Ortsverband Bad Birnbach

Manfred Weber in Birnbach

Manfred Weber in Birnbach

Nach der Probefahrt: (von links) Geschäftsleiter Kurt Tweraser, Bürgermeister Josef Hasenberger, Europapolitiker Manfred Weber, 3. Bürgermeisterin Dagmar Feicht und CSU-Ortsvorsitzender Georg Schneider

Gast aus Brüssel im Kurort

Manfred Weber, stv. Vorsitzender der CSU, Europaabgeordneter und Fraktionsvorsitzender der EVP traf sich in Bad Birnbach mit örtlichen Vertretern u.a. waren zum Termin erschienen: Landrat Michael Fahmüller, Bürgermeister Josef Hasenberger und die 3. Bürgermeisterin Dagmar Feicht. Der autonome Bus hatte Webers Interesse geweckt und von der Probefahrt zeigte sich der Europapolitiker tief beeindruckt. Nach der Probefahrt traf man sich im Artrium zu einer politischen Diskussion. Themen waren die medizinische Versorgung im Freistaat und natürlich auch im speziellen im Kurort. Dagmar Feicht, Kandidatin für das Amt des Bürgermeisters, wies auf die Probleme bei der medizinischen Versorgung im Kurort hin. Der Bedarf für die Einheimischen sei auf lange Sicht genauso gefährdet wie für die Gäste. ,,Wir haben es im letzten Jahr erlebt, dass wir eine Arztpraxis nicht mehr nachbesetzen konnten, trotz mehrfacher Ausschreibung", betonte Feicht. Josef Hasenberger nannte Gründe. Junge Ärzte wollen wegen der enormen Arbeitsbelastung nicht mehr in die Selbständigkeit und ziehen geregelte Arbeitszeiten vor. Außerdem sind viele Ärzte weiblich und müssen auf die Familienplanung Rücksicht nehmen. Dazu kommt noch, dass es auf den Landkreis gerechnet eine Überdeckung gibt. Im Markt Bad Birnbach sprach Geschäftsleiter Kurt Tweraser von 13%. Manfred Weber war der Meinung, man müsse auch von staatlicher Seite auf diese Veränderungen reagieren. ,,Wir müssen die staatlichen Strukturen überprüfen und gegebenenfalls anpassen."Mit einer veränderten Ausbildungspolitik habe Bayern bereits reagiert durch die Einführung des Landarztbonus. Auf die touristische Entwicklung angesprochen zeigte sich Josef Hasenberger für den Moment zufrieden. Mit dem Programm ,,AGES - Aktiv gegen Erschöpfung und Stress" habe man gerade die Genehmigung als Kompaktkur bekommen. Dagmar Feicht wies auf die Bemühungen mit aktuellen Studien im Bereich des betrieblichen Gesundheitswesen hin. Hier gibt es unterschiedliche Auslegungen von Gesetzestexten oftmals zum Nachteil des Kurorts. Manfred Weber äußerte die Meinung, dass Regelungen, die in 70 Jahren aufgebaut wurden oft nicht mehr zeitgemäß sind und sich mittlerweile oft als Hemmschuh erweisen. Zu dieser Thematik warf Landrat Michael Fahmüller ein, dass alleine die Mitarbeiter im Landratsamt jährlich rund 3000 Neuerungen und Vorgaben zu verarbeiten hätten. Dass man gerade im Bereich der medizinischen Versorgung europäisch denken müsse, machte Manfred Weber deutlich. ,,Alleine in Bayern arbeiten heute rund 5000 rumänische Ärzte", sagte er. Fair sei, wenn man Ländern die Ärzte ausbilden und dann ihren Weggang verkraften müssen, einen Ausgleich bietet. Noch einen Punkt warf Landrat Fahmüller ein: ,,Es dauert zu lange, bis medizinische Hilfskräfte Anerkennung finden", sagte er und sprach von einem Zeitraum von 2 Jahren. Eine Vereinheitlichung von beruflichen Mindestanforderungen sei ein Weg erwiderte Manfred Weber. Problem sei allerdings der oft massive Widerstand der betroffenen Länder.

Fazit - es bleibt für alle Seiten noch einiges zu tun.

Vor der Probefahrt