Kreisverband Aichach-Friedberg

Wirtschaftsstandort steht vor Herausforderungen

Wirtschaftsstandort steht vor Herausforderungen

Zu einem ersten sehr konstruktiven Gespräch trafen sich Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko und Katrin Krauß-Herkert, CFO/COO der Forum Media Group in Merching und seit Oktober die neu gewählte Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Aichach-Friedberg. Die Industrie- und Handelskammer zählt im Wittelsbacher Land rund 11.500 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen mit rund 38.5000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und ist allein deshalb stets ein wichtiger Ansprechpartner für Tomaschko. Aktuell zeigt sich am Wirtschaftsstandort Aichach-Friedberg eine bessere wirtschaftliche Lage als im Frühjahr 2023, die Erwartungen der Unternehmen für die Zukunft sind allerdings in ganz Deutschland und auch im Wittelsbacher Land pessimistisch. Die globale Situation mit vielen Unsicherheiten wie den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten, die ausufernde Bürokratie, der Fachkräftemangel und die nach wie vor hohen Energiepreise drücken auf die Stimmung und lassen die Firmen mehrheitlich zu dem Schluss kommen, dass sich die Lage des eigenen Unternehmens zukünftig verschlechtern wird. Ganz konkret lässt sich das beispielsweise an den deutlich sinkenden Investitionen der Betriebe ablesen. Hier sei nun die Politik gefordert, um die anhaltenden strukturellen Probleme endlich zu lösen. Vieles davon sei schließlich selbst verschuldet, macht Tomaschko deutlich. Als Beispiel nennt der Abgeordnete die ausufernde Bürokratie, Projekte wie die angestrebte digitale Zeiterfassung der Bundesregierung würden die Probleme noch weiter verschärfen. „Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag hat deshalb den eigenen Antrag „Arbeitszeiterfassung bürokratiearm ausgestalten“ eingebracht und drängt darauf, die geplanten neuen Regelungen zur Zeiterfassung zu verändern, damit kleine und mittelständische Unternehmen nicht unter zusätzlicher Bürokratie leiden!“ Außerdem sei es beispielsweise wichtig, die Anerkennung von ausländischen Fachkräften deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen. „All diese Probleme betreffen die Lebensrealitäten der Unternehmen. Der Austausch vor Ort ist für mich deshalb entscheidender denn je, um aus erster Hand die aktuellen Sorgen an unserem Wirtschaftsstandort Wittelsbacher Land zu erfahren. Ich habe mich mit dem ehemaligen Vorsitzenden der IHK-Regionalversammlung, Thoma Sixta, oft ausgetauscht und freue mich auf eine ebenso vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Katrin Krauß-Herkert“, so Tomaschko. Mit Krauß-Herkert habe man wieder eine sehr engagierte und erfahrene Vorsitzende gefunden, lobte der Abgeordnete die Nachfolgerin von Thomas Sixta. Durch ihre Arbeit als Geschäftsführerin der Forum Media Group, einer der größten Fachverlage Deutschlands mit weltweit rund 1100 Mitarbeitern, hat Krauß-Herkert selbst einen sehr guten Einblick in die aktuellen Sorgen der Unternehmen und möchte diese Erfahrungen in ihre Arbeit als Regionalvorsitzende einfließen lassen. „Wir wollen die Weichen für einen weiterhin wettbewerbsfähigen und damit attraktiven Wirtschaftsstandort richtig stellen“, gibt die gebürtige Kissingerin die Zielsetzung klar vor. Hierfür brauche es aber dringend bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, die Politik sei hier gefordert. Tomaschko sicherte ihr, stellvertretend für alle Unternehmen im Landkreis, seine volle Unterstützung zu, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern. „Ich bin überzeugt davon, dass wir mit unseren vielen mittelständischen Unternehmen eine sehr gute Basis haben, um auch in Zukunft ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort zu bleiben. Dennoch muss ebenso die Bundesregierung endlich reagieren, für Planungssicherheit sorgen und weitere Entlastungen für alle Unternehmen auf den Weg bringen“, forderte Tomaschko.