Kreisverband NEUMARKT

CSU Kreistagsfraktion NEUMARKT

Zukunft der Gesundheitsversorgung im Landkreis

Die CSU Kreistagsfraktionsmitglieder mit ihrem Vorsitzenden Alois Scherer, Staatsminister Albert Füracker, MdB Susanne Hierl, Bezirksrätin Heidi Rackl und Landrat Willibald Gailler.

Landkreis: Die CSU Kreistagsfraktion ging mit zwei Themenschwerpunkten in die diesjährige Klausur. Selbstverständlich wurde diese nach den derzeitig geltenden Pandemiebestimmungen abgehalten.

Zum einen wurde die Zukunft der Gesundheitsversorgung im Landkreis Neumarkt intensiv diskutiert und beraten und zum anderen wurde der Katastrophenschutz, hier insbesondere bei den Feuerwehren und dem THW vorgestellt. Der Vorsitzende und Deinings früherer Bürgermeister Alois Scherer konnte hierzu neben Staatsminister Albert Füracker, den früheren MDB Alois Karl, die Nachfolgerin Susanne Hierl, die Bezirksrätin Heidi Rackl, Landrat Willibald Gailler, sowie fast alle Fraktionsmitglieder willkommen heißen. Zum Tagesordnungspunkt „die Zukunft der Gesundheitsversorgung“ im Landkreis waren hochkarätige Vertreter der Ärzteschaft und des Klinikums anwesend. Die beiden Referate wurden vom Fraktionskollegen Dr. Wolfgang Bärtl mit viel Fachwissen hinterlegt moderiert. Chefarzt Dr. Janka, zugleich Vorsitzender der niedergelassenen Ärzte im Landkreis Neumarkt, referierte gemeinsam mit Dr. Tylla, Vorsitzender des Ärztenetzes Neumarkt, über die aktuelle und zukünftige ärztliche und medizinische Situation im Landkreis Neumarkt. Sehr schnell wurde klar, dass momentan noch alle Arztsitze zwar besetzt sind, jedoch in einigen Jahren aufgrund der Altersstruktur durchaus Defizite auftreten könnten. Aus diesem Grund gilt es rechtzeitig die Weichen zu stellen. Das Thema Ausbildung und Nachwuchsgewinnung wird einen genauso hohen Stellenwert einnehmen, wie zum Beispiel die Gründung von medizinischen Versorgungszentren (MVZ) insbesondere im Facharztbereich. Weiter wichtig wird hier die strukturierte Ausbildung am Klinikum durch die neu zu gründende Akademie sein. Vor allem müssen Anreize gerade für die Arztsitze im ländlichen Raum geschaffen und auf die vorhandenen gesunden und stabilen Strukturen aufgebaut werden. Aus Sicht des Klinikums Neumarkt, ein Kommunalunternehmen des Landkreises, wurde die Gesundheitsversorgung der Zukunft im Landkreis Neumarkt durch den Vorstand René Klinger und dem Vorstandsvorsitzenden von der Sozialstiftung Bamberg Xaver Frauenknecht näher beleuchtet. Zuerst wurde auf das mittlerweile ein Jahr andauernde und erfolgreiche Management von der Sozialstiftung Bamberg im Neumarkt Klinikum verwiesen. Weiter wurden die bereits bestehenden MVZ`s vorgestellt. Die Gesundheitsregion im Landkreis Neumarkt muss in der Zukunft zielgerichtet entwickelt und gestaltet werden. Ein weiterer Baustein ist hier der Neubau des MVZ und das Haus für Pflege und Soziales in Parsberg. Ein Quartiersmanager müsste vor Ort die einzelnen Aktionen im u. a. auch ehrenamtlichen Bereich koordinieren. Von den beiden Referenten wurde auf Nachfrage vom früheren Bürgermeister aus Velburg Bernhard Kraus der Ablauf nochmals detailliert erläutert. Der ganzheitliche Ansatz muss das gesamte Angebot der einzelnen Lebenssituationen mit abdecken, so die Ergänzung von dem früheren Chefarzt in Parsberg Dr. Munzinger. Wichtig sei vor allem, dass der steigenden Pflegebedürftigkeit aufgrund der demographischen Entwicklung rechtzeitig durch die Einrichtung von zum Beispiel ausreichenden Pflegeplätzen Rechnung getragen wird. Dies wurde vor allen durch die Bürgermeister Alexander Dorr, Ludwig Eisenreich und Dr. Martin Hundsdorfer unterstrichen. Xaver Frauenknecht ging insbesondere aufgrund der Nachfrage von der Geschäftsführerin der Kreistagsfraktion Ilse Werner, auf die Netzwerkmedizin mit angedockter Telemedizin ein. Hier sei besonders wichtig, dass eine Kooperation und vor allen eine bedarfsorientierte Vernetzung der am Gesundheitsmarkt vorhandenen Player gegeben ist. In Mittelpunkt muss immer der Patient stehen und vor allen muss der ländlich geprägte Raum eine gewisse Grundversorgung abdecken. Der Neumarkter Klinikchef ging besonders, auf Nachfrage vom früheren Personalratsvorsitzenden des Klinikums Richard Feihl,  auf die künftige teilstationäre und ambulante Versorgung u. a. auch im Klinikum ein. Das Zukunftskonzept für den Landkreis wird sein, dass eine komplexe Gesundheitsversorgung durch interdisziplinäre Zentren und sektorenübergreifende Strukturen mit der Vernetzung im gesamten Landkreis geschaffen werden. Ein integriertes Gesundheitszentrum wird in den allermeisten Fällen nur gemeindeübergreifend zu leisten sein. Hierzu müssen Zielgespräche organisiert und eine stufenweise Umsetzung je nach Bedarf vollzogen werden, so der Moderator Dr. Wolfgang Bärtl.

Im zweiten Teil wurde der Katastrophenschutz im Rahmen der Feuerwehr vom Fraktionsmitglied Kreisbrandrat Jürgen Kohl und für das THW vom Ortsbeauftragten Benedikt Auerbach vorgestellt. Insgesamt sorgen 153 Freiwillige Feuerwehren, mit über 7700 ehrenamtlichen Mitglieder dafür, dass im wahrsten Sinne des Wortes bei uns im Landkreis nichts anbrennt. Vor allem groß geschrieben wird, die Jugendarbeit mit insgesamt knapp 1200 Jugendlichen. Um den Nachwuchs relativ früh mit einzubinden, sind weiterhin knapp 300 Kinder bereits in der Feuerwehr integriert. In insgesamt über 1500 Einsätzen wird ehrenamtlich Tag und Nacht an 365 Tagen im Jahr unglaubliches geleistet. Die Führungscrew im Landkreis besteht aus dem Kreisbrandrat, fünf Kreisbahninspektoren, einem Stadtbrandinspektor und insgesamt 19 Kreisbrandmeistern. Bei den einzelnen Feuerwehren sind jeweils die Kommandanten bzw. Gruppenführer für die umfangreiche Ausbildung und vor allen für die Koordinierung der Arbeit im Einsatzfall zuständig. Auf Nachfrage vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Ferdinand Ernst wurde besonders die umfangreiche Ausbildung auf Landkreisebene vorgestellt. Der Kreisbrandrat bedankte sich recht herzlich für die übergroße Unterstützung bei Landrat Willibald Gailler und bei allen Bürgermeistern. Der Stadtverbandsvorsitzende Marco Gmelch lobte besonders das Wechselladerfahrzeugkonzept im Landkreis Neumarkt. Somit können wertvolle Einsatzmittel zielgerichtet im gesamten Landkreis eingesetzt werden. Die Feuerwehr im Landkreis Neumarkt sind nicht nur für die Hilfeleistung im eigenen Landkreis verantwortlich, nein – sie stellen auch ein Hilfeleistungskontingent für überörtliche Einsätze zur Verfügung. Für die Zukunft sehen sich die Feuerwehren auf gutem Wege, jedoch müssen die Kommunen und der Landkreis die Gerätschaften, Fahrzeuge und Gerätehäuser auf dem neuesten Stand halten. In der Diskussion wurden besonders von Obmann des Bauernverbandes Michael Gruber und dem früheren Mitglied des europäischen Parlamentes Albert Deß auf die Einbindung der Landwirte mit ihren Güllefässern hingewiesen. Weiter wurde vom früheren Kreisbrandinspektor Christian Schmid die teilweise fehlende Unterstützung des Bundes bei den Einsätzen auf der Autobahn angemahnt. Bürgermeister Peter Meier merkte an, dass die Feuerwehrvereine ein wichtiger Kulturträger in den einzelnen Orten sind, und schon aus diesem Grund aus den einzelnen Gemeinden nicht wegzudenken wären.

Benedikt Auerbach von THW Neumarkt stellte als Ortsbeauftragter die Geschichte und vor allen den Auftrag des technischen Hilfswerkes vor. Hier wurde schnell klar, dass gerade bei großem Einsatzgeschehen die Hilfe des technischen Hilfswerkes im Landkreis, aber auch weit darüber hinaus, nicht mehr wegzudenken sei. Erst bei dem in diesem Jahr auch im Landkreis Neumarkt vorherrschenden Starkregenereignissen war das THW mit der Unterstützung von Sandsäcken mehr als gefragt. Auch zu dem großen Schadensereignis in Ahrweiler waren THW Kameraden aus dem Landkreis Neumarkt mit eingesetzt. Das THW hat ein sehr breites Einsatzspektrum und ist bei allen Schadenslagen gut ausgerüstet und ausgebildet. Ob ein Dach von Schnee befreit werden muss, oder eine Autobahn nach einem Unfall wieder frei gemacht werden sollte, dass THW kann hier schnell und unkompliziert Abhilfe schaffen. Sogar beim Bau von Brücken oder bei Trinkwasseraufbereitungsanlagen ist das THW gut gerüstet. Auch bei Auslandseinsätzen ist die Hilfe der THW Frauen und Männer stets gefragt. Beim THW Neumarkt und Parsberg sind insgesamt 70 Frauen und Männer aktiv. Diese leisten gemeinsam mit den 20 Jugendlichen über 22.000 ehrenamtliche Stunden im Jahr. Gemeinsam mit Feuerwehr können gemeinsam viele Schadenslagen optimal gemeistert werden.

Zum Schluss bedankte sich der Fraktionsvorsitzende bei allen Referenten und allen im Ehrenamt wirkenden Fraktionsmitgliedern recht herzlich und wünschte weiter eine gedeihliche Arbeit für unseren wunderbaren Landkreis Neumarkt.

Alois Scherer, Fraktionsvorsitzender