Kreisverband Miltenberg

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CSU Miltenberg

Im Fall der Fälle richtig handeln

Kinderarzt Ulrich Schmid referierte über Notfälle im Kindesalter

Mit 80 Besuchern platzte das Neue Pfarrheim in Trennfurt am 15. November 2017 beim Vortrag von Facharzt für Kinderheilkunde Ulrich Schmid zum Thema „Notfälle im Kindesalter“ fast aus allen Nähten. Zu der Veranstaltung eingeladen hatte der CSU-Kreisvorsitzende Berthold Rüth. Zahlreiche Eltern, solche, die es noch werden wollen, nutzten die Gelegenheit, um sich aus erster Hand wertvolle Tipps und praktische Anleitungen zu holen, wie man Notfälle und Erkrankungen von Säuglingen und Kleinkindern erkennt und im Fall des Falles schnell und konsequent, aber vor allem richtig reagiert.

Nach der Begrüßung durch den CSU-Kreisvorsitzenden Berthold Rüth und Klingenbergs Bürgermeister Ralf Reichwein gab  Ulrich Schmid einen Überblick über die gängigsten Beschwerden, die bei Säuglingen und Kleinkindern bis etwa vier Jahre auftreten können. Entscheidend sei für Eltern, dass sie rechtzeitig erkennen, ob beim Kleinkind ein wirklicher Notfall vorliegt oder nicht. Sehr anschaulich beschrieb der Mediziner die häufigsten Beschwerden von Babys und Kleinkindern bei verschiedenen Indikationen wie Fieber oder Fieberkrämpfe, Pseudocroup, Atemnot, Allergien, Verbrennungen, Vergiftungen oder Stürzen. Bereits beim Beobachten, wie das Kind sich verhalte, lasse sich in der Regel erkennen, ob ein echter Notfall vorliegt, der den Notarzt erfordert, ob eine stationäre Behandlung in einer Klinik notwendig ist oder ob eine schnelle und konsequente Ersthilfe durch die Eltern, z.B. durch Beruhigen des Kindes, Kühlen einer Verletzung, Verabreichung geeigneter Medikamente oder ein Gang an die frische Luft bereits ausreicht. Unterstützend ist hierbei auch die Teilnahme an Kursen in Erster Hilfe, die von verschiedenen Veranstaltern angeboten werden und bei denen man die richtige Hilfeleistung üben kann.

Bei der anschließenden Diskussion nutzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, um Fragen zu stellen. Dabei bildete auch die Versorgung mit Kinderärzten im Landkreis Miltenberg ein wichtiges Thema. Aktuell gibt es im gesamten Landkreis Miltenberg 6,5 zugelassene Kinderärzte. „Politik und Krankenkassen müssten schneller auf die sich wandelnde Situation reagieren“, so der Mediziner. Derzeit verwende man für die ärztliche Bedarfsplanung Zahlen aus dem Jahr 1992. Erst für das kommende Jahr sei ein neues Bedarfsgutachten geplant. „Wir hinken der rasend schnell voranschreitenden Entwicklung meilenweit hinterher, weil die medizinische Versorgung, oft nur noch auf das  Thema Geld reduziert wird“, so Schmid. „Gerade der Mangel an Ärzten stellt uns vor große Herausforderungen. Zwar werden Ärzte auch im Ausland angeworben, aber dies reicht nicht aus“, so der Mediziner.

Bei der Terminvergabe bei Kinderärzten sei es so, dass grundsätzlich alle Neugeborenen aufgenommen werden und Notfälle sofort behandelt werden. Für neu zugezogene Familien sei es jedoch nicht einfach, sofort einen Kinderarzt zu finden. Abschließend bekräftigte Rüth, dass er mit aller Kraft dafür arbeiten werde, dass bei der Überprüfung der Bedarfsplanung, die sich in zweiter Instanz befinde, der Bedarf für die Aufstockung von 6,5 auf 7 Kinderarztstellen anerkannt werde.