Zuwanderungspolitik der Bundesregierung

Herrmann: Völlig falsche Signale in der Asylpolitik

Durch die Zuwanderungspolitik der neuen Bundesregierung droht nach Ansicht von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ein wachsender Zuzug von ungebildeten Asylbewerbern. Der Bildungsgrad von Menschen, die in Deutschland einen Asylantrag stellen, gehe immer weiter zurück, sagte Herrmann, der derzeit auch Vorsitzender der Innenministerkonferenz ist. Er beruft sich dabei auf die jüngsten Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Danach setze sich der Trend weiter fort, dass durchschnittlich weniger Personen mit höherer Bildung einen Asylantrag stellten.

„Dies hat erhebliche Folgen für die Integration in Arbeit. Ohne oder mit geringer Schuldbildung ist es ein weiter Weg zu einem existenzsichernden Einkommen für sich, und noch mehr für die ganze Familie“, betonte Herrmann.

Der amtierende Vorsitzende der Innenministerkonferenz warnte in dem Kontext davor, dass die Bundesregierung die Fachkräfteeinwanderung mit der Asylpolitik vermische und so mehr Arbeitsmigration auch im gering- und unqualifizierten Bereich durchsetzen wolle. Diese Vermengung setze „völlig falsche Signale und begünstigt illegale Zuwanderung“, betonte Herrmann. Es sei zwar richtig, dass das Potenzial Geflüchteter genutzt werden solle. „Es ist aber schlicht unrealistisch hieraus zu folgern, dass Fluchtmigration und Fachkräftezuwanderung gleichgesetzt werden können.“

Nach den Zahlen, die das BAMF erhoben hat und die auf Selbstauskünften der Asylbewerber beruhen, zeigt sich, dass durchschnittlich weniger Personen mit höherer Bildung einen Asyl-Erstantrag in Deutschland stellen. „Ich warne die Bundesregierung davor, Anreize zu setzen, dass sich noch mehr unqualifizierte Menschen in der Hoffnung auf Arbeit auf den Weg nach Deutschland machen.“