Bezirksverband Niederbayern

OeD Niederbayern

Kufner: „Das ‚C‘ betonen!“

Einige der anwesenden Personen nach der Veranstaltung: Patrick Buchner, Kurt Erndl, Pfarrer Emanuel Hartmann, Sabine Rössert-Koye, Alexander Koye, Roswitha Kaufmann, Roland Kufner, Rainer Breinbauer, Hermann Hilmer, Korbinian Deutinger, Sarah Pongratz und Claudia Pritzl

 

Gesprächsrunde mit dem Diözesangeschäftsführer des Malteser Hilfsdienst e. V. in der Diözese Passau Rainer Breinbauer, Diakon

CSU-Arbeitskreise informieren sich über den Malteser Hilfsdienst e. V. – Kufner: „Das ‚C‘ betonen!“

Osterhofen/Altenmarkt. Am Donnerstag, den 22. September 2022 informierten sich um 19:00 Uhr der Bezirksverband des Arbeitskreises Öffentlicher Dienst (AK OeD) der CSU Niederbayern mit dem Kreisverband des Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport (AKS) der CSU Deggendorf in einer Gesprächsrunde über den Malteser Hilfsdienst e. V. Referent in dieser Informations- und Diskussionsveranstaltung war der Diözesangeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes e. V. im Altenmarkter Hof/Landgasthof Thalhauser in der Stadt Osterhofen/Ortsteil Altenmarkt. in der Diözese Passau Rainer F. Breinbauer, Diakon. Auch der Kreisverband des Arbeitskreises Hochschule und Kultur (AKH) wurde mit weiteren Gästen eingeladen. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung standen Geschichte, Struktur und Aufgaben des Malteser Hilfsdienstes e. V., die (aktuelle) Themenfelder der Bildung und des Öffentlichen Dienstes sowie auch der Kirche/Religion und Kultur berührten.

AKS-Kreisvorsitzender und AK-OeD-Bezirksvorsitzender Roland J. Kufner aus dem Markt Winzer ging einführend kurz auf die Thematik ein. Kufner möchte das „C“ ein Stück weit mehr betonen, indem sich die Christlich-Soziale Union mit christlichen Themen beschäftige. Der Malteserorden hat eine lange Tradition und Geschichte. Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) war der Initiator für die Gründung eines katholischen Hilfsdienstes aus dem Deutschen Caritasverband und dem Malteserorden um 1953. Daneben sei aber auch das „S“ von großer Bedeutung, da man auch soziale Themenbereiche näher in den Fokus stelle, um „näher am Menschen“ zu sein. Der Malteser Hilfsdienst erfüllt viele soziale Themen. Zudem könne man in diesem Bereich im Sinne des „U“ fächerübergreifend in Kooperation mit den Gliederungen der CSU als Volkspartei vorgehen. Deshalb wurde das Thema von mehreren CSU-Arbeitskreisen beleuchtet. Kufner merkte zudem noch an, dass man sich seit 2013 mit der Hochwassersituation, ab 2015 mit der Flüchtlingskrise, ab 2020 mit Corona und seit 2022 mit der Situation um die kriegerische Auseinandersetzung in der Ukraine fast dauerhaft mit kleineren Unterbrechungen im „Krisenmodus“ befinde, was auch viele Ämter und Behörden sowie Verbände und Hilfsorganisationen betreffe. Hier gilt besonderen Dank allen, die sich hier engagieren und Hilfe leisten.

In kurzen Grußworten freuten sich die stellvertretende AKH- sowie AKS-Kreisvorsitzende Roswitha Kaufmann, der CSU-Ortsvorsitzende Kurt Erndl, auch 2. Bürgermeister der Stadt Osterhofen, der Kreisvorsitzende der Senioren-Union Hermann Hilmer und der JU-Ortsvorsitzende aus Deggendorf Korbinian Deutinger über das Zustandekommen der Veranstaltung und auf die anstehenden Ausführungen des Referenten Rainer Breinbauer. Pfarrer Emanuel Hartmann wohnte der Veranstaltung ebenfalls bei.

Rainer Breinbauer ging zunächst auf die Geschichte und die Struktur der Malteser ein. Der Malteserorden gründete sich im Jahr 1099, ist seit Anfang des 12. Jahrhunderts vom Papst anerkannt und untersteht diesem auch. 1953 wurde der Hilfsdienst als Verein in Deutschland gegründet, der auf Diözesanebene innerhalb der 27 Bistümer in Deutschland gegliedert ist. Es gibt aktive Mitglieder und Fördermitglieder. Seit 1958 gibt es die Malteser in der Diözese Passau. Die Malteser sind ein Fachverband des Deutschen Caritasverbandes. Sie kooperieren auch mit weiteren Hilfswerken wie z. B. dem Deutschen bzw. Bayerischen Roten Kreuz. Auf evangelischer Seite gibt es die Johanniter.

Das Zeichen der Malteser ist das weiße, achtspitzige Malteserkreuz auf roter Grundfläche. Sie orientieren sich an der lieben Frau von Philermos, am Heiligen Johannes des Täufers und an ihrem Gründer dem Seligen Bruder Gerhard. Der Leitsatz der Malteser lautet auf lateinisch „Tuitio fidei et obsequium pauperum“, was im Deutschen mit „Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ übersetzt wird. In ihrem Logo haben sie den Spruch „… weil Nähe zählt“. „Im Vertrauen auf Gott und den Menschen“, „Leben in der katholischen Kirche“ und „Offenheit durch klares Profil“ sind die Leitsätze der Malteser.

Zu den grundlegenden Aufgaben der Malteser, die Breinbauer anschließend erläuterte, gehören die Notfall- und Katastrophenhilfe, Beförderungsleistungen für kranke Menschen und Menschen mit Behinderung, die ambulante Hilfe für kranke, alte, beeinträchtigte und sterbende Menschen wie ihrer Angehörigen sowie die Auslandshilfe und die Kinder- und Jugendarbeit. Dabei bietet man u. a. den Schulbegleitdienst sowie den Schulsanitätsdienst an. Die Malteser- und Europabücherei (MEB) in Passau ist ein mobiler Bücherlieferdienst, der beeinträchtigten Menschen Bücher bringen kann. Für Senioren werden beispielsweise der ambulante Pflegedienst, der Besuchs- und Begleitdienst sowie der Seniorentreff angeboten. Weitere Angebote und Leistungen sind z. B. der Krankentransport, der Sanitäts- und Rettungsdienst, psychosoziale Notfallversorgung, Katastrophenschutz als auch die Malteser Jugend, die Erste-Hilfe-Ausbildung, notfallmedizinische Ausbildungen und weitere Bereiche. Daneben bieten die Passauer Malteser auch ein Kochbuch mit dem Titel „Des ess ma mia am liabstn“ zum Kauf an, dessen Reinerlös dem sozialen Engagement zu Gute kommt.

Der Hauptstandort der Malteser im Bistum Passau ist die Diözesangeschäftsstelle direkt in Passau. Daneben gibt es weitere Standorte im Bistum. Nach Breinbauer haben die Malteser im Bistum Passau nicht nur ca. 500 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sondern weithin mehr ehrenamtlich engagierte Personen. Breinbauer stellte das Ehrenamt im Bistum, Bayern und Deutschland heraus, von dem die Gesellschaft sehr profitiere und das einer hohen Wertschätzung bedarf. Daneben kann man bei den Maltesern im Bistum Passau auch das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) bzw. den Bundesfreiwilligendienst (BFD) ableisten. Darüber hinaus ist der Malteser Hilfsdienst auch Kooperationspartner im Aufbau-Masterstudiengang M.A. Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management an der Universität Passau.

In einer anschließenden Diskussionsrunde hatten die anwesenden Mitglieder und Gäste mit dem Referenten ausreichend Zeit und Gelegenheit, um Fragen zu klären oder weitere Sachverhalte zu vertiefen. In den Abschlussworten bedankte sich Roland Kufner herzlich bei Rainer Breinbauer für die interessanten Ausführungen, knüpfte an die Wertschätzung der ehrenamtlichen Personen an und meinte auch, dass man trotz der Krisen den Blick in Richtung Zuversicht und Gottvertrauen nicht verlieren sollte. In Anlehnung an die Grußworte von Roswitha Kaufmann war es nach Kufner auch wichtig, die Veranstaltung thematisch arbeitskreisübergreifend durchzuführen. Danach klang die Veranstaltung in lockerer Atmosphäre aus. Für alle Beteiligten war es ein informativer und angenehmer Abend.

Quellen bzw. weitere Informationen: https://www.malteser.de/; https://www.malteser-international.org/de.html; https://www.malteser-passau.de/; https://www.orderofmalta.int/

Text: Roland Kufner in Kooperation mit Rainer Breinbauer

Bilder: Gerhard Kufner

Rainer Breinbauer (Mitte) mit dem Kochbuch „Des ess ma mia am liabstn“ im Beisein von Pfarrer Emanuel Hartmann (rechts) und Roland Kufner (links)