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Friedrich: Fachkräftemangel beenden!

Inzwischen leidet fast jede Branche in Deutschland unter dem Fach- und Arbeitskräftemangel. Es besteht akuter Handlungsbedarf für die Bundesregierung. Dazu erklärt der hochfränkische CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Hans-Peter Friedrich:

Der Fach- und Arbeitskräftemangel wird immer bedrohlicher für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Aktuell sind rund 1,9 Millionen offene Stellen in Deutschland gemeldet. Auch in Hochfranken wissen die Unternehmen und Betriebe nicht mehr, woher sie die fehlenden Mitarbeiter nehmen sollen. Umso wichtiger sind die sehr erfolgreichen Bemühungen von Unternehmen und Organisationen, wie der Wirtschaftsregion Hochfranken, die Fachkräftegewinnung systematisch anzugehen.

Um alle Potentiale im Inland zu heben, müssen insbesondere schon in der Schule die richtigen Weichen gestellt werden: Es muss alles getan werden, um die Schulabbrecherquote zu verringern. Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und den örtlichen Berufsinformationszentren muss verbessert werden, wobei die Berufswege der beruflichen Bildung gleichberechtigt mit der akademischen Berufsbildern zu behandeln sind. Wir brauchen bei den jungen Menschen eine Werbeoffensive fürs Handwerk. Mit einem Girls Day speziell für Handwerksberufe können wir auch beim weiblichen Nachwuchs die Begeisterung für das Schaffen mit den eigenen Händen wecken. Die Attraktivität von Ausbildungsberufen muss gesteigert werden in Zusammenarbeit mit den Kammern und Berufsverbänden. Hierfür kann, z.B. die Förderung von internationalen Austauschprogrammen während der Ausbildung, bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende oder im ländlichen Raum ein Fahrtkostenzuschuss für die individuelle Mobilität dienlich sein.

Soweit es ausländische Fachkräfte mit geeigneter Qualifikation gibt und diese von hiesigen Unternehmen angeworben worden sind, müssen diese in unbürokratischen und schnellen Verfahren nach Deutschland kommen können. Das heißt, wir brauchen vereinfachte und beschleunigte Anerkennungsverfahren von Bildungsabschlüssen sowie die Schaffung zentral zuständiger Ausländerbehörden verpflichtend in allen Bundesländern. Schließlich muss das Auswärtige Amt die Visa-Verfahren durch mehr Personal und verbesserte Ausstattung beschleunigen. Es kann nicht sein, dass dringend benötigte Fachkräfte, monatelang auf einen Termin zur Visavergabe warten, wie mir bereits von hochfränkischen Unternehmern geschildert worden ist.

Wenn die Bundesregierung nicht schnell handelt, droht der Mangel zur Wachstumsbremse zu werden. Experten warnen, dass ein Verlust an Wirtschaftsleistung von jährlich rund 90 Milliarden Euro droht. Und das Problem verschärft sich weiter, denn die Zahl der Erwerbstätigen nimmt deutlich ab. Im Jahr 2035 könnten schon 3 Mio. Erwerbspersonen weniger zur Verfügung stehen. Derweil führt die Bundesregierung Gespräche, organisiert Gipfel und bringt eine Fachkräftestrategie auf den Weg. Doch allein das hilft nicht.