Ortsverband Waldthurn

Kampf gegen Bürokratie – Politik muss Spaß machen

Bürgermeister ist Programm – Waldthurner CSU auf „Gurs“.

Kampf gegen Bürokratie – Politik muss Spaß machen Bürgermeister ist Programm – Waldthurner CSU auf „Gurs“.

 

Waldthurn (fvo) Beim Wahlkampfauftakt der Waldthurner CSU am vergangenen Freitagabend beim Weig-Michl im Malerstüberl in Waldthurn war nicht dem politischen Gegner der Kampf angesagt, sondern der unendlich vorherrschenden Bürokratie. Dabei war der Name Bürgermeister Josef Beimler das „CSU-Programm für die nächsten sechs Jahre“. Die Kommunalwahl am 15. März 2020 rückt immer näher, Mitte November 2019 wurden die Kandidaten der CSU für die Wahl des neuen Marktrates mit Beimler an der Spitze nominiert. Gemäß dem Hausnamen (Gurs) des Woppenriether Landwirts scheint die Marktgemeinde weiterhin mit ihm auf „Erfolgsk(g)urs“ zu bleiben.

 

CSU-Ortsvorsitzender Georg Stahl aus Frankenrieth begrüßte den „bisherigen und zukünftigen“ Bürgermeister, die CSU-Markt- und Kreistagskandidaten, MdB Albert Rupprecht und die Fraktionssprecher der politischen Gegner Martin Troidl vom SPD-Ortsverein und Michael Steiner von der Freien Wählergemeinschaft. „Parteipolitik spielt bei uns in der Marktgemeinde eine untergeordnete Rolle“, meinte Stahl. CSU-Marktrats- Fraktionssprecher Georg Bocka stellte die einzelnen Kandidaten, multimedial begleitet von Toni Scheidler, einzeln vor. „Hier sind alle Altersklassen, ob Jung oder Alt, Frau oder Mann vertreten“. Der CSU-Ortsvorsitzende ergänzte, dass man einen Altersschnitt von 41,7 Jahren aufweisen könne.

Schließlich übernahm mit Beimler der bisherige und vermutlich zukünftige Rathauschef in freier Rede ohne Skript das Wort und erläuterte sehr emotional die bisherige und zukünftige Gemeindepolitik. „Politik macht nur Spaß, wenn auch wirklich was passiert“, war seine einfache, aber überzeugende Aussage. „Waldthurn erfolgreich auf Kurs halten“, sei das CSU-Konzept, das er auch weiterhin in konstruktiver Zusammenarbeit mit den anderen Waldthurner Parteien erreichen wolle. Seine politische Heimat sei ausschließlich in der CSU. Er zeigte das bisher Erreichte in den vergangenen Jahren auf, angefangen von den Gemeindeverbindungsstraßen, Partnerschaft mit Hostau, Gesundheitszentrum, Gewerbegebiet Maienfeld, Neubau der Kita, berichtete über das Nahwärmenetz Schule-Bauhof-Kita-Feuerwehrhaus-Schützenhaus bis hin zum problematischen Abbruch des alten Rathauses und Errichtung des dortigen Hostauplatzes sowie Sanierung des Bergmannhauses. Durch geschickte Taktierung seines Marktgremiums hätten viele Förderungen abgegriffen und abgerufen werden können. Die überaus erfolgreichen Einzelprojekte Landkultur, EFRE, Heimatdorf, lebendige Bäche und das Seniorenprojekt NEUN2727 rückte Beimler dann in den Fokus.

Besonders dankte er Alex Riedl für die Überlassung seiner Halle beim grandiosen Heimatfest, der 800-Jahrfeier des Marktes Waldthurn im Jahr 2017. Auch das Haus der Bäuerin, die „Heimat des Doktors“ habe man saniert, zudem sei der Breitbandausbau in der Marktgemeinde vorangetrieben worden. „Wir haben mit unseren Neubaugebieten ob Badeweiher 3 oder Hirmesbühl in die Zukunft investiert, deswegen ist die pro Kopf-Verschuldung auf rund 1.500 Euro angestiegen“. Beim Neubaugebiet Hirmesbühl mit der Plannummer 304 dürfte es sich deutschlandweit um das bestuntersuchte Neubaugebiet handeln, weshalb man hinsichtlich einer eventuellen PFC-Verunreinigung Zehntausende von Euro an Ausgaben für die Untersuchung aufwenden hätte müssen. Der Grenzwert liege dabei bei 10 ng/pro kg – man habe hier einen Wert von nur 0,041 ng/kg festgestellt - Bürokratie lasse grüßen. Kurz erläutert Beimler auch das Großprojekt „Innen statt Außen“, bei dem verschiedene Häuser im Markt durch hohe staatliche Förderungen saniert werden könnten.

„Wenn ich an die Beschaffung eines Feuerwehranhängers für die Feuerwehr Spielberg denke, treibt es mir die Zornesröte ins Gesicht“, schimpfte Beimler auf des Bayerische Innenministerium. Man werde auf jeden Fall den angestrebten Feuerwehranhänger, den sogenannten „Nichtnormanhänger“, für die Spielberger beschaffen. Beimler habe an den zuständigen Innenminister einen Brief mit den Argumenten geschrieben, dass diese schlagkräftige Dorffeuerwehr seit 60 Jahren ihren bisherigen Anhänger einsetze, davor bei den Einsätzen einen privaten Traktor spanne und so der optimale Einsatz vor Ort gewährt sei. Da in der heutigen Zeit die technischen Hilfeleistungen zunehmen würden, wolle man einen moderneren Anhänger, was aber das Ministerium ablehne. „Der Minister hat garantiert meinen Brief nicht gelesen, das Ministerium hat vorgeschlagen, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen und ein Feuerwehrauto zu kaufen, was dann mit

30 Prozent gefördert würde“, kritisierte Beimler. „Das wäre völlig überzogen und zu teuer. Dann kaufen wir uns unseren Anhänger halt ohne Zuschüsse selbst“, schimpfte der Rathauschef mit einer gehörigen Portion Unverständnis.

Überhaupt meinte er, dass die Bürokratie im Staat vereinfacht werden müsse, denn derzeit sei alles kompliziert, schwierig und keiner traue sich Entscheidungen zu treffen.

Abschließend sagte der Redner, dass seine Markträte und die CSU wollen, dass die wunderschöne Marktgemeinde zukunftsfähig bleibe. Er dankte allen, die Verantwortung tragen und dazu beitragen, dass diese Kommune so wie sie ist erhalten bleibt.

In der Wahlversammlung stellten sich noch die Kandidaten der CSU für den Kreistag vor. Für die Junge Union, die sich auf Kreisebene erstmals den Wählern mit einer eigenen Liste stellt, steht Florian Stahl vom Lennesriether Haselranken auf Listenplatz 7, Christian Gallitzendörfer (Waldthurn) auf Listenplatz 35 und Christian Müller (Oberbernrieth) auf Listenplatz 51. Auf der CSU-Kreistagsliste ist auf Platz 2 MdB Albert Rupprecht und auf Platz 35 das „Kreistagsurgestein“ Alois Weig aus Ottenrieth gesetzt.

Nachdem MdB Rupprecht kurz zur außerregionalen Politik Stellung nahm, schwärmte er von seiner Heimatgemeinde Waldthurn, die hinsichtlich der vielen Maßnahmen überall geschätzt werde. Gerne erinnere er sich an das grandiose Heimatfest 2017, welches herausragend gewesen wäre und den Gemeinschaftsgeist der gesamten Marktgemeinde fraktionsübergreifend gezeigt habe.

Er könne sich noch genau erinnern, als er vor 18 Jahren in den Bundestag einzog und Bürgermeister Beimler sein Amt antrat. Viele Probleme wären angestanden, sie wären erfolgreich bewältigt worden. Nicht alles gelinge, aber die CSU sei staatstragend und hier werde angepackt. Rupprecht appellierte an die Wähler, den Bürgermeister und den tollen Waldthurner CSU-Kandidaten ihr Vertrauen für den Marktrat, aber auch für den Kreistag zu schenken. „Wir müssen unsere CSU-Wähler wieder abholen, indem wir mit ihnen sprechen“.