Ortsverband Sinzing

Freiflächenphotovoltaikanlage "Am Kreuzacker"

Bürgerversammlung

Ergebnis Bürgerversammlung
Abstimmungsergebnis der Teilnehmer der Bürgerversammlung

Am Donnerstag, den 16. Juli 2020, fand in der Sinzinger Schulturnhalle eine Bürgerversammlung zum Thema Sonnenenergienutzung "Am Kreuzacker" statt. Coronabedingt konnten nur 100 Personen an der Versammlung teilnehmen.

Zu Beginn führte der Erste Bürgermeister der Gemeinde Sinzing, Patrick Grossmann, zum Thema hin und erklärte den aktuellen Stand der Dinge. Anschließend stellte der Vorhabenträger und Sinzinger Bürger, Johannes Espach, sein Freiflächenphotovoltaikprojekt vor. 

Er erklärte, sein Projekt zu vergrößern, um gleichzeitig die Sichtemissionen für Anwohner und Bürger zu verringen. Der ursprüngliche Plan sah eine Gesamtgröße von 2,0 ha vor, bei einer reinen Modulfläche von 1,5 ha. Die Grünstreifen um die Anlage wären 10 m breit gewesen. Das neue Anlagenkonzept sieht einen Gesamtflächenverbrauch von 4,9 ha vor, wobei die Photovoltaikpanele eine Fläche von 2,7 ha belegen. Es wird schnell erkennbar, dass neben der Anlagenvergrößerung auch die grünen Zonen um die Panele sowie den Zaun herum wachsen. Der Grünstreifen erhält dadurch eine Breite von 30 m.

Nach den Einführungen begann eine lebhafte Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern der Anlage, wobei schnell deutlich wurde, dass ungefähr 2/3 der Zuhörer für das Projekt sind.

Auf Seiten der Gegner wurde zuerst immer angeführt, dass man zwar nicht grundsätzlich gegen Solaranlagen ist, jedoch diesen Standort für völlig unpassend hält. Neben recht allgemeinen und teilweise populistischen Argumenten wurden ebenso Punkte, wie beispielsweise die Gefährdung von Wildtieren, die Zerstörung des Lebensraums verschiedenen Arten und die Vernichtung Landwirtschaftlicher Nutzflächen, angesprochen.

Die Befürworter brachten verschiedenste, positive Argumente vor. Mit der Anlage könnte Sinzing einen großen Teil zu den erneuerbaren Energien leisten, denn die Eigenerzeugung würde auf über 70% steigen. Des Weiteren würde günstigerer Strom als durch Gas oder Kohle erzeugt. Durch das überzeugende Gesamtkonzept könnte die Artenvielfalt und die Natur nur profitieren. Streuobstwiesen, Trockensteinbiotope, Streucher und Blühwiesen sind dabei eine gute Möglichkeit, um die vormals landwirtschaftliche Fläche aufzuwerten und neue Tier- und Pflanzenarten anzusiedeln. Neben den geplanten Bienenstöcken, die der Imkerverein Sinzing betreuen soll, können sich zudem Wildbienen in diesem Gebiet vermehren. Außerdem wurde auch immer wieder darauf verwiesen, welche Verantwortung die jetzige Generation für nachfolgende Generationen hat, weswegen man sich diesem zukunftsträchtigen Projekt nicht entgegenstellen darf.

Am Ende konnten die Teilnehmer der Bürgerversammlung abstimmen, ob sie komplett gegen ein solches Projekt sind oder ob sie einem der beiden Vorhaben, 2,0 ha bzw. 4,9 ha Anlage, zustimmen könnten (siehe Bild). Bei 88 abgegebnen Stimmen entschieden sich 69,1% für die 5 ha große Anlage. 29,6% der Teilnehmer schlossen eine Freiflächenphotovoltaikanlage "Am Kreuzacker" gänzlich aus.

Ein deutliches Votum der Sinzinger Bürgerinnen und Bürger, welches am kommenden Mittwoch in der Gemeinderatssitzung diskutiert wird. 

(LS)