Ortsverband Waldbüttelbrunn

CSU Gemeinderatsfraktion Waldbüttelbrunn

Bericht aus der Gemeinderatssitzung vom 02. März 2020

Hier finden Sie neue Informationen zu den Themen:

  • Information zu gärtnerbetreuten Gemeinschaftsgrabanlagen
  • Umgestaltung August-Bebel-Straße – provisorische Maßnahmen
  • Jahresrechnung 2019

Der Gemeinderat beschäftigt sich bereits seit einiger Zeit mit einer Erweiterung des Angebotes an Bestattungsmöglichkeiten. Vor Kurzem wurde bereits beschlossen, dass im Waldfriedhof zukünftig zwei verschiedene Arten an Baumbestattungen angeboten werden sollen. Ein weiterer Vorschlag der beauftragten Landschaftsarchitektin war die Errichtung einer Urnengemeinschaftsanlage. Diese Bestattungsform war vom Gemeinderat ebenfalls sehr positiv aufgenommen worden. Vorgeschlagen war eine Art Bruchsteinmauer entlang des Hochbehälters im Waldfriedhof, die zum Hügel hin mit Erde verfüllt wird. Das so entstehende Beet könnte bepflanzt werden und gleichzeitig könnten Urnen dort bestattet werden. Vor oder an der Bruchsteinmauer könnte ein Stein oder eine Plakette an den Verstorbenen/die Verstorbene erinnern. Die gesamte Bepflanzung würde von einem Gärtner vorgenommen werden. So hätten die Angehörigen einen pietätvollen Ort zur Trauer und müssten sich aber nicht selbst um die Pflege des Grabes kümmern. Wie eine solche gärtnerbetreute Gemeinschaftsgrabanlage konkret entstehen könnte, das erläuterte Herr Hüser von der Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner mbH. Beim Erwerb eines Grabplatzes würden die Angehörigen neben den üblichen Friedhofsgebühren einen Einmalbetrag für die Leistungen der Gärtnerei und des Steinmetzes zahlen. Diese Zahlung würde von der Treuhandgesellschaft verwaltet werden und über die Laufzeit jährlich an den Friedhofsgärtner ausgezahlt werden. Die Treuhandgesellschaft überwacht auch die Leistungen, die von den Gärtnern erbracht werden. Bei der Entstehung der Grabanlage geht der Friedhofsgärtner in Vorleistung, denn schon wenn das erste Urnengrab belegt wird, ist die gesamte Grabanlage gärtnerisch gestaltet. Deshalb sollte eine solche Anlage nicht zu groß geplant werden, denn sie sollte in absehbarer Zeit belegt sein, um mit den kalkulierten Kosten rentabel zu sein. Für die Friedhöfe in den Ortsteilen würde es deshalb aufgrund der geringen Zahl an Beerdigungen im Jahr vermutlich schwierig, einen Gärtner zu finden, der dieses finanzielle Risiko tragen würde. Beim Standort am Hochbehälter des Waldfriedhofes könnte es verschiedene kleinere Abschnitte geben, die sukzessive entstehen könnten. Von der Gestaltung her sind verschiedene Möglichkeiten denkbar. Bei einer Staudenbepflanzung käme man z.B. günstiger als wenn eine jahreszeitlich wechselnde Bepflanzung mit frischen Beetpflanzen vorgesehen ist. Soll eine solche gärtnerbetreute Gemeinschaftsanlage entstehen, so nimmt die Treuhandgesellschaft Kontakt mit den ortsansässigen oder umliegenden Gärtnern auf und fragt die Bereitschaft ab, die Anlage pflegerisch zu betreuen. Es ist auch eine Zusammenarbeit mehrerer Gärtnereien möglich. Allerdings müssten die Gärtnereien Mitglied im Bayerischen Gärtnereiverband sein.

Der Vortrag diente dem Gemeinderat zunächst nur zur Information. Da bisher weder die konkrete Ausgestaltung der Urnengemeinschaftsanlage noch die beteiligten Gärtnereien und Steinmetze feststehen, können zum jetzigen Zeitpunkt auch noch keine Kosten genannt werden. Beispiele aus anderen Orten liegen laut Herrn Hüser bei einem Einmalbetrag zwischen 400 und 3000 € für eine Laufzeit von 10 Jahren.

Der zweite Punkt der Tagesordnung bezog sich auf die städtebauliche Feinuntersuchung der August-Bebel-Straße. In verschiedenen Bürgerworkshops sowie durch Untersuchungen des Planungsbüros Wegner (und Abstimmung mit den betroffenen Behörden) wurden Schwachpunkte in der August-Bebel-Straße ausfindig gemacht und Möglichkeiten einer Veränderung der Verkehrssituation diskutiert. So wurden z.B. entlang der August-Bebel-Straße mehrere Stellen identifiziert, an welchen regelmäßig viele Fußgänger, z.B. auch Kinder auf dem Weg zur Schule und zurück, zwangsläufig die Hauptstraße überqueren müssen, dies aber derzeit nicht sicher tun können. An mehreren Stellen gibt es nur schmale Gehwege, teilweise nur auf einer Straßenseite. Die Idee war, die Straße für Fußgänger und Radfahrer zukünftig sicherer zu machen.

Gleichzeitig ist die August-Bebel-Straße eine wichtige Verbindungsstraße zwischen dem östlichen und dem westlichen Ortsende. Das gesamte Wohngebiet zwischen Oberer Pleitenstraße, Seegarten, Alter Poststraße und Bachstraße kann nur über die August-Bebel-Straße erreicht werden. Der Bus fährt durch die August-Bebel-Straße. Die Geschäfte in der Ortsmitte brauchen auch die Kunden, die mit dem Auto kommen. Deshalb soll weiterhin der Verkehr durch die August-Bebel-Straße fließen können, aber verlangsamt werden.

Das Planungsbüro hat verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen, um möglichst allen Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden. Dies beinhaltet z.B. eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 km/h zwischen Oberer Pleitenstraße und der Kreuzung An der Weed (Radfahrer „schwimmen“ dann im Verkehr mit) und an vier Stellen eine Verbreiterung des Gehweges und damit eine Einengung des Straßenraumes.

Ob diese Maßnahmen sinnvoll und zielführend sind, wurde bereits mehrmals heftig diskutiert. Steigen Geräuschpegel und Abgase durch häufiges Anfahren und Bremsen oder fließt der Verkehr langsam, aber sicherer durch die Ortsmitte? Kommt es zu Staus oder wird die Straße künftig umfahren? Der Gemeinderat hat sich deshalb dafür ausgesprochen, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen zunächst provisorisch getestet werden sollen. Zunächst soll ein Ingenieurbüro mit der Erhebung des Ist-Zustandes beauftragt werden. Dann sollen die Gehwege provisorisch verbreitert bzw. damit die Straße verengt werden und erneute Messungen stattfinden. Außerdem sollen die Auswirkungen auf den Verkehr beobachtet werden. Nach einer langfristigen Testphase soll entschieden werden, ob die Veränderungen der Straße langfristig sinnvoll erscheinen.

In der Sitzung wurde die Feinuntersuchung einstimmig „zustimmend zur Kenntnis genommen“.

Ebenfalls einstimmig wurde die Jahresrechnung 2019 zur Kenntnis genommen. Sie schloss im Verwaltungshaushalt mit 12.191.348,86 € fast genauso wie im Haushaltsplan vorgesehen (12.303.186 € waren veranschlagt). Im Vermögenshaushalt waren im Haushaltsplan 2019 Ein- und Ausgaben von 8.780.810 € eingeplant. Durch zeitliche Verzögerungen in den Baumaßnahmen schloss die Jahresrechnung jedoch nur mit 4.384.510,42 €.

Gez. Kathrin Hackel, Gemeinderätin