Ortsverband Saaldorf-Surheim

Berufsschule BGL besichtigt:

Bildung hat Vorrang - Bildung ist Zukunft!

Die Mitglieder der CSU-Ortsverbände Saaldorf-Surheim, Freilassing, Ainring und Laufen tauschten sich mit den Verantwortlichen der Berufsschule bei einem Ortsbesichtigungstermin aus.

Eine sehr hohe Priorität im Landkreis Berchtesgadener Land hat - neben der Gesundheitsversorgung und Energie - die Bildung und allen voran die zukunftsweisende Entwicklung des Berufsschulstandortes in Freilassing. Die Mitglieder - auch einige Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte - der CSU-Ortsverbände Saaldorf-Surheim, Freilassing, Ainring und Laufen konnten sich ein Bild über die Einrichtung machen. Sachaufwandsträger für den Schulstandort ist der Landkreis Berchtesgadener Land, daher nahm auch beim Ortstermin der Landrat des Berchtesgadener Landes Bernhard Kern sowie der Schulleiter Hermann Kunkel und einige Lehrer aus den unterschiedlichen Fachrichtungen teil.

Freilassing ist seit Jahrzehnten ein bedeutender Berufsschulstandort für Gastronomie, Hotellerie, Tourismus, Wirtschaft und dem Handwerk im südöstlichen bayerischen Raum - in der Region 18. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 20. Mai 2022 den wegweisenden und deutlichen Beschluss gefasst, die Entwicklung der beruflichen Bildung am landkreiseigenen Grundstück voranzubringen, zu forcieren und zu etablieren. Im Vorfeld gab es viele Abstimmungen innerhalb der Kreisgremien - ob im Haushalts- oder Finanzausschuss, Kreisausschuss und letztlich im Kreistag - aber auch in engster fachlicher Verbindung mit der Schulleitung. Eigens für die Begleitung in der Vorplanung wurde ein parteiübergreifender ‚Bauausschuss Berufsschule‘ eingerichtet. Hier war bereits immer die Stadt Freilassing eng miteingebunden. Die Stadt hat mit dem 1. Bürgermeister Markus Hiebl, dem Stadtrat und der Verwaltung eine bedeutende und tragende Rolle im Weiteren zeitlichen und fachlichen Rahmen des Großprojekts inne. Derzeit wird der Vorentwurf des Bebauungsplanes erarbeitet, welcher dem Landkreis die Möglichkeit verschafft erforderliches Baurecht zu entwickeln.

Bei der Ortsbegehung im und am Gebäude kam deutlich heraus, dass am Standort dringend weitere Flächen benötigt werden, um künftig einen optimalen und zukunftsweisenden Schulbetrieb sicherstellen zu können. Dies gilt insbesondere für die Praxisräume und Werkstätten. Im Küchenbereich z. B. haben sich die Anforderungen immer weiter fortentwickelt und sind nun den heutigen Anforderungen anzupassen. Das Gebäude der Gastronomie stammt in seiner Grundsubstanz aus den 50’er Jahren. Im KFZ-Bereich werden deutlich größere Werkstätten benötigt, um eine handlungsorientierte und praxisnahe Ausbildung zu gewährleisten. Durch die Etablierung der E-Mobilität am Standort Freilassing und die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik steht die Schule vor neuen Herausforderungen. Teile des heutigen KFZ-Bereichs wurden ursprünglich für die Ausbildung ‚Landwirtschaft‘ errichtet, wie sich der ehemalige BBV-Kreisobmann Anton Kern noch an die einstmalige Nutzung der Räumlichkeiten erinnerte. In diesem Gebäudeabschnitt ist die energetische Ausführung nach der Umnutzung nicht angepasst worden. Wie der verantwortliche Fachlehrer erläuterte, entstehen im Sommer in den Räumlichkeiten Temperaturen von über 40 Grad. Im Winter dagegen steht man hin und wieder mit ‚Haube und Handschuhen‘ in der KFZ-Werkstatt. Ursprünglich war vor einigen Jahren angedacht für den KFZ-Bereich eine Werkstatthalle im Westen der Berufsschulgebäude anzubauen. Dies hätte die Gesamtsituation und die Probleme mit der inzwischen maroden Haustechnik aber nicht gelöst. Deshalb wird eine zukunftsweisende Gesamtlösung des Schulgebäudes präferiert, die der Jugend in unserer Region beste Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet und unseren Ausbildungsbetrieben den Nachwuchs für die Zukunft sichert.

Bedingt durch die sich ständig verändernden Gesamtanforderungen an die berufliche Ausbildung wurden weitergehende Planungen und Varianten erarbeitet, Kostengegenüberstellungen etc. erstellt, welche nunmehr in eine Bauleitplanung bei der Stadt Freilassing einfließen. In der Ortseinsicht, aber auch die zusätzlichen Erläuterungen des Landrates, des Schulleiters mit seinen Fachlehrern wurde sehr schnell klar, wie sich der Gesamtzustand darstellt und welche Erfordernisse künftig anstehen. Da die Gemeinden Saaldorf-Surheim, Ainring, die Stadt Laufen und vor allem Freilassing einen nicht unwesentlichen großen Beitrag zur Kreisumlage leisten, war diese Besichtigung und der Austausch absolut wichtig.

Auf der westlich gelegenen landkreiseigenen Fläche soll mit dem 1. Bauabschnitt begonnen werden. Hier soll das Handwerk seinen Platz mit der KFZ-Abteilung, der Bau-Abteilung (Maurer), der Holz-Abteilung (Schreiner), der Berufsvorbereitung und der Körperpflege (Friseure) finden. Man wünscht sich sozusagen einen ‚Tower‘ des Handwerks für die ‚Power‘ unserer Jugend - das Ganze für unsere starken Betriebe in der Region, welche dringend Fachkräfte benötigen.

In weiterer Folge entstehen Gebäude für Gastronomie, Hotellerie und Tourismus sowie Unterrichtsräume für Wirtschaft und Verwaltung. Damit man dem Ziel eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden als Landkreis in seiner Vorbildfunktion nachkommt, muss auf die Mehrgeschossigkeit der neuen Gebäudeteile bereits in der Planung und Bauleitplanung geachtet werden.

Klar bleibt somit auch für die Beteiligten, dass die Planungen in der gebotenen Eile, aber auch in der erforderlichen Gründlichkeit weitergeführt werden. Die gefassten Entscheidungen des Kreistages sind die wegweisendsten Entscheidungen des Landkreises zur Berufsschule und zum Standort Freilassing der letzten Jahrzehnte.

Im Kreishaushalt wurden hierfür 100 Mio. € bereitgestellt. Die Bauleitplanung (Bebauungsplan & Flächennutzungsplan), welche in engster Abstimmung zwischen Landkreis und Stadt Freilassing vorangebracht wird, soll Mitte 2023 abgeschlossen sein. Der Landkreis hat nach einem VGV-Verfahren die Planungsvergabe Anfang 2023 vorgesehen, damit spätestens 2025 mit den Bauarbeiten am westlichen Gebäude (Handwerks-Tower) begonnen werden kann.

Sofern alle bisher festgelegten Zeitabschnitte eingehalten werden, ist bis 2030/2031 das Berufliche Schulzentrum Berchtesgadener Land - unsere Berufsschule - wieder zukunftsfähig aufgestellt und bietet somit unserer Berufsjugend, aber auch unseren Betrieben eine attraktive und zukunftsweisende Einrichtung in der ‚Bildungsregion‘ Berchtesgadener Land.