Presseerklärung von Marlene Mortler MdEP

Glückliche Tiere brauchen Wissen und Zeit

Brüssel. 22. Juni 2021. In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europaparlament beschäftigten sich die EU-Abgeordneten mit den Perspektiven der Tierproduktion in der EU im Kontext von Green Deal, Farm to Fork und der Biodiversitäts-Strategien. Als ausgewiesene Expertin für Tierwohl und Tierverhalten war auch die Deutsche Mirjam Lechner geladen. In ihrem Vortrag machte sie deutlich, dass das Know-how der Tierhalter sowie ausreichende Pflegezeiten für Tierwohl und Tiergesundheit entscheidend sind. Marlene Mortler, EU-Agrarpolitikerin und Ausschussmitglied, befürwortet diese Aussagen und macht sich dafür stark, dass der Wissenstransfer schneller in der Praxis ankommen muss.

Als eine der größten Ressourcen, die es in Sachen Tierwohl gibt, bezeichnete Mirjam Lechner, Projektleiterin des EIP AGRI Programms, landwirtschaftliche Beraterin und Forscherin in Tiergesundheit und Tierschutz, die Menschen und den Transfer ihres Wissens. Außerdem ist sie davon überzeugt, dass Tierschutz Tierpflege bedeute. Und für mehr Tierschutz brauche es mehr Hände und nicht weniger. Datenerfassung und Digitalisierung in der Tierhaltung seien wichtig, aber es garantiere nicht automatisch mehr Tierschutz. Dazu braucht es den Tierhalter und der wiederrum brauche genügend Zeit, die er den Tieren widmen könne. Diese Einschätzung teilt auch Mortler: „Für Tierwohl und Tiergesundheit ist es entscheidend, die Zeit für die Tierpflege höher zu priorisieren. Und diese kommt eben zu kurz, wenn auch kompetente und bestens ausgebildete Landwirte und Tierhalter mit immer strengeren Vorschriften und bürokratischen Hindernissen an den Schreibtisch gefesselt werden.“

Die EU-Agrarpolitikerin hält es daher für dringend notwendig, dass dem Wissenstransfer mehr Beachtung und Bedeutung geschenkt werden wird. „Expertinnen wie Mirjam Lechner haben durch ihre Forschungsarbeit immer neue Erkenntnisse, wie das Tierwohl und die Tiergesundheit verbessert werden kann. Dieses Wissen muss an die Tierhalter weitergegeben werden und in den Ställen in die Praxis umgesetzt werden. Die Weitergabe des Know-hows ist in diesem Bereich mit geringen Kosten höchst effizient und muss deshalb schneller in der Praxis ankommen.“