Ortsverband Schmidmühlen

Maßnahme

23 Bäume für Streuobstwiese

Die beiden Bürgermeister Peter Braun und Mathias Huger inspizieren die gepflanzten Obstbäume.

 

Schmidmühlen schafft einen Ausgleich für die Eingriffe beim Lauterachradweg.

 

Weitestgehend unbemerkt hat der Markt Schmidmühlen eine ökologische Maßnahme in seinem Gemeindegebiet bei Harschhof umgesetzt, deren Ursprung genau genommen in der entgegengesetzten Himmelsrichtung liegt - nämlich beim Lauterachtalradwanderweg von Schmidmühlen nach Hohenburg. Die dortigen Eingriffe ins Ökosystem machten eine Ausgleichsmaßnahme erforderlich. Dies sind keine „Good-will-Aktionen“, sondern diese sind verpflichtend vorgeschrieben.

Das Bundesnaturschutzgesetz und die Bayerischen Kompensationsverordnung (BayKompV) regeln, wie die Ausgleichsflächen auszusehen haben, wie groß sie sein müssen und was überhaupt als eine solche Fläche gilt. Demnach sind unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege vom Verursacher immer auszugleichen oder sie müssen in sonstiger Weise kompensiert werden. Mit dieser Regelung sollen, negative Folgen von Eingriffen in Natur und Landschaft soweit möglich vermieden oder weitestgehend minimiert werden. Nicht vermeidbare Eingriffe sollen ausgeglichen werden.

In Bayern gilt die Bayerische Kompensationsverordnung. Mit diesem Instrument können Eingriffe in die Natur durch notwendige Kompensationsmaßnahmen zielgerichtet und flächenschonend vorgenommen werden. Kernstück ist ein Wertpunktesystem, bei dem Eingriff und Ausgleich nach qualitativen Faktoren bewertet werden. Wichtige Kriterien sind beispielsweise die Empfindlichkeit der Fläche, auf der der Eingriff stattfindet, oder der ökologische Wert der geplanten Ausgleichsmaßnahme.

Mit diesen Maßnahmen hat nun eben der Markt Schmidmühlen begonnen. Wenn im Frühjahr der zweite Teil in Angriff genommen wird, ist das Projekt „Lauterachtalradwanderweg“ endgültig beendet. Ein Vorhaben, wie Bürgermeister Peter Braun anmerkte, mit dem ein langgehegter Wunsch in Erfüllung ging.

Im Jahr 2018 begann man mit den detaillierten Planungen. Die Bauzeit selbst dauerte nur vier Monate. Ziele waren die Verbesserung und der verkehrssichere Ausbau des Radweges auf dem öffentlichen Feld- und Waldweg, abseits der Staatsstraße 2235. Damit konnte auf die Herstellung eines neuen, die Staatsstraße begleitenden Radweges verzichtet werden. Die Maßnahme umfasst den Ausbau des im Gebiet des Marktes bestehenden öffentlichen Feldweges auf einer Länge von etwa 3,5 Kilometern.

Nachdem der Markt vor einigen Monaten entsprechende Grundstücke entlang der Vils erwerben konnte, fiel die Entscheidung, hier als Ausgleichsmaßnahme eine Streuobstwiese mit 23 Obstbäumen anzulegen. Gepflanzt wurden zwölf Apfelbäume, sechs Birn-, zwei Süßkirschen- und drei Zwetschgenbäume. Die Streuobstwiese entlang des Radwanderweges umfasst eine Fläche von 3603 Quadratmetern. Die Gesamtkosten für Streuobstwiese und Feuchtwiese belaufen sich auf rund 20.000 Euro.

Weiteres Projekt:
 

  • Vorhaben: Die zweite Ausgleichsfläche liegt direkt neben der Vils, sie soll in eine extensiv bewirtschaftete Feuchtwiese umgebaut werden. Sie ist 513 Quadratmeter groß.
  • Ziel: Damit will der Markt auch dem Naturschutz Rechnung tragen, da Feucht- und Streuobstwiesen hohen ökologischen Wert haben.