Im Kindergarten ermöglicht die Betreuung durch pädagogisches Fachpersonal unter anderem die Förderung in verschiedenen Kompetenzbereichen wie im sozial-emotionalen und kognitiven Bereich sowie vielseitige Aktivitäten und Projekte. Regelmäßig wirkt der Kindergarten in der Pfarrgemeinde bei Gottesdiensten und Festen mit. Die Kinder werden gezielt auf die Schule durch pädagogische Angebote wie der Einführung in das Zahlenland und durch kreative Zusammenarbeit mit der örtlichen Grundschule vorbereitet.

Angebot für Kinder bis drei Jahre

Nahezu ein identisches, wenn auch der Altersstruktur entsprechend modifiziertes Konzept hat die Großtagespflege “Villa Regenbogen”. Betreut werden Kinder bis zu drei Jahren durch zwei Tagesmütter, die die Ausbildung über das Jugendamt absolviert haben. Für Leiterin Michaela Mehringer ist es wichtig, dass sich die Kinder in der Einrichtung frei bewegen und den ganzen Tag auf Entdeckungstour gehen können. Zum pädagogischen Konzept gehören aber auch das Lernen von verschiedenen Hygiene- und Tischregeln sowie wie der soziale Umgang in der Gruppe. Das erleichtert später den Gang in den Kindergarten.

Mittlerweile ist die Mittagsbetreuung der Erasmus-Grasser-Grundschule eine bewährte und gern in Anspruch genommene Einrichtung, die von Marion Härtl geleitet wird. Träger ist die gfi. Die (verlängerte) Mittagsbetreuung bietet eine kindgerechte Betreuung mit einer verlässlichen Struktur. Je nach Dauer der Betreuung können die schriftlichen Hausaufgaben bereits in der Schule erledigt werden. Im Mittelpunkt steht das einzelne Kind mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten.

Die Betreuung findet nur an Schultagen statt und kann von Montag bis Freitag gebucht werden (mindestens zwei Nachmittage pro Woche). Sie beginnt jeweils mit Schulschluss und endet bis 14 Uhr (Elternbeitrag: 39 Euro/Monat) bzw. 16 Uhr (Elternbeitrag: 54 Euro/Monat). Die Anmeldung erfolgt direkt an der Schule oder bei der gfi-Ansprechpartnerin Marion Härtl. Sie ist für ein Schuljahr verbindlich. Die Kosten werden durch den Freistaat Bayern, die Kommunen sowie den Elternbeitrag finanziert.


Betreuung bis zum Schuleintritt:
 

  • Villa Regenbogen: Es gibt drei verschiedene Finanzierungen: die Stunden auf Rechnung begleichen, eine Förderung durch das Jugendamt in Anspruch nehmen oder bei finanziell schwachen Familien den Komplettbetrag übernehmen zu lassen. Der aktuelle Stundensatz liegt bei 4,76 Euro. Das Betreuungsangebot ist in zwei Bereiche gegliedert. In den Stoßzeiten werden die Kinder von 7 bis 17 Uhr betreut, in Einzelfällen von zu Hause aus ab 6 Uhr und darüber hinaus nach Rücksprache.
  • Kindergarten/-krippe: Für die gesamte Kindergartenzeit gibt der Freistaat pro Kind einen monatlichen Zuschuss von 100 Euro. Da die Gebühren in Schmidmühlen diesen Richtwert nicht überschreiten, fallen für die Eltern keine zusätzlichen Kosten an. Das Krippengeld des Freistaats erhalten Eltern, deren Einkommen eine bestimmte Grenze nicht übersteigt. Betreut werden die Kinder von qualifizierten Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen, in jeder Gruppe sind drei Mitarbeiterinnen eingesetzt.