Ortsverband Wartenberg

Dauerbaustelle Strogenstraße

Schulerweiterung kann zehn Jahre dauern

Eine Dauerbaustelle ist heuer die Strogenstraße, derzeit im Bereich des Penny. © Markus Schwarzkugler

Bericht im Merkur vom 18. August; Markus Schwarzkugler

Langeweile kommt im Wartenberger Rathaus in den Sommerferien keine auf. Gerade sind zahlreiche wichtige Projekte am Laufen. Während das Neubaugebiet Kleinfeld West schneller vorankommt als der Zeitplan vorgibt (wir berichteten), wird an der Strogenstraße fleißig gewerkelt. Darüber und über die Themen Glasfaserausbau, Nahwärmenetz, Windrad und Ärztehaus haben wir mit Bürgermeister Christian Pröbst (47) gesprochen. Er erklärt auch, warum es nach wie vor keine öffentlichen Infos zur Art und Weise der Erweiterung der Marie-Pettenbeck-Schule gibt.


Wartenberg – Hier unser Interview mit dem Wartenberger Bürgermeister.

Ab 1. Oktober bis Ende 2024 wird der ganze Hauptort erschlossen. Also: Die Baustellen in Wartenberg nehmen kein Ende (schmunzelt).

Die Außenorte bleiben weiter außen vor?

  • Ja. Aber die Telekom wird uns jetzt mal für einen Außenort ein Angebot unterbreiten. Dann muss man schauen, ob wir was zuzahlen. Da draußen wurde schon Vectoring gemacht, aktuell gibt es kein Förderprogramm dafür. Mal schauen, wie viele Bürger Interesse haben. Vielleicht stemmen wir’s ja alle zusammen. Ich fände es schon schön, wenn jeder Glasfaser bekommt. Da ist auch die Regierung am Zug, die kann uns doch nicht einfach hängen lassen. Ganz generell, etwa auch im Kita-Bereich.

Wie ist der Stand beim Nahwärmenetz?

  • Gerade liegen die Entwurfsverträge für die Kooperation mit den Stadtwerken Dorfen zur Genehmigung im Landratsamt. Wir gründen ja eine eigene Nahwärmefirma. Dann geht’s um das Ausschreibeverfahren, damit man EU-weit einen Planer findet, sodass wir nächstes Jahr anfangen können. Das ist also auf einem super Weg. Der Standort nahe der Schule, die ja ein Großabnehmer sein wird, ist beschlossen.

Wovon man schon lange nichts mehr öffentlich gehört hat – und das wurde ja auch im Marktrat des Öfteren kritisiert – ist die Machbarkeitsstudie für die Schulerweiterung. Warum dauert das so lang?

  • Wir haben zwei Studien bekommen, die eine finanziell nicht verkraftbare Dimension hatten. Dann haben wir vier Bürgermeister aus Fraunberg, Langenpreising, Berglern und Wartenberg gesagt: So nicht! Jetzt haben wir eine neue Machbarkeitsstudie bekommen, die nichtöffentlich schon im Schulverband vorgestellt worden ist und demnächst dann auch im Marktrat am 13. September.

Wieder nichtöffentlich?

  • Das weiß ich noch gar nicht. Auf jeden Fall ist eine Sanierung auf ein, zwei Jahre nicht möglich. Wir werden sie auf zehn Jahre strecken müssen angesichts von Kosten von etwa 40 Millionen Euro – verteilt auf mehrere Bauabschnitte. Wir wissen nicht, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird. Es ist wichtig, hier so flexibel wie möglich zu arbeiten – nicht, dass wir unseren Haushalt komplett an die Wand fahren.

Wind macht aktuell freilich auch das Thema Windrad.

  • Wir haben von Anfang an gesagt: Wir holen die Stellungnahmen ein und lassen es dann ruhen, bis das Ratsbegehren am 8. Oktober ist. Falls nämlich jetzt eine Stellungnahme kommen würde, die sagt, es geht dort bei Auerbach eh nicht, dann lassen wir’s gleich bleiben. 57 Private und 25 Öffentliche haben Stellungnahmen eingereicht. Wir werden uns nicht über den Bürgerwillen hinwegsetzen.

Noch ein wichtiges Thema: das Ärztehaus.

  • Wir sind aktuell mit Bauträgern und interessierten Ärzten in Gesprächen. Erstere haben schon ihre Planungen vorgestellt und die interessierten Ärzte ihre Wünsche geäußert. Das ist dann auch am 13. September nichtöffentlich im Marktrat Thema, wie wir da weiter vorgehen. Wegen all der Namen muss ich um Verständnis bitten, dass das nichtöffentlich ist.

Wie läuft’s bei der Sanierung der Strogenstraße?

  • Der Unterabschnitt vom Penny bis zur Scharl Resi wurde gerade fertig. Ab dem 21. August geht’s weiter vom Penny bis zur Tankstelle. Die Kreuzung Markplatz/Thenner Straße bleibt dann noch eine Zeit lang frei.

Wann ist die dann dicht?

  • Die wird sechs Wochen später dicht sein, bis Ende November. Das wird die Herkulesaufgabe (schmunzelt). Aber es wird sich lösen lassen. Es läuft jetzt auch gut, gibt keine Beschwerden mehr, nachdem wir am Anfang 14 Tage massive Probleme hatten.

An der Moosburger Straße zum Beispiel waren die Anwohner nicht gerade begeistert wegen der Verkehrsbelastung.

  • Genau, aber das hat sich seitdem beruhigt. Ich bin mit ihnen in Kontakt. In der Woche ab dem 21. August kommen dann auch die Fußgängerampeln beim Rewe. Vergangene Woche am Mittwoch sind bereits die vier neuen, barrierefreien Bushäuschen gekommen – also alles noch vor dem Schulstart.