Ortsverband Wallerfing

Merz: "CDU und CSU sind zurück"

CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz im Wallerfinger Volksfest

Merz: "CDU und CSU sind zurück"

CDU-Bundesvorsitzender Friedrich Merz bei Kundgebung am Wallerfinger Volksfest

Wallerfing. Hoher Besuch am letzten Tag des Wallerfinger Volksfestes: Für eine Kundgebung ist Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, angereist. Die Einladung habe er "ausgesprochen gern" angenommen, sagte er den Besuchern des rappelvollen Festzeltes. Und er war nicht zum ersten Mal da, wie CSU-Ortsvorsitzende Evi Moser berichtete: Bereits vor 21 Jahren hatte Merz das Wallerfinger Volksfest besucht.

Die CDU sei heute im Bundestag in der Opposition, sagte Friedrich Merz in seiner Rede, "weil wir bei der letzten Wahl nicht gut genug waren". Dennoch habe man die Aufgabe, die Regierung zu kontrollieren. Und: "Gerade diese Regierung hat es verdient, eine gute Opposition im Deutschen Bundestag zu haben", meinte der Politiker. Er versprach den Wählerinnen und Wählern der Union: "So etwas wie letzes Jahr wird es nicht noch einmal geben. CDU und CSU sind zurück und wieder Nummer Eins in Deutschland."

Merz sagt schwere Zeiten voraus

Er freue sich, dass nach zwei Jahren Corona-Pause eine solche Veranstaltung wieder möglich sei, so Merz. Dass es nicht überall so ausgelassen zugehe wie am hiesigen Volksfest, sprach der CDU-ler ebenfalls an. Schalte man den Fernseher ein, sehe man, dass nicht jedermann so fröhlich sei. "Wir können dankbar sein, dass wir in einem so fantastischen Land leben. Es ist nicht selbstverständlich." Aber auch auf Deutschland würden schwere Zeiten zukommen: "Wir werden in den nächsten Jahren etwas mehr tun müssen für die Verteidigung unserer Demokratie." Es müsse gewährleistet sein, dass auch "unsere Kinder in 20 Jahren solche Volksfeste feiern können."

Der Krieg in der Ukraine sei nicht einfach "irgendein Krieg" – Merz sprach von einem "Epochenbruch" und erinnerte dabei an seinen ersten Auftritt am Wallerfinger Volksfest im Jahr 2001. Wenige Monate später waren Terroristen mit Flugzeugen in die zwei Türme des World Trade Centers in New York geflogen. Merz ist sich sicher: "Der 24. Februar 2022 wird die Welt noch mehr verändern als der 11. September 2001."

Eine Zeit gehe zu Ende, eine neue fange an. "Wenn wir diesen Kampf gewinnen wollen, müssen wir wieder eine wehrhafte Demokratie sein." Die Union sei mitverantwortlich, dass die Bundeswehr heute nicht mehr leisten könne. Einen größeren Teil der Schuld aber "tragen die Sozialdemokraten", so Merz. Bundeskanzler Olaf Scholz sei als ehemaliger Finanzminister dafür ebenso verantwortlich. Von ihm wünsche sich die Union mehr Antworten. Merz forderte die Volksfest-Verantwortlichen auf: "Laden Sie den Bundeskanzler doch mal ein. Er hat einen Amtseid geschworen, kein Schweigegelübde."

Über Themen, die Deutschland betreffen, müsse geredet, wenn nötig auch gestritten werden. Bezüglich der Energieversorgung "erwarten wir einen Plan von der Bundesregierung", sagte Merz. "Dem Bundeswirtschaftsminister schauen wir beim Nachdenken zu. Wir brauchen keinen Philosophen, sondern jemanden, der handfeste Politik macht." Auch der Klimawandel sei ein Problem, das die Politik gemeinsam lösen müsse. Die Union wolle nicht zurück zur Kernenergie, dennoch mache es keinen Sinn, drei Kernkraftwerke, die zehn Millionen Haushalte mit Energie versorgen, "einfach abzuschalten". Das Augenmerk der CDU liegt auf den Ingenieuren, auf den Fortschritten der Technologie in den kommenden fünf bis zehn Jahren.

Friedrich Merz dankte den Unternehmern und Arbeitnehmern: "Ihr Zusammenhalt in diesem Ort ist beispielhaft für Deutschland", sagte der Politiker. "Sie sind Deutschland, wenn es gut geführt wird." Auch die Lehrer, denen die Leute ihre Kinder anvertrauen würden, den Ehrenamtlern, ohne die ein solches Fest nicht möglich sei, und den Arbeitern im Gesundheitswesen, die in den vergangenen zwei Jahren unter erschwerten Bedingungen gearbeitet hätten, sprach der CDU-Bundesvorsitzende seinen Dank aus. "Wir haben ein starkes Fundament in unserer Gesellschaft."

Erndl: "Fürsprecher für den ländlichen Raum"

Und diese werde sich in den kommenden Jahren anstrengen müssen, blickte Merz in die Zukunft. In einer sozialen Marktwirtschaft müssten sich die Menschen etwas erarbeiten, das gehe nicht "mit weniger Arbeit und mehr Freizeit". Möglicherweise würden schwierige Zeiten auf Deutschland zukommen, "aber wenn wir es schaffen, zusammenzuhalten und es schaffen, nach Feierabend schöne Feste zu feiern, brauchen wir uns um unser Land keine Sorgen zu machen".

MdB Thomas Erndl freute sich, dass Merz erneut nach Wallerfing gekommen war. "Es ist wichtig, dass wir Fürsprecher für den ländlichen Raum haben", meinte Erndl. Und ein solcher sei auch Friedrich Merz. Er sei ein Freund Niederbayerns – CDU und CSU hätten eine gute Basis. Auch Landrat Bernd Sibler meinte, der Besuch von Merz sei "ein starkes Signal des Miteinanders von CDU und CSU". Im Miteinander könne man auch die Wahl gewinnen. "Wir leben in bemerkenswerten Zeiten und brauchen eine gute Orientierung durch CDU und CSU." Bürgermeister Johann Eigner richtete sich zum Schluss noch mit einem Wunsch an die Berliner Politiker: "Bitte vergesst’s die kleine Gemeinde in der großen Politik nicht."

 

Quelle: PNP.de