Kreisverband Ingolstadt

Antrag der CSU Stadtratsfraktion

„Verteidigungs-Campus“ technologisch und unternehmerisch breiter aufstellen

Die CSU-Stadtratsfraktion begrüßt ausdrücklich die Initiative von JU und FDP, ein neues, campusartig gestaltetes Areal zur Ansiedlung innovativer Unternehmen in Ingolstadt zu schaffen. Ein solches Zukunftsprojekt kann entscheidend zur wirtschaftlichen Dynamik und technologischen Weiterentwicklung des Standorts beitragen.

Allerdings spricht sich die CSU-Fraktion für eine inhaltliche Erweiterung der Initiative aus. „Ein Fokus ausschließlich auf die Verteidigungsindustrie würde die Attraktivität des Areals unnötig einschränken und wichtige wirtschaftliche Chancen vergeben. Wir wollen ein offenes, vielfältiges Hightech- und Supertech-Areal, das auch zivile Schlüsselbranchen anspricht – von Luftmobilität über Umwelt- und Biotechnologie bis hin zu Cybersicherheit und weiteren KI-gestützten Branchen“, betont Altoberbürgermeister Dr. Christian Lösel.

Die CSU greift damit frühere Überlegungen aus dem Jahr 2019 wieder auf, ein breit aufgestelltes Industriegebiet für technologische Innovationen auf dem Stadtgebiet zu entwickeln. Ziel ist es, durch eine interdisziplinäre Ausrichtung möglichst viele zukunftsfähige Branchen und Unternehmen nach Ingolstadt zu holen.

Arbeit und Steuern am Standort sichern

Zugleich hebt die CSU hervor, dass bei der Vergabe von Flächen nicht nur die Technologie im Fokus stehen darf. Entscheidend ist auch, dass die Unternehmen hochwertige Arbeitsplätze schaffen und am Standort Gewerbesteuer zahlen. Angesichts der zunehmenden Automatisierung durch KI-gestützte Systeme und Robotik müsse sichergestellt werden, dass es sich nicht nur um „arbeitnehmerlose“ Rechen- oder Produktionszentren
handle. Besonders bei Tochtergesellschaften großer Konzerne sei es notwendig, Gewerbesteuervermeidung durch interne Verrechnungspreise vorzubeugen.

Campus-Struktur als Erfolgsmodell

Die campusartige Gestaltung des Areals wird von der CSU voll unterstützt. Ein moderner Hightech-Campus lebt von der engen Verzahnung zwischen Forschung, Lehre und Unternehmen. Erfolgreiche Beispiele wie der IPAI in Heilbronn zeigen, wie Public-Private-Partnerships zur Entstehung leistungsfähiger Innovationsökosysteme führen können. Ingolstadt könne hier mit einem innovativ gestalteten Areal Maßstäbe setzen und gleichzeitig einen Beitrag zur wirtschaftlichen Resilienz der Region leisten.

gez.
Franz Wöhrl
Fraktionsvorsitzender