Artikel vom 02.01.2020
Ein Gewinn für unser Klima
Wirksamer Klimaschutz – Sinzing ist dabei

Carsharing, E-Zapfsäulensystem und Vieles mehr: Mit einer Vielzahl von Projekten wurde und ist Sinzing in Sachen Klimaschutzmaßnahmen Vorbild-Gemeinde im Landkreis Regensburg.
Gemeinsame Autonutzung, autofreie Innenstädte, klimaschonender Nahverkehr, Energie aus klimaneutralen Quellen: Die politischen Parteien, Umwelt-Aktivisten und die unterschiedlichsten Umweltschutz-Verbände übertrumpfen sich derzeit mit Vorschlägen und Konzepten zur Abschwächung des Klimawandels. „Wir reden und fordern nicht nur. Wir haben in der Vergangenheit viel und werden in Zukunft noch mehr dafür tun, damit Sinzing zur Vorbild-Gemeinde in Sachen Klimaschutz wird“, sagt Bürgermeister Patrick Grossmann.
Mehr Strom-Zapfsäulen
Ein Schritt auf dem Weg ist der Ausbau des Ladesäulennetzes für E-Autos im Gemeindebereich. Zapfsäulen gibt es bereits an der Schule, am Rathaus und am Netto-Parkplatz. Weitere Ladepunkte entstehen im Ortsbereich von Viehhausen und Eilsbrunn. Ganz neu ist die Strom-Zapfsäule am Pendlerparkplatz, durch die auch die Attraktivität des Pendlerparkplatzes an der Autobahnausfahrt nochmals steigt. Außerdem erhält der Parkplatz eine LED-Beleuchtung, was Pendlerinnen und Pendler vor allem in den Wintermonaten sicher schätzen werden.
Bürgermeister Grossmann: „Langfristig wollen wir weitere vereinfachte Lademöglichkeiten an Straßenlaternen schaffen. Privat könnten Hausbesitzer für garantiert C02 freien Strom eigene Ladestationen durch Verbindung einer Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher schaffen, um ihre E-Mobile preiswert aufzutanken“.
Bequem, kostengünstig, umweltfreundlich: E-Carsharing
Auch beim Thema E-Carsharing gibt der Bürgermeister (umweltneutral) Gas. Als eine der ersten Gemeinden beteiligt sich Sinzing an einem E-Carsharing-Modell im Landkreis. Ein erstes Fahrzeug, ein BMW I3, steht seit Anfang 2019 am öffentlichen Parkplatz der Schule Sinzing zum Ausleihen bereit. Bisher wurde das Sinzinger E-Sharing Auto von 80 verschiedenen Nutzern zu 293 Fahrten mit einer Durchschnittsentfernung von jeweils 129 km ausgeliehen. Dieses Fahrzeug hat damit die beste Auslastung im ganzen Landkreis.
Sonnenstrom für 200 Haushalte
Strom erzeugen ohne Kohlendioxid-Emissionen ist ein wesentlichere Beitrag zur Reduzierung der Erderwärmung. Mit der geplanten Freiflächen-Photovoltaikanlage am „Osterberg“ wird die Gemeinde im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen weiteren Beitrag zur Verbesserung der C02-Bilanz leisten. Die Photovoltaikanlage produziert voraussichtlich pro Jahr bis zu einer Million Kilowattstunden (kWh) Strom aus Sonnenenergie. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 200 Vier-Personen-Haushalten.
Viel Wind um den Windpark Sinzing
Die CSU Sinzing hat zusammen mit einer breiten Mehrheit im Gemeinderat auch grünes Licht für den Bau von drei Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet gegeben. Die drei geplanten Windenergieanlagen können pro Jahr 7.300 Haushalte mit klimafreundlichem Windstrom versorgen und damit gleichzeitig die C02-Emissionen um rund 14.500 Tonnen reduzieren. Wegen eines Eilantrags des Vereins für Landschaftspflege & Artenschutz in Bayern e.V. (VLAB) hat das Verwaltungsgericht Regensburg allerdings kürzlich den vom Landratsamt Regensburg angeordneten Sofortvollzug der Baugenehmigung für die drei Windräder ausgesetzt.
Kritik kommt vor allem von Anliegern aus den Ortsteilen Haugenried und Viergstetten. Die Meinung der Gemeinde Sinzing: Aufgrund des gesamtgesellschaftlichen Wunsches, aus der Atomenergie auszusteigen, und durch die erzielbare C02-Reduktion räumen die Gemeinderäte diesen Belangen für den Bau der Windkraftanlagen in der Abwägung mehr Gewicht ein als denen der Anlieger aus der Nachbargemeinde.
(PG)