Kreisverband Regen

Die CSU-Kreistagsfraktion unter Führung von Willi Köckeis war zu Gast in Rinchnach und unternahm eine Führung durch die örtliche Pfarrkirche. 

Politik trifft Kirche

CSU Kreisfraktion besichtigt Pfarrkirche St. Johannes in Rinchnach

Rinchnach. Die gute Verbindung der Christlichen Kirchen mit der CSU und der Einsatz für eine christliche Wertegemeinschaft seien Grund genug dafür, dass „noch“ Fraktionsvorsitzender Willi Köckeis die Mitglieder der CSU Kreistagsfraktion in seine ehemalige Heimatgemeinde Rinchnach zu einer Besichtigung der Pfarrkirche St. Johannes einlud. Diese Gründe nannte Köckeis bei der Begrüßung im Gotteshaus und fügte noch einen weiteren Anlass für den Besuch der Kommunalpolitiker an. Die Kirche St. Johannes feiert in diesem Jahr seinen 1000. Geburtstag.

Am 29. August 1019 hat Bischof Berengar von Passau auf Bitten Gunthers in Rinchnach seine erste Kirche geweiht. Dies und vieles mehr erfuhren die Räte aus dem berufenen Munde von Pfarrer Michael Nirschl, der die Besuchergruppe vor der imposanten Barockkirche in Empfang nahm. Nirschl blickte weit zurück in die Geschichte Rinchnachs, als der ehemals mächtige Reichsgraf Gunther, der zum Benediktinermönch wurde, von Niederalteich über Lalling nach Rinchnach gekommen ist um dort ein Kloster zu errichten. Zusammen mit Bauern aus der Umgebung machte er das Gebiet urbar, errichtete eine Klause und ein Bethaus für das im Jahr 1019 Kirchweih gefeiert wurde.

Eigentlich war Rinchnach eine Probstei des Klosters Niederalteich, aber der Name Kloster hat sich bei den Einheimischen eingeprägt, die ihren Ort bis zur heutigen Zeit stolz „Klouster“ nennen. Mehrmals wurde das Kloster niedergebrannt. Im Jahr 1488 durch die Hussiten, oder nach der Brandschatzung 1703 durch ungarische Regimenter. Ein weiterer Brand verwüstete 1597 das Kloster im Jahr 1693 wurde es nach einem Blitzeinschlag vernichtet. 1803 wurde im Zuge der Säkularisation das Kloster aufgelöst, der Grundbesitz versteigert und die letzten Mönche verließen Rinchnach. Nur die Kirche und das alte Kloster sind geblieben. Das Gotteshaus ist jetzt Pfarrkirche der Pfarrei Rinchnach. Die prachtvolle Barockkirche mit den gotischen Außenmauern wurde von Johann Michael Fischer, einer der berühmtesten Kirchenbaumeister seiner Zeit ab 1727 neu erbaut.

Nahezu ins Schwärmen geriet Pfarrer Nirschl, als er das „Barocke Konzept“ der „schönsten Kirche im Bayerischen Wald“ – wie er die Pfarrkirche bezeichnete – erläuterte. Die Südseite wäre dem Hl. Gunther gewidmet, während die Nordseite an Johannes den Täufer erinnert. Nirschl erklärt die Fresken, die Parallelen zwischen Gunther und Johannes aufzeigen. Johannes in der Wüste, oder Gunther im Urwald, oder die Aufnahme der beiden Heiligen in den Himmel, sowie das Pfauenwunder Gunthers am Hofe König Stephans. Die mit prachtvollem Gewand gekleideten Skelette in den Seitenaltären sollen darauf hinweisen, dass der Mensch nach seinem Tod nicht Verlierer, sondern Gewinner sei. Vor 25 Jahren fand die letzte Renovierung statt, während die Orgel vor einigen Jahren erneuert wurde.

Die „Klousterer“ zeigten dabei eine hohe Spendenbereitschaft, lobte Pfarrer Nirschl. Nach der geschichtsträchtigen und beeindruckenden Führung bedankte sich Willi Köckeis bei Pfarrer Nirschl mit einem Buchgeschenk mit dem Titel „Augenblicke“ von Bischof Reinhold Stecher. Mit einem Rundgang durch den Klosterkreuzgang endete die Kirchenexkursion der Landkreispolitiker.