Kreisverband Mühldorf a. Inn

Bezirksrätin Claudia Hausberger

Sozialpolitischer Austausch mit Thomas Huber, MdL

Sozialpolitischer Austausch mit Thomas Huber, MdL und Bezirksrätin Claudia Hausberger
Thomas Huber, MdL mit Bezirksrätin Claudia Hausberger

Das Miteinander in herausfordernden Zeiten stärken, aktuelle Krisen gemeinsam bewältigen: Besonders in schwierigen Zeiten ist das soziale Miteinander von besonderer Bedeutung. Vor diesem Hintergrund durfte Berzirksrätin Claudia Hausberger den Stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie im Bayerischen Landtag und Vorsitzenden des Arbeitskreises für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie der CSU Landtagsfraktion, Thomas Huber, in Erharting zu einem Sozialpolitischen Austausch begrüßen.

Thomas Huber unterstrich in seinen einleitenden Worten die zentrale Rolle der Sozialwirtschaft in Deutschland. Mit aktuell 435.000 Beschäftigten sei sie nach der Automobilwirtschaft der zweitgrößte Arbeitsbereich im Land. Besonders durch den Renteneintritt vieler Beschäftigter aus den geburtenstarken Jahrgängen werde es allerdings auch weiterhin schwierig sein, neue Fachkräfte zu gewinnen. Obwohl die Digitalisierung viele Möglichkeiten der Unterstützung und Vereinfachungen mit sich bringe, dürften die menschlichen Aspekte nicht vernachlässigt werden. „Wenn die Menschen fehlen, leidet auch die Menschlichkeit“, so Huber.

Von den anwesenden Pflegediensten wurde die 2021 eingeführte Tarifpflicht als Problem thematisiert. Seit dem 1. September müssen Altenpflegerinnen und Altenpfleger nach Tarif bezahlt werden. Sind Einrichtungen nicht tarifgebunden, müssen sie in Höhe eines einschlägigen Tarifvertrags zahlen oder zumindest nachweisen, dass sie das regional übliche Gehalt zahlen. Dabei werden auch Zuschläge wie zum Beispiel solche für Schichten in der Nacht oder an Feiertagen berücksichtigt.  Die daraus resultierenden finanziellen Herausforderungen seien immens, da die Pflegekassen diese Kosten nicht ausreichend gegenfinanzierten, so die Pflegedienste.

Weitere Themen waren unter anderem die Anerkennung von Fachkräften sowie der Bereich der Kindertagesstätten, der einen großen Anteil in der Diskussion einnahm. So wurde aus dem Teilnehmerkreis die Notwendigkeit praktikablerer Lösungen für die Anerkennung von Fachkräften betont. Aktuell seien die Wartezeiten oft sehr lang und verzögerten den Prozess der Personalgewinnung unnötig. Auch in den Kindertagesstätten werde dringend Fachpersonal gebraucht. Hier habe der Umfang der Buchungszeiten pro Kind in den letzten Jahren von durchschnittlich 5 auf mittlerweile 7 Stunden zugenommen. Dieser Anstieg erfordere mehr Personal, ebenso wie die wichtigen Themen Sprachförderung und Inklusion.