AKU Bezirksverband Oberpfalz

Bezirksvorstandssitzung in Tännesberg

Unser Bild zeigt von links AKU-Bezirksvorsitzender Klaus Hofbauer, Cham, Bürgermeister Max Völkl, stv. Kreisvorsitzende Andrea Lang und AKU-Kreisvorsitzenden Horst Schellkopf

 

Die Kommunen, Verbände und einzelne Bürgerinnen und Bürger leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Lebensqualität und Erhaltung der Natur und Landschaft. Dies sind Aspekte, die voll im Trend unserer Zeit liegen. Beispielgebend ist die Gemeinde Tännesberg/Landkreis Neustadt a.D. Waldnaab. Dies veranlasste die Bezirksvorstandschaft des CSU-Arbeitskreises „Umweltsicherung und Landesentwicklung" Oberpfalz sich vor Ort zu informieren und Anregungen für die eigene Arbeit entgegen zu nehmen. Mit diesen Impulsen will man noch mehr Werbung für das Thema „Biodiversität" als Standortfaktor in der gesamten Oberpfalz erreichen.

Bürgermeister Max Völkl erläuterte die Entstehung, die Entwicklung und die zukünftigen Perspektiven dieses zukunftsorientierten Projektes. Seit über 30 Jahren engagiert man sich in der Marktgemeinde Tännesberg (Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab) für den Erhalt der Biodiversität - also für die Vielfalt der Arten und Lebensräume sowie für den Erhalt der genetischen Vielfalt. Seit dem Jahr 2009 gilt Sie aufgrund der umfangreichen Anstrengungen als die erste Biodiversitätsgemeinde Deutschlands. In den Jahren 2015 und 2017 wurde das Projekt „Natur.Vielfalt.Tännesberg." als UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Ermöglicht wurde dieser Erfolg durch eine in Bayern einzigartige Kooperation. Neben dem Markt Tännesberg engagieren sich die landesweit tätigen Naturschutzverbänden BUND Naturschutz in Bayern e.V., Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. und Wildland-Stiftung Bayern gemeinsam vor Ort. Auch der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald unterstützt die Gemeinde in ihrer Entwicklung und speziell bei zahlreichen Maßnahmen der Landschaftspflege. Neben dem Erhalt und der Vernetzung wertvoller Biotop-Flächen setzt sich die Gemeinde für ein verbessertes innerörtliches Blühangebot auf öffentlichen Grünflächen wie in Gärten ein. Sie engagiert sich für die Extensivierung landwirtschaftlicher Flächen und fördert den Erhalt alter Kulturpflanzensorten (z.B. Emmer) und Nutztierrassen (z. B. Rotes Höhenvieh). Ein jährlicher Regionalmarkt mit zahlreichen Biodiversitätsprodukten und verschiedene Umweltbildungsangebote runden das Engagement Tännesbergs ab.

In einem neuen Modellprojekt, „Marktplatz der biologischen Vielfalt", werden 10 weitere Gemeinden in Bayern ausgewählt, die in einem ersten Schritt eine gemeindespezifische Biodiversitätsstrategie entwickeln. Grundlage für den Prozess sind die Erfahrungen der Gemeinde Tännesberg, die in einem Leitfaden zusammengefasst sind. Auf diese Weise soll sich in diesen Gemeinden der Schutz der Biodiversität als wichtiges Kriterium in der kommunalen Planung verankern. Innerhalb der Laufzeit von 2018 bis 2021 werden auch erste nachhaltige Maßnahmen

angestoßen, die einen konkreten Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten. Gefördert wird das Projekt, wie viele Projekte in Tännesberg zuvor, über den Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der GlücksSpirale. Zudem wird es unterstützt vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie dem Bayerischen Gemeindetag. Projektleiter Florian Lang wird die bayernweite Initiative in den nächsten Jahren begleiten bzw. organisieren.

Der Bezirksvorsitzende des CSU-Arbeitskreises „Umweltsicherung und Landesentwicklung" Klaus Hofbauer und der Kreisvorsitzende Horst Schellkopf danken für die wertvollen Informationen. „Das Beispiel Tännesberg muss in allen oberpfälzer Kommunen seinen Niederschlag finden", so die überzeugende Meinung des Arbeitskreises. Entsprechende Initiativen wird man dazu in allen Kreisverbänden umsetzen. Die stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende und Bezirkstagskandidatin Andrea Lang dankte dem AKU für dieses wichtige Gespräch in Tännesberg. Natur- und Landschaftsschutz werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.