GPA Botschaft der Woche

Medizin muss Geschlechterspezifischer werden

Geschlechterspezifische medizinische Gesichtspunkte erfahren in der Gesundheitsversorgung noch längst nicht die Berücksichtigung, die ihnen angemessen wäre. Die biologischen Unterschiede von Frauen und Männern führen zu verschiedenen Symptomatiken bei Erkrankungen und zu anderen Wirkungsweisen von Medikamenten. Für eine optimale gesundheitliche Versorgung brauchen wir daher bessere Präventions-, Diagnostik- und Behandlungsangebote, die auf die spezifischen gesundheitlichen Herausforderungen von Frauen und Männern zugeschnitten sind. Gefordert sind hier die Hochschulen, die Medizinerausbildung und die Forschung. Zudem müssen die inhaltlichen Vorgaben für die (zahn-)ärztliche Weiterbildung stärker auf eine geschlechterspezifische medizinische Versorgung zugeschnitten werden. 2017 hat eine Studie unter 65-Jährigen ermittelt, dass es bei Frauen mit Herzinfarktsymptomen ca. 60 Minuten länger dauert als bei Männern, bis sie in der Notaufnahme behandelt werden. Dieser „Gender Health Gap“ muss geschlossen werden!