Kreisverband Fürstenfeldbruck

Staatsstraße 2345 Gröbenzell-Lochhausen

Ausbau verzögert sich

Zusätzlicher Radweg an der Nordseite der Fahrbahn hängt auch am Grundstückserwerb

Der Beginn des Ausbaus der Staatsstraße 2345 von Gröbenzell nach Lochhausen verzögert sich. Dies hat Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet bei einer Nachfrage im Staatlichen Bauamt Freising erfahren. Wie Bocklet im Rahmen einer Dialog-Veranstaltung mit dem CSU-Ortsverband Gröbenzell mitteilte, sei es im Zuge des Ausbaus der Strecke zu einem „zusätzlichen Abstimmungsbedarf“ zwischen Bauamt und Wasserwirtschaft wegen der Erneuerung des Brückenbauwerks über den Erlbach gekommen, der in den Gröbenbach fließt und die Gemeinde Gröbenzell und die Landeshauptstadt München trennt.

Nach Information des Staatlichen Bauamts wurde das an den Erlbach angrenzende Überschwemmungsgebiet des Gröbenbachs vom Landkreis Fürstenfeldbruck am 11. Januar 2016 vorläufig gesichert. Vor diesem Hintergrund wurde das Landratsamt Fürstenfeldbruck bei der Vorbereitung des Ausbaus der St 2345 beteiligt und hat dabei gegenüber dem Bauamt die Forderung gestellt, die veränderten hydraulischen Durchflüsse nachzuweisen und einen erforderlichen Freibord von 0,5 m über der Bemessungslinie eines 100-jährigen Hochwassers (HQ100) einzuhalten.

Die geforderten Berechnungen für das Brückenbauwerk wurden zwischen Staatlichem Bauamt Freising (StBA) und Wasserwirtschaftsamt (WWA) München ausgiebig diskutiert. Derzeit ist der Erlbach im bestehenden hydraulischen Modell nicht berücksichtigt. Aus diesem Grund ist eine einfache hydraulische Überrechnung im Bereich des Erlbachs nicht möglich. Eine Beibehaltung des bestehenden Durchflussquerschnitts, wie vom Staatlichen Bauamt vorgeschlagen, wurde bisher abgelehnt.

Um die Gelegenheit einer verbesserten Hochwasser-Abflusssituation im Zuge des Brückenersatzneubaus zu nutzen, dabei aber keine nachteiligen Auswirkungen auf Oberlieger oder Unterlieger auszulösen, fordert das WWA München die Erstellung eines Niederschlagsabflussmodells auch für den Erlbach. Nur wenn dieser Forderung wegen Unverhältnismäßigkeit der Kosten für die Modellierung nicht nachgekommen werden könne, sei mit einem Kompromiss zu rechnen.

Das Staatliche Bauamt stellt bei dieser Sachlage fest, dass erst nach Klärung der Fachfragen mit dem Bau der Behelfsumfahrung begonnen werden könne. Es hofft allerdings auf einen Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2018. Daneben ging es in der Diskussion auch um die Aufnahme eines zusätzlichen Radwegs an der Nordseite der Fahrbahn in die geplante Sanierungsmaßnahme der Staatsstraße 2345. Der Stimmkreisabgeordnete Bocklet verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Haltung des Staatlichen Bauamtes, der zufolge der Radweg den Anforderungen in der bestehenden Radweginfrastruktur grundsätzlich gerecht werde und ein dringender Ausbaubedarf daher nicht bestehe. Der bestehende Radweg weise bereits heute eine durchgängige Breite von ca. 3 m auf. Damit seien die Voraussetzungen für einen Zwei-Richtungs-Betrieb vorhanden. Auch ein bedarfsweises Überholen sei in der Regel problemlos möglich.

Dessen ungeachtet habe die Oberste Baubehörde im Hinblick auf die sowohl in Gröbenzell als auch in Lochhausen „bestehende beidseitige Fortführung des Radweges“ vorgeschlagen, dass sich Gröbenzell unter Federführung des Staatlichen Bauamtes Freising zunächst mit der räumlich überwiegend betroffenen Landeshauptstadt in Verbindung setzt, so Bocklet. Sollte diese dem Projekt grundsätzlich offen gegenüberstehen, könnte das Staatliche Bauamt bei ausreichenden Personalkapazitäten die entsprechenden Planungen aufnehmen. Dabei gehe die staatliche Seite davon aus, dass die erforderlichen Grunderwerbsverhandlungen von Gröbenzell gemeinsam mit München durchgeführt würden. Erfolgreicher und vollständiger Grunderwerb sei die Voraussetzung schlechthin, um das Projekt später auch baulich umsetzen zu können, wurde von Seiten der staatlichen Bauverwaltung betont.

Der Landtagsvizepräsident sprach sich dafür aus, alles zu tun, damit der Ausbau der Staatsstraße 2345 einschließlich der vorgeschalteten Umfahrung nun rasch in Angriff genommen werden könne, um so endlich zu einer deutlich verbesserten Straßenverbindung zwischen Gröbenzell und Lochhausen zu kommen. Parallel dazu sollten die Bemühungen um die Verwirklichung eines zusätzlichen Radwegs an der Nordseite fortgesetzt werden.