Ortsverband Freilassing

Starkbieranstich der CSU Freilassing

Fastenpredigt des "Bruder Barnabas" alias Ulli Straub

"Bruder Barnabas" bei der Fastenpredigt

In Freilassing tut sich allerhand

CSU-Starkbier-Anstich durch Bürgermeister Flatscher mit „Bruder Barnabas“ zog viele Besucher an

 

Freilassing . Eines der Ereignisse, die man in der Fastenzeit in Freilassing nicht versäumen sollte, ist für Viele der Starkbier-Anstich mit „Bruder Barnabas“, zu dem der CSU-Ortsverband alljährlich einlädt. Auch heuer kamen dazu nicht nur viele CSU- un JU-Mitglieder sondern auch Repräsentanten anderer Stadtratsfraktionen in den Saal vom Gasthof Rieschen in Salzburghofen. Erfreut hieß sie CSU-Ortsverbands-Vorsitzende Christine Schwaiger willkommen und begrüßte unter den Besuchern auch die Stimmkreisabgeordnete im Bayerischen Landtag, Michaela Kaniber, Landrat Georg Grabner und die früheren Landtagsabgeordneten Franz Werkstetter und Roland Richter.

Die Musikanten von „Keller-Blech“ hatten die Besucher bereits schwungvoll empfangen und sorgten dann im Verlauf des Abends dafür, dass sich gute Laune und gelöste Stimmung verbreiteten. „So einen Starkbier-Anstich organisieren – die CSU kann das perfekt,“ freute sich Brauereichef Christian Wieninger in seinem Grußwort, das er dann zu einem recht erheiternden Bericht über eine fiktive Mission gestaltete, in der er derzeit durch die Region ziehe. In dem Bemühen, in Zeiten etwas schrumpfenden Bierkonsums die regionale Bierkultur wieder zu beleben, sei er dabei mit dem Freilassinger Bürgermeister übereingekommen, eine „Stadtverordnung zum regelmäßigen Bierkonsum“ auf den Weg zu bringen, nach der bei allen Stadtratssitzungen der Genuss von seinem Bier nicht nur erlaubt sein solle, berichtete der Brauereichef augenzwinkernd. „Pro Stadtrat und Sitzung ein Kasten Helles,“ solle künftig gelten. „Dann sagen alle Stadträte in der Sitzung die Wahrheit und werden kreativer!“ Mit allerlei Sprüchen über „Bier bei der Arbeit“ erzeugte Wieninger bei seinem Grußwort große Heiterkeit. Bürgermeister Josef Flatscher schloss sich mit der Feststellung , er sei froh, dass es das Starkbier gibt, und erheiternden Bemerkungen an, bevor er zur Tat schritt, aufmerksam beobachtet vom Bräu und den Besuchern im Saal. Gekonnt zapfte er mit zwei kräftigen Schlägen das bereitstehende Fass „Impulsator-Starkbier“ an. Das Rieschen-Team sorgte rasch dafür, dass jeder im Saal ein Krügerl mit dem daraus frisch gezapften besonderen Saft bekam und man gemeinsam auf den gelungenen Sud anstoßen konnte. Da konnte sich auch der anwesende Braumeister Bernhard Löw freuen über so manch anerkennende Bemerkung.

Wenig später traf dann „Bruder Barnabas“ ein, dem Uli Straub wieder gewichtige und verschmitzte Gestalt verlieh. Er kündigte an, dass er in seiner Rede aus Vereinfachungsgründen überwiegend die männliche Anrede benütze. Eigentlich müsste er aber „gendern“, stellte er fest und forderte: „Wer weiß, was das bedeutet, bitte aufstehen!“ Dem sitzenbleibenden Zuhörerkreis erklärte er, Gendern heiße Vergeschlechtlichung. „Alloa bei dem Wort werd oam scho übl,“ kommentierte er. Das Gendern werde hauptsächlich von einer Partei betrieben, „die in ihrem Namen eine Farbe hat.“ Die tue eh recht gern regulieren und Forderungen wie nach einem Veggie-Day oder Verzicht auf Fleisch in Kantinen stellen. Er habe sich von denen was abgeschaut und ordne hiermit an, „dass heut beim Riaschn nur Wieninger-Bier getrunken wird.“

Barnabas berichtete, dass „die Freilassinger Protagonisten immer vorsichtiger werden, wenn sie mich nur von Weitem sehen.“ Scheinbar wehmütig trauerte er früheren Zeiten nach, in denen „da Flatscher, da Krämer, da Standl, da Kapik und andere noch parliert haben ohne Rücksicht auf Verluste und wo da Moosleitner no an Fisch gessn und das Rennen zum kalten Büffet für sich entschieden hat.“ Beim jüngsten geselligen Beisammensein der CSU Freilassing habe er Gespräche zwischen der Ortsvorsitzenden Schwaiger und den Stadträten Dr. Krämer, Lastovka und Standl mitbekommen und vom Standl den Hinweis erhalten, „dees is fei oiss privat“! Barnabas lobte den „Event-Manager“ des CSU-Ortsverbandes, der Jochen Schmitz plane für jeden Monat etwas. Aber bei der Fahrt zur neuen CSU-Parteizentrale hätte man dem Busfahrer schon sagen können, dass man am frühen Nachmittag nicht ohne Stau durch die Münchener Innenstadt kommt.

Über die anderen politischen Gruppierungen in Freilassing gebe es heuer kaum was zu berichten, meinte Barnabas. „Das Interessanteste ists noch, wenn man eine Ausschuss-Sitzung im Rathaus besucht. Da kann man zum Beispiel feststellen, dass man keinen Bauplan lesen können muß, wenn man im Bauausschuss stitzt, nur grün muß man sein!“ Vom sommerlichen Grillfest der CSU wußte der Prediger zu berichten, dass „Anzapfer Dr. Krämer versagt und sein Fraktionskollege Standl das Faßl-Anzapfen übernommen hat“. Der sei erfolgreich gewesen, nach dem 17. Versuch sei wenigsten Schaum aus dem Zapfhahn gekommen. „Max, der Schaumschläger,“ habe das ein gewisser Hermann Dieter M. Kommentiert.

Barnabas erinnerte an die Feiern zum 60. Geburtstag von „Josefus, Primus Freilassingus“ und daran dass der Flatscher zu diesem Runden ein besonderes Geschenk bekommen hat: „As Rathaus hams saniert, da hams neie Lampen kriagt: LED, ganz schee hell, jetz geht wenigstns Manchn da drin aa a Liacht auf!“ Ortsvorsitzende Schwaiger bekam einen kleinen Seitenhieb vom Barnabas für ihr „Isar-Hochdeutsch“. Er bescheinigte ihr aber auch, dass Veranstaltungen wie die zum 70jährigen Bestehen des CSU-Ortsverbandes „so guad ganga san“. Nur die Band aus Steinbrünning sei eine Stunde zu spät gekommen. Manche meinten, „dass eana da Burgermoasta de Giasinger Heiwaag gschenkt hat, weil er si in Giasing so guad auskennt“.

„In Freilassing tut sich was und da können auch kuriose Dinge passieren,“ erklärte Barnabas. So am Salzburger Platz, auf dessen provisorischer Fahrbahn provisorische Markierungen angebracht werden sollten. Die Maler der damit beauftragten auswärtigen Firma hätten die Pfeile dann aber falsch hingepinselt. „Gottseidank nicht in ´Blindenschrift, sonst hätten sich alle Salzburger falsch eingeordnet!“ Dass die falschen Pfeile wieder wegmussten,sei klar gewesen, aber die Firma sei in Winterpause gewesen . Der städtische Bauhof habe die falschen Markierungen entfernt und unter Hintanstellung größter Bedenken zwei neue, die richtige Richtung anzeigende, allerdings winzige Pfeile angebracht: „In weiß, mit Sprühdosen, zwei ganze Pfeile ohne Bebauungsplan, ohne Landratsamt und ohne Staatsregierung!“

Barnabas kommentierte die jetzt wieder erlaubten alten KFZ-Kennzeichen. REI stehe beispielsweise für „Rollator-Erfahrener Insasse“, LF aber nicht mehr für „Landfacke“ sondern für „Landkreis Freilassing“. Schließlich komme jetzt, wie ursprünglich bei der Gebietsreform erwartet, das Landratsamt nach Freilassing, „wenn auch nur vorübergehend.“ Die Anwesenheit von der Stimmkreisabgeordneten Michaela Kaniber erklärte Barnabas mit der Schilderung, dass Ortsvorsitzende Schwaiger und er ihr bei der Mitteilung des Starkbier-Anstich-Termines „saufrech über die Schulter schaut und gseng ham, dass an dem Dog nix drinsteht.“ Der anwesende Landrat habe heut schon mal eine Probefahrt nach Freilasssing gemacht, wohin er in den nächsten Jahren eh jeden Tag müsse. Ihm versicherte Barnabas: „Mia doan da nix, gschimpft wirst aa ned, denn dein Lieblingsbauwerk, de Rinn am Königssee is so weit weg. Da störts uns fast nicht, daß auch de Herausdan fleißig mitzoin derfan, damit de Dinnern eana Prestigeobjekt dahoitn kinnan!“

„Schluss mit der Permanent-Verarsche!“, forderte Barnabas in Sachen Fluglärm und der Aussage „Der Pilot bestimmt, wie er an- und abfliegt!“ Der Flughafen Salzburg könne 24 Stunden am Tag offen sein, wenn der Flugbetrieb über Salzburger Gebiet laufe. Das habe auch die „Chef-Fluglärmerin Bettina Oestreich“ vorgeschlagen. Dann könnte auch die Pseudo-Prominenz im Salzburger Süden mal ein Fortbewegungsmittel hören, das sie selber so gerne nutzt. Jetzt seien die für Ende März angekündigten Verbesserungen für Freilassing wieder verschoben, dafür habe kürzlich auch noch die gesamte österreichische Luftwaffe über Freilassing geübt: „Olle zwoa Eurofighter!“ Barnabas streifte auch die „Eisenbahnerstadt“ und ihren derzeit noch wenig repräsentativen Bahnhof und den Ausbau des Bundespolizei-Standortes, ebenso die Tatsache, dass Michaela Kaniber für das Jubiläumsfest von Stadtkapelle und Rupertiwinklern nicht den Ministerpräsidenten, aber dafür Innenminister Herrmann nach Freilassing verpflichten konnte.

Viel Beifall bekam Barnabas am Ende für seine Ausführungen, die noch eine ganze Reihe weiterer Begebenheiten in den Blickpunkt stellte. Sie gaben den Zuhörern dann auch noch reichlich Stoff für angeregte Unterhaltung an diesem geselligen Abend . -oo-