Ortsverband Sindelsdorf

OV Iffeldorf, Penzberg, Seeshaupt, Sindelsdorf

Darum geht's beim Bürgerentscheid am 4.12.

Einigkeit in der Krankenhausfrage; v.l. Wolfgang Franz (CSU Seeshaupt), Michaela Liebhardt (CSU Iffeldorf), Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Thomas Lippmann, Andrea Ertel und Prof. Reinhold Lang (Krankenhaus GmbH), Andreas Obermaier (CSU Sindelsdorf)

Um auf den bevorstehenden Bürgerentscheid zur Krankenhausversorgung aufmerksam machen, hatte die CSU zur öffentlichen Information ins Golfclub-Restaurant Iffeldorf eingeladen. Zur Begrüßung erklärte die Stv. Kreisvorsitzende Michaela Liebhardt die Bedeutung des Bürgerentscheids: Es geht um die künftige Struktur der Landkreis-Krankenhäuser; auch wenn das Klinikum Penzberg hiervon nicht direkt betroffen ist, weil es nicht mehr dem Landkreis gehört, die Entscheidung geht auch den Landkreis-Osten an – medizinisch und finanziell.

Landrätin Andrea Jochner-Weiß und Krankenhaus-Geschäftsführer Thomas Lippmann erklärten, warum sie ein Zentralklinikum an Stelle der bisherigen zwei Häuser in Schongau und Weilheim anstreben. „Ich hätte mir meine zweite Amtszeit deutlich leichter machen können“, so Jochner-Weiß. Auch wenn der momentane Stand aus medizinischer Sicht sehr gut ist – in wirtschaftlicher Hinsicht weniger – so müsse schon heute über die Zeit in 10 und 20 Jahren nachgedacht werden. Lippmann: „Die Welt dreht sich weiter.“ Die Entwicklung der modernen Medizin führt zu immer mehr Spezialisierung und Arbeitsteilung; die Vergütung durch die Kassen stellt immer mehr auf hohe Fallzahlen ab. Hinzu kommt der Trend zu mehr ambulanter und weniger stationärer Versorgung. All dies in Kombination mit dem Wandel der Arbeitswelt – Stichwort: Vereinbarkeit von Beruf und Familie - erfordert größere Einheiten und die Bündelung des Personalkörpers unter einem Dach. Kleine Häuser wie Weilheim und Schongau jeweils für sich hätten unter diesen Rahmenbedingungen längerfristig keine Zukunft. Und schon heute stimmen die Patienten ja entsprechend mit den Füßen ab: sie nehmen im Falle des Falles zwar gern die heimische Notaufnahme in Anspruch, gehen aber für planbare Behandlungen in größere Häuser in der Region, wo aufgrund höherer Behandlungszahlen mehr Spezialisierung und höhere Behandlungsqualität vermutet wird.

Wie Prof. Reinhold Lang, der Ärztliche Direktor des Schongauer Krankenhauses, ergänzte, müssten sich alle Krankenhäuser auf diese Entwicklungen einstellen. Kräfte und Fähigkeiten müssten gebündelt werden, um für Mitarbeiter und Patienten attraktiv zu bleiben. Für eine medizinisch hochwertige Versorgung der Landkreisbevölkerung werde künftig ein größeres Haus gebraucht mit ausreichender Patientenzahl, um weiterhin auch Pflegefachpersonal und Fachärzte ausbilden zu können. „Ich spreche da nicht mehr für meine berufliche Zukunft“, machte Prof. Lang deutlich; er sei 52 Jahre alt und in 15 Jahren im Ruhestand. „Aber auch dann soll noch was G’scheits da sein.“

Die Landrätin richtete den dringenden Appell an die Zuhörer, sich am Bürgerentscheid zu beteiligen und mit Nein abzustimmen, damit die Pläne für ein Zentralklinikum vertieft werden können.