Kreisverband Ingolstadt

Änderungsantrag der CSU Fraktion

Donauquerung für Rad- und Fußgänger östlich der Autobahnbrücke

Die CSU-Stadtratsfraktion stellt folgenden Änderungsantrag:

  1. Punkt 1 der Beschlussvorlage V0027/22 wird gestrichen.
  2. In Kenntnis der Ergebnisse aus der Sitzungsvorlage V0027/22 wird die Verwaltung erneut beauftragt zu prüfen, welche Möglichkeiten zur Donauquerung für Radfahrer und Fußgänger es östlich der Autobahnbrücke, z.B. auf Höhe IN-Campus gibt.
  3. Für die naturschutzrechtliche Beurteilung wird die Regierung von Oberbayern miteinbezogen.
  4. Dem Stadtrat soll anschließend ein Vorschlag für eine realisierbare Querung vorgelegt werden.

Gründe:

Zur Donauquerung im Osten der Autobahnbrücke erreichten uns in der Vergangenheit viele Anfragen aus der Bürgerschaft. Dies lässt die Annahme zu, dass der zusätzliche Rad- und Fußweg über die Donau bereits jetzt eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung finden würde und einen bisher ungedeckten Bedarf bedienen könnte.

Bisher sprachen bereits gute Gründe für eine solche Lösung:
Für den bevölkerungsreichsten Ortsteil im Nordosten der Stadt und für Mailing-Feldkirchen wäre es eine neue, schnelle Verbindung mit dem Südosten, die bisher nur mit kilometerlangem Umweg möglich gewesen ist. Zudem bietet es neue Möglichkeiten der Mobilität insbesondere für Pendler aus dem südwestlichen Landkreis Eichstätt, die z.B. aus Großmehring oder Kösching zum IN-Campus fahren müssen.

Dazu kommt, dass der südöstliche Teil der Stadt sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt hat: neben dem Audi Sportpark siedelten sich viele neue Gewerbebetriebe im Südosten am Auwaldsee an.Es ist aber vor allem die Entwicklung in der nahen Zukunft, die das stärkste Argument für eine neue Donauquerung im Osten bietet:
Der Aufbau des IN-Campus schafft viele neue Arbeitsplätze, die täglich gut erreichbar sein müssen. Im Norden der Stadt entsteht durch die Entwicklung des Rieter Areals ein komplett neues Quartier mit ca. 3700 zusätzlichen Bewohnern. Die neuen Arbeitsplätze im Süden einerseits und das neue Wohngebiet im Norden andererseits zeigen schon deutlich, wie beides von einer derartigen Trasse im Osten über
die Donau profitieren könnte.

Zudem könnte es den Radverkehr insbesondere unter den Berufspendlern deutlich attraktivieren und so einen großen Beitrag zur Veränderung des Modal Split leisten. Angesichts der schwierigen und hürdenreichen Aufgabe, die Verkehrswende zu befeuern, wäre dies ein großer Schritt in die richtige Richtung.Selbst die Stadtwerke Ingolstadt Netze GmbH interessierte sich für eine derartige Donaubrücke wegen der dort günstigen Verortung der Fernwärmeleitung zum IN-Campus. Eine Kombination der beiden Infrastrukturmaßnahmen, Radweg einerseits und
Fernwärmeleitung andererseits, könnte willkommene Synergieeffekte auslösen.

Der über die bestehende Autobahnbrücke geführte Rad- und Fußweg stellt aus unserer Sicht keine geeignete Alternative dar. Dieser liegt zu nah an der Schillerbrücke, die durch das urbane Umfeld vor allem in der Dämmerung bessere Bedingungen für Radfahrer aus dem Stadtgebiet bietet. Für diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die weiter östlich leben und weitere Distanzen zur Autobahnbrücke oder zur Schillerbrücke zurücklegen müssen, schafft eine östlichere Lösung oft erst die Möglichkeit, das Fahrrad als Verkehrsmittel zum IN-Campus zu nutzen, da die Alternativen mit zu umständlichen Umwegen verbunden wären.

Das heißt, dass nur die hier beantragte östliche Lösung dem beschriebenen breiten Bevölkerungsteil eine Mobilität auf dem Fahrrad eröffnet und der bestehende Überweg unter der Autobahnbrücke eben keine Alternative ist.

Angesichts der vielen guten Gründe dafür, ist eine Neubewertung und lösungsorientierte Neuprojektierung aus unserer Sicht erforderlich.

Ein neuer Radweg im Sinne der Ökologie, der letztlich aus Gründen der Ökologie abgelehnt werden muss, lässt ein so unbefriedigendes Ergebnis zurück, dass es sich aufdrängt, eine Lösung des Konflikts zu finden.