GPA Landesvorstand

GPA Landesvorstand auf Informationsreise in NRW und den Niederlanden

Der Landesvorstand des Gesundheits- und Pflegepolitischen Arbeitskreises (GPA) der CSU hat vom 4. bis 6. Oktober 2022 zusammen mit dem Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion eine dreitägige Informationsreise unternommen. Unter Leitung von GPA-Landesvorsitzendem Bernhard Seidenath, der gleichzeitig Vorsitzender des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion ist, war die erste Station am 4. Oktober 2022 Düsseldorf.

Ein Gespräch im nordrhein-westfälischen Landtag mit Minister Karl-Josef Laumann und Marco Schmitz, dem gesundheits- und pflegepolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Von Seiten des GPA nahmen unter anderem Christian Bredl, stellvertretender Landesvorsitzender, Schatzmeister Fritz Trageser und Landesvorstandsmitglied Carolina Trautner, bis Anfang des Jahres Bayerische Sozialministerin, teil.

Themen waren die in NRW geplanten Veränderungen in der Krankenhausstruktur, der Kampf gegen den Fachkräftemangel (im gesamten Gesundheits- und Pflegebereich, unter anderem bei Ärzten und Notfallsanitätern) oder die geplanten fünf Pilotprojekte zur Community Health Nurse. Der Austausch zwischen den Ländern ist extrem wertvoll, wie sich heute wieder gezeigt hat.

Zweite Station in Nordrhein-Westfalen war am Dienstag-Nachmittag der GesundheitsCampus Bochum. Dort ist eine einzigartige Sammlung von Institutionen entstanden, die alle im Gesundheitswesen aktiv sind. Nähere Einblicke erhielten die Landesvorstandsmitglieder in die Hochschule für Gesundheit durch Kanzler Werner Brüning und Präsident Professor Christian Timmreck. 

Das besondere Augenmerk der Inforeise-Teilnehmer galt dabei der akademischen Ausbildung der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, die - wie vom Wissenschaftsrat vorgeschlagen - zu einem Anteil von zehn bis zwanzig Prozent sicher sinnvoll ist. Kanzler Brüning führte die Gruppe – unter anderem Bernhard Seidenath, Carolina Trautner, Christian Bredl und Fritz Trageser – anschließend persönlich durch die bestens ausgestatteten Lehrräume. „Beeindruckend!“, lautete das allgemeine Fazit.

Die Informationsreise wurde am Mittwoch, 05. Oktober 22, in Eindhoven/Niederlande fortgesetzt. Am Vormittag war die Gruppe zu Gast bei Philips - und hat sich dort darüber ausgetauscht, wie plötzlicher Herztod möglichst gut verhindern werden kann. „Es geht um Laienreanimation und eine gute Ausstattung mit Defibrillatoren, um das therapiefreie Intervall nach einem Herzstillstand so kurz wie irgend möglich zu halten. Damit könnten in Bayern pro Jahr tausende Menschenleben gerettet werden!“, erklärte GPA-Landesvorsitzender Bernhard Seidenath und fügte – im Namen aller Inforeiseteilnehmerinnen und -teilnehmer – hinzu: „Wir werden hier - wie bereits seit 2013 - nicht locker lassen!“

Das zweite große Thema, mit dem sich die Vertreterinnen und Vertreter des GPA-Landesvorstands am 5. Oktober in Eindhoven befasst haben, war die Sucht- und Drogenpolitik der Niederlande. Herr Dave Kumpe war dazu extra aus dem Gesundheitsministerium aus Den Haag nach Eindhoven gekommen - und stellte klar, dass Cannabis-Konsum in den Niederlanden nicht legal ist, sondern nur toleriert wird. In Coffeeshops dürfen maximal fünf Gramm Cannabis abgegeben werden, der maximale Verkaufsvorrat des Coffeeshops darf 500 Gramm nicht übersteigen. Auch in Holland sei diese Politik umstritten. Unklar sei deshalb insbesondere, wie es hier nach der nächsten Wahl in den Niederlanden weitergehen wird.... „Es ist doch immer gut und interessant, wenn man sich aus erster Hand informieren kann!“, erklärten Bernhard Seidenath, Carolina Trautner, Rita Zöllner und Fritz Trageser im Anschluss.

Dritte Station in Eindhoven war am 05. Oktober ein Austausch mit Verantwortlichen des Modells "Buurtzorg", das übersetzt etwa "Nachbarschaftspflege" heißt. „In den Buurtzorg -Teams zu arbeiten, ist offenbar deshalb so interessant, weil dort alle Teammitglieder gleichberechtigt sind, es keine Hierarchien gibt. Auch die Pflegedokumentation ist auf ein absolutes Mindestmaß beschränkt“, fasste GPA-Landesvorsitzender Bernhard Seidenath zusammen. Buurtzorg habe ganz offenbar deshalb großen Zulauf seitens der Pflegefachkräfte. Spannend sei auch, dass die Buurtzorg-Teams nicht nur in der Altenpflege/Langzeitpflege tätig sind, sondern auch in der Krankenpflege, etwa nach der Entlassung von Patientinnen und Patienten aus dem Krankenhaus in die eigene Häuslichkeit. „Genau dieses sektorenverbindende Wirken allerdings erschwert die Übertragung auf Deutschland. Aber deshalb haben wir es ja auch persönlich in Augenschein genommen! Und können nun gezielter versuchen, Hindernisse aus dem Weg zu räumen“, betonte Rita Zöllner, die selbst Pflegekraft mit Master-Abschluss ist.

Der dritte und letzte Tag der Informationsfahrt hat den GPA-Landesvorstand am Donnerstag, 06. Oktober, nach Brüssel geführt. „Ich habe mich sehr gefreut, dass extra hierzu Bayerns frühere Europaministerin und stellvertretende Vorsitzende des AK Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion, Dr. Beate Merk, zu uns gestoßen ist“, betonte GPA-Landesvorsitzender Bernhard Seidenath. Staatsministerin a.D. Carolina Trautner, ihrerseits Apothekerin, resümierte im Anschluss an die Gespräche mit einem Vertreter der Europäischen Kommission, mit der Leiterin des Programms Soziales Europa und Wohlbefinden beim European Policy Center und mit einer Vertreterin Deutschlands bei der Europäischen Union, dass es „uns insbesondere um das Thema sichere Arzneimittelversorgung und dabei etwa um die Produktion von Antibiotika-Wirkstoffen im Europäischen Inland ging“. 

„Auch über die Einführung des Europäischen Gesundheitsdatenraums haben wir ausführlich gesprochen. Dem Subsidiaritätsprinzip zufolge sollte auf europäischer Ebene nur das geregelt werden, was auf unteren Ebenen nicht geregelt werden kann. Die sichere Versorgung mit lebenswichtigen Arzneimitteln gehört hier - auch als Lehre aus der Corona- Pandemie - dazu!“, so lautete das Fazit von Bernhard Seidenath, Carolina Trautner, Rita Zöllner und Fritz Trageser nach den Gesprächen in der Bayerischen Vertretung in Brüssel am 6. Oktober.