Bezirksverband Mittelfranken

Dr. Ingo Friedrich

Auf den letzten Metern nicht „schlapp“ machen!

Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats, Vize-Präsident des Europäischen Parlaments a. D.

Ja es hat Fehler gegeben: Der gefühlte globale Effizienzweltmeister Deutschland, der bisherige Erste auf nahezu allen Gebieten (vom Fußball bis zu den Sozialleistungen) zeigte zur Überraschung vieler und zum Leidwesen seiner Bürger plötzlich organisatorische und bürokratische Schwächen. Die sind zwischenzeitlich benannt und bekannt und müssen schleunigst behoben werden, auch wenn dabei alte „deutsche Tugenden“

  • alles muss ganz gerecht zugehen
  • alles muss erst genehmigt und dann ganz genauso umgesetzt werden
  • die Obrigkeit muss alles wissen und entsprechend fehlerlos handeln
  • in ganz Deutschland muss das gleiche gelten

dieses Mal nicht immer eingehalten werden können.

Entscheidend in dieser letzten Phase der Pandemie wird sein, dass wir vor lauter (verständlicher) Erschöpfung nicht vorzeitig aufgeben, ja dass wir unsere individuellen Vorsichtsmaßnahmen noch einmal deutlich verstärken, weil die heutige Virusmutante dramatisch gefährlicher ist als das bisherige Virus.

Testen und Impfen werden spätestens im April richtig in Schwung kommen und dann kann die Pandemie auch wirksam und nachhaltig eingedämmt werden. Sobald erste Indizien einer solchen Eindämmung sichtbar werden, müssen unverzüglich alle Öffnungsmöglichkeiten unter Einhaltung der sog. AHA-Bedingungen genutzt werden. Deswegen dürfen wir jetzt auf gar keinen Fall “schlapp” machen, sondern müssen ganz im Gegenteil alles tun, um die letzten Wochen dieser grausamen Pandemie ohne Infektion zu überstehen. In der Geschichte hat jede Pandemie irgendwann ihr Ende gefunden, also ist auch diese Corona-Pandemie endlich, und es liegt jetzt auch ein bisschen an uns selbst in diesen letzten Wochen besonders achtsam aufzupassen und jeden vermeidbaren Kontakt zu stoppen.