Ortsverband Velden

Biogasanlage, Brauerei Winkler und die Stadt Parsberg

CSU-Ausflug 2018 ins Labertal

Das Bild zeigt die Reisegruppe vor der Trocknungshalle mit den Teilhabern Andreas Brock ( siebter von links) und Berthold Anders ( vierter von links ).

Der diesjährige Ausflug der CSU Velden führte ins Tal der Schwarzen Laber mit Stationen in Velburg, Lupburg und Parsberg; dort wurde die Reisegruppe sogar von Bürgermeister Josef Bauer empfangen. Herrlichstes Frühlingswetter und blühende Obstgärten begleiteten den fast voll besetzten Reisebus mit Fahrer Bernhard Rott und Ausflüglern aus Velden, Hartenstein und Vorra in die südwestliche Oberpfalz.

Das zuerst angefahrene Ziel war die Biogasanlage genannt Energiehof Labertal in Degerndorf der Marktgemeinde Lupburg mit fachkundiger Führung von Mitinhaber Andreas Brock.

Biogas entsteht in Biogasanlagen durch den biologischen Abbau von Biomasse. Verwendet werden vor allem landwirtschaftliche Substrate wie Gülle und Stallmist oder Energiepflanzen (Mais, Roggen, Grassilage, Zuckerrüben, etc). In luftdicht abgeschlossenen Gärbehältern – den sogenannten Fermentern – wird mit Hilfe von Bakterien ein Vergärungsprozess angeregt und Biogas erzeugt.

Die Biogasanlage in Lupburg wird von heimischen Landwirten betrieben und produziert aus nachwachsenden Rohstoffen Energie. Die Wertschöpfung bleibt somit in der Region. Jeder der betreibenden Landwirte muss nur ca. 20 Prozent seiner Betriebsfläche zur Verfügung stellen. Damit wird auch das Überangebot an Wiesen bei zurückgehender Milchviehhaltung verringert und die natürliche Fruchtfolge bleibt gewährleistet.

Der Biogasanlage sind vier Blockheizkraftwerke nachgeschaltet. Die in den Blockheizkraftwerken wirkende Kraft-Wärme-Kopplung sorgt dabei für eine Strom- und Wärmeerzeugung. Die elektrische Energie wird ins öffentliche Elektrizitätsnetz eingespeist. Die Wärme wird für mehrere Haushalte und Gewerbebetriebe eingesetzt und es wird sogar eine Firma mit Prozesswärme (Wärme, die für technische Verfahren wie z. B. Trocknen, Schmelzen oder Schmieden benötigt wird) versorgt. Große Nachfrage besteht auch bei der angeschlossenen Hackschnitzel- und Scheitholztrocknung. Hier bietet Biogas den großen Vorteil, dass die Energie speicherbar und spitzenlastfähig ist. D.h. die Energie kann abgerufen werden, wenn sie benötigt wird, im Gegensatz zum Wind und Sonnenstrom. Durch das optimal gestaltete Wärmekonzept ist die Anlage ganzjährig ausgelastet und es wird eine Energieverwertung von 100 % erzielt.

Die vergorenen Pflanzenreste werden als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft wieder- verwertet.

Der Engergiehof Labertal in Lupburg wurde 2011 durch die Bauherren Albert Füracker, Michael Achhammer, Andreas Brock und Berthold Anders, mit einer installierten Leistung von 360 kW errichtet. Durch den Einsatz der vier Betreiber konnte die installierte Leistung der Anlage auf aktuell 1.145 kW erhöht werden.

Direkt an der Schwarzen Laaber, die gar nicht schwarz ist und eigentlich ähnlich aussieht wie die Pegnitz liegt das schmucke, denkmalgeschützte Gutshofhotel Winkler mit Privatbrauerei in Lengenfeld. Nach der hochinteressanten Führung durch den Braumeister und den Seniorchef mit süffiger Bierprobe war Mittagessen vor Ort angesagt.

Das Hauptziel Parsberg wurde am Nachmittag pünktlich erreicht und unter fachkundiger Führung durch Bürgermeister Josef Bauer gleich der Burgberg bestiegen. An einigen Beispielen, wie der große neue Kongreßsaal und der Personenaufzug zur Oberburg erklärte das Stadtoberhaupt wie sich Denkmalschutz und Moderne bildlich und gestalterisch gut zusammenfügen. Oberste Priorität für die Restauration eines Denkmals ist die anschließende permanente, sinnvolle Nutzung, was in der Burg Parsberg gelungen ist.

Die Stadt Parsberg ( 7500 Einwohner ) ist eine aufstrebende Gemeinde mit vielen mittelständischen Betrieben, überörtlichen Klinken ( Bezirkskrankenhaus ), allen weiterführenden Schulen und bekommt nun auch noch einen Hochschulcampus.

Noch um 1830 war Parsberg kleiner als Velden, doch durch die Eisenbahnstrecke Nürnberg-Regensburg, mit Rangierbahnhof, die Nähe zum Truppenübungsplatz Hohenfels und zuletzt die Bundesautobahn direkt vor der Haustüre waren Wegbereiter einer rasanten Entwicklung. Wenn dann die Verantwortlichen der Politik und Wirtschaft ein goldenes Händchen haben und auch manche umstrittene Entscheidung durchboxen paßt alles zusammen, so wie in Parsberg.

Leider hat man auch hier mit dem Wirtshaussterben zu kämpfen, ein großes Problem auch einer wachsenden, finanzstarken Gemeinde. Die Ursachen hierfür dürften Insidern schon bekannt sein, man braucht nur die Noch-wirte zu fragen.

Nach dem Abendessen, ebenfalls in Parsberg steuerte der Bus wieder Richtung Heimat.

Vorsitzender Kurt Dauth bedankte sich bei allen Mitfahrern für ihr Interesse und Teilnahme und bei Christa Begert für die perfekte Organisation.