Kreisverband Ingolstadt

Stadtratsantrag

Erhalt der Schulschwimmbäder

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die CSU-Stadtratsfraktion stellt folgenden Antrag:

1. Die Schulschwimmbäder werden umgehend saniert bzw. ertüchtigt und bleiben so lang im Betrieb bis - falls notwendig - Ersatzbauten geschaffen werden.

2. Die Verwaltung erarbeitet ein Konzept zur Neuerrichtung von dezentralen Lehrschwimmbecken unter Einbeziehung von schulischen Vertretern und anderen Nutzern. Dabei sollen außer den Standorten der jetzigen Schulschwimmbäder in der Grundschule Gotthold-Ephraim-Lessing, der Grundschule an der Pestalozzistraße und der Christoph-Kolumbus Grundschule weitere Schulschwimmbäder, bei denen vergleichbarer Bedarf besteht, geplant und gebaut werden.

Begründung:

Derzeit sind zwei von den drei Lehrschwimmbecken außer Betrieb.

Aufgrund dieser unzumutbaren Situation für die Ingolstädter Schülerinnen und Schüler, denen der Schwimmunterricht dadurch verwehrt wird, ist dringend Handlungsbedarf geboten.

Ein erster Schritt wäre die für den Betrieb erforderliche Ertüchtigung der Lehrschwimmbecken durchzuführen, damit der Schwimmunterricht für die Schülerinnen und Schüler wieder angeboten werden kann. Schwimmen ist eine der existenziellen und fundamentalen Kulturtechniken und zentral in allen Lehrplänen aller Klassen und Schularten verankert. Eine Auslagerung des Schwimmunterrichts in das Sportbad ist aus Kapazitäts- und Zeitgründen nicht möglich. Der enorme Zeitaufwand für die Hin- und Rückfahrt sowie das Umkleiden wird gerade für die Grundschulen nicht zu bewältigen sein bzw. zu geringen Wasserzeiten führen. Die Folge ist, dass oftmals der Schwimmunterricht gerade für die Kleinsten entfällt. Schließt man die Schulschwimmbäder, hat dies darüber hinaus auch Folgen für die anderen schulischen Sportstätten, die bereits jetzt voll ausgelastet sind.

In den letzten Jahren konnte aufgrund der Pandemie Schwimmunterricht nicht in dem Maße angeboten werden, wie es davor üblich war. So sind inzwischen Schülerjahrgänge entstanden, die nur unzureichende Schwimmfertigkeiten mitbringen. Unter anderem aus diesem Grunde müsste die Verbesserung der Schwimmfertigkeit der Kinder und Jugendlichen absolute Priorität erhalten.

Die aktuell ergriffenen Maßnahmen gehen jedoch sogar in die gegenteilige Richtung: Gerade in dieser Situation wurden zwei der drei Lehrschwimmbecken außer Betrieb gesetzt!

Das ist in unseren Augen nicht hinnehmbar. Ansonsten laufen wir Gefahr, die sogenannte „Schwimmoffensive“ des vergangenen Jahres im wahrsten Sinne des Wortes zu versenken. Es kann und darf nicht akzeptiert werden, dass wir zukünftig gerade in den sozial schwächeren Vierteln Generationen von Nichtschwimmern in Kauf nehmen wollen. Wie von den Schulleitern bestätigt, ist das Schwimmenlernen in vielen Elternhäusern nicht mehr selbstverständlich, sondern diese Aufgabe wird zunehmend in die Hand der Schulen gelegt. Gerade in den dezentralen, in den Schulgebäuden integrierten kleinen Lehrschwimmbecken mit geringer Wassertiefe verlieren die Kinder die Scheu vor dem Wasser und können das Schwimmen angstfrei und unter Aufsicht erlernen. So konnten bislang die meisten Kinder nach der 4. Klasse mit der Abnahme des „Seepferdchens“ relativ sicher schwimmen. Nach der Corona-Pandemie und nach der Schließung der beiden Lehrschwimmbecken scheint dies nun nicht mehr möglich.

Die Lehrschwimmbecken sind jedoch nicht nur für die Schulen und den Sportunterricht von großer Wichtigkeit, sondern auch viele Ingolstädter Vereine nutzen diese Schwimmbäder intensiv für das Schwimmtraining. Die Belegungspläne der Schulschwimmbäder zeigen dies eindrucksvoll.

Aus diesem Grund soll auch dringend geprüft werden, welche zusätzlichen Möglichkeiten für die Stadt bestehen, die Schwimmfähigkeiten der Kinder zu fördern.

Für die CSU-Stadtratsfraktion

gez. Franz Wöhrl
stv. Fraktionsvorsitzender

gez. Hans Achhammer
Ausschusssprecher (PLA)

gez. Dr. Matthias Schickel
Ausschusssprecher (KBA)

gez. Patricia Klein
stv. Fraktionsvorsitzende