Absenkung des Schutzstatus des Wolfes

Kaniber: Eine positive Botschaft aus Brüssel

Seit Monaten fordert die Bayerische Staatsregierung eine Lockerung des Schutzes für Wölfe, da viele Weidtierhalter durch immer mehr Wölfe unter Druck kommen. Nun schlägt die EU-Kommission vor, den Schutzstatus des Wolfes herabzustufen. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber: „Endlich bestätigt die EU-Kommission, dass der Wolf nicht mehr gefährdet ist. Der Ball liegt jetzt bei der Bundesregierung. Sie muss ihre nationale Verantwortung ernst nehmen - und zwar für die Nutztiere. Denn die Weidetierhaltung ist inzwischen gefährdet, nicht mehr der Wolf.“ Kaniber weiter: „Angesichts der stetig wachsenden Wolfspopulation ist es konsequent und richtig, den Schutzstatus des Wolfes abzusenken. Ich kann allerdings nur eindringlich dazu raten, dies schnell, umfassend und in allen relevanten Regelwerken umzusetzen. Es braucht jetzt eine aktive und schadensunabhängige Bestandsregelung. Gleichzeitig fordere ich den Bund auf, seine Hausaufgaben zum Wolf zu erledigen und für den Wolf in Deutschland den günstigen Erhaltungszustand festzustellen. Damit öffnen wir die Tür für eine echte schadensunabhängige Bestandsregulierung. Die Bundesregierung darf sich hier nicht weiter versperren."

Der Kommissionsvorschlag muss zunächst im Europäischen Rat von den Mitgliedsstaaten angenommen werden. Erst dann kann er beim Ständigen Komitee der Berner Konvention eingereicht werden. Dort muss wiederum eine Mehrheit für die Herabstufung stimmen. Der Erklärung der EU-Kommission ging eine europaweite Konsultation voraus, um aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und ihre Folgen zu melden. Landwirtschaftsministerin Kaniber hat sich an der Konsultation beteiligt und die Herausforderungen des Wolfes für Weidetierhalter geschildert und sich für einen der Realität entsprechenden Umgang mit dem Wolf eingesetzt.