Kreisverband Regen

Vorentscheidung im Kreisverband Regen

Ebner und Raith sagen Ja zu Landtags- und Landratswahl

"Ich bin bereit", mit dieser Botschaft bekundete CSU-Kreisvorsitzender Dr. Stefan Ebner vor 51 Mitgliedern der CSU-Kreisvorstandschaft, der Kreistagsfraktion und der Ortsvorsitzenden seine Bereitschaft, im nächsten Jahr für das Landtagsdirektmandat kandidieren zu wollen. Die Sitzung der erweiterten Kreisvorstandschaft fand am Freitagabend im Landgasthof Hirmonshof in Bischofsmais statt. Nach politischen Berichten des stellv. Landrats Helmut Plenk, Fraktionschef Ronny Raith und MdB Alois Rainer standen Vorberatungen zu den Landrats-, Landtags- und Bezirkstags Wahlen auf der Tagesordnung.

Einleitend erläuterte Ebner das Prozedere der verschiedenen Wahlen, die im nächsten Jahr anstehen. Der Kreisvorsitzende blickte kurz zurück auf die Landtagswahlen 2018, bei denen Max Gibis aus dem Landkreis Freyung-Grafenau das Direktmandat für sich gewinnen konnte. Für den Bezirkstag kandidierte Dr. Olaf Heinrich, der sich höchste Anerkennung als Bezirkstagspräsident erworben habe, lobte Ebner das Engagement des Freyunger Bürgermeisters.
Um sich ein Stimmungsbild innerhalb der Parteimitglieder einholen zu können, habe er in den letzten Wochen mit über 140 Delegierten oder Vorstandsmitgliedern telefoniert, informierte der Kreisvorsitzende die Versammlungsteilnehmer. Über 80 Prozent hätten dabei bekundet, dass sie sich wieder einen Direktabgeordneten für den Landtag aus dem Landkreis Regen wünschen, beziehungsweise bereit wären, einen geeigneten Kandidaten aus den eigenen Reihen zu unterstützen. Bei der Kandidatenfrage für die Position des Landrates hätte sich die Mehrheit für den amtierenden Fraktionsvorsitzenden Dr. Ronny Raith ausgesprochen, wenngleich noch weitere Namen genannt wurden.
Von "intensiven, lehrreichen und interessanten Wochen", berichtete seinerseits Ronny Raith, der ebenfalls zahlreiche Gespräche innerhalb der Kreis-CSU geführt habe. Als wichtigstes Ergebnis der Gespräche nannte Raith ebenfalls den Wunsch nach einem eigenen Landtagskandidaten, wobei mehrheitlich der Name Ebner genannt wurde.
Ehrenkreisvorsitzender und Minister a.D. Helmut Brunner lobte den Aufwand und bezeichnete diese Art der Meinungsbildung als beste Basisarbeit. Nun wäre die Zeit reif, Personen zu benennen, forderte Brunner Ebner und Raith zu einer klaren Positionierung auf.
Stefan Ebner bekundete daraufhin seine Bereitschaft, als Kandidat für das Landtags-Direktmandat zur Verfügung zu stehen. In Niederbayern gäbe es derzeit parteiübergreifend 35 Abgeordnete, kein einziger komme aus dem Landkreis Regen, informierte Ebner und hatte die Zahlen detailliert parat. So sind in Freyung sechs Abgeordnete beheimatet, in Straubing fünf, in Deggendorf vier und in Passau sogar sieben. Ebner sagte, dass er bereit ist Verantwortung zu übernehmen und er wolle mit Fleiß und Engagement den Wahlkampf führen. Auch die zuvor von Helmut Brunner eingeforderte Bedingung, dass der Kandidat seinen Lebensmittelpunkt in den Landkreis Regen verlegen muss, will Ebner erfüllen, der momentan werktags in München arbeitet. Im Rückblick auf das Jahr 2018 bekannte der Kreisvorsitzende, dass er sich aus heutiger Sicht schon damals für eine Kandidatur hätte entscheiden sollen, jedoch standen familiäre und berufliche Gründe entgegen. Dies wäre nun anders, informierte der 42-jährige, zweifache Familienvater und stellte danach besonders seine gute Vernetzung in der Politik und Wirtschaft heraus, die er zum Wohl des Landkreises auch einsetzen will.
Im Anschluss darauf erklärte sich Ronny Raith zur Kandidatur als Landrat. Er würde das gerne machen, wenn es von der Mehrheit gewünscht wird. Raith skizzierte kurz seinen politischen Werdegang. Seit vier Perioden sei er Mitglied im Gemeinderat in Kirchberg und war dort auch stellvertretender Bürgermeister. Dem Kreistag gehöre er inzwischen seit dem Jahr 2008 an, ist ein weiterer Stellvertreter der Landrätin und Vorsitzender der CSU-Fraktion. Das Rüstzeug, das für das Amt eines Landrates notwendig sei, habe er sich mit dem Jurastudium und seiner langjährigen Erfahrung als Rechtsanwalt erworben, sagte Raith. Außerdem wäre er im Landkreis ständig präsent, ob bei den Feuerwehren, den Sportvereinen oder im kirchlichen Bereich. "Ich möchte ein Kümmerer für den Landkreis sein", versprach Raith und bekräftigte, dass er kein Einzelgänger, sondern ein Teamplayer wäre. Selber bezeichnete er sich als bodenständig, pragmatisch und geradlinig, der ehrlich mit den Bürgern umgehen will.
In zahlreichen Wortmeldungen der Kreisvorstandsmitglieder erfuhren die beiden designierten Kandidaten wohlwollende Zustimmung für ihre Bereitschaft Verantwortung für das Land und den Landkreis übernehmen zu wollen.
Eine weitere Personalie, die von den Versammlungsteilnehmern gewünscht wurde, war die Aufforderung an den stellvertretenden Landrat Helmut Plenk, dass er als allseits bekannter und aussichtsreicher Kandidat auf der Liste für den Bezirkstag kandidieren solle. "Helmut Plenk wäre durch seine enorme Präsenz in der Öffentlichkeit und seiner tiefen Verankerung im sozialen Bereich der perfekte Bezirkstags Kandidat", so Kreisvorsitzender Stefan Ebner. Er fühle sich geehrt bezüglich dieses Ansinnens, sagte Plenk, bat aber um Bedenkzeit, weil diese Aufforderung an ihn doch sehr überraschend gekommen sei.
Ehrenkreisvorsitzenden Helmut Brunner oblag es schließlich kurz vor Schluss der Versammlung eine Abstimmung darüber herbeizuführen, wie das Stimmungsbild innerhalb der Kreisvorstandschaft zur Kandidatur Ebners und Raith ist. Ohne Gegenstimme, lediglich mit einer Enthaltung, bekundeten die Versammlungsteilnehmer, dass sowohl Stefan Ebner als auch Ronny Raith den Delegierten als Landtags- und Landratskandidat vorgeschlagen werden sollen.− eds