Kreisverband Neu-Ulm

Kreis Neu-Ulm

"Einzig verbliebene Volkspartei"

Es ging schnell, wenn auch nicht ganz so schmerzlos wie erhofft: Der CSU-Kreisverband hat seine 70 Kandidaten für die Kreistagsliste nominiert. Die Kreisrätin Christa Wanke ist nicht mehr dabei.

Dieser Artikel von MICHAEL JANJANIN erschien in der SÜDWEST PRESSE. Vielen herzlichen Dank, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen.

Das Gegrummel, Geschiebe und Gedränge im Vorfeld von Listennominierungen für die Kreistagswahl haben beim CSU-Kreisverband Neu-Ulm diesmal im Wesentlichen Franz-Clemens Brechtel, Peter Schmid und Josef Walz abbekommen. Die Arbeit im Vorfeld hat sich gelohnt. Die Abstimmung über die Liste mit 70 Kandidaten und deren Platzierung ging fast eine Stunde schneller vonstatten als vor sechs Jahren. Die Zustimmung war ähnlich breit angelegt: 82 der 88 Delegierten aus den 19 Ortsverbänden stimmten für den Vorschlag, den der Vorstand und die Ortsvorsitzenden in der Kreiskonferenz vorab beraten und verabschiedet hatten.

Lediglich ein Konflikt aus dem Stadtverband Neu-Ulm konnte offensichtlich im Vorfeld nicht beigelegt werden. Die amtierende Kreisrätin und Stadträtin Christa Wanke (60) - für sie war der Platz 21 vorgesehen gewesen - hatte ihre Kandidatur kurzfristig zurückgezogen. Karin Blobner rückt aus Neu-Ulm für sie weiter nach vorne vor.

Für einen zweiten Konfliktfall konnte ein Kompromiss gefunden werden: die Kandidatur von Alexander Engelhard. Der Weißenhorner Stadt- und Kreisrat ist nun trotz der Differenzen mit dem Weißenhorner Ortsverband auf der CSU-Liste zu finden. Die Gründung einer eigenen Wählervereinigung und das Verlassen der CSU-Stadtratsfraktion hat ihn den Platz im ersten Zehnerblock des Kreistagsliste gekostet. Nun ist er auf Platz 41 zu finden.

Und dass er diesen auch bekommen hat, verdankt er seinem Rückhalt in der Kreistagsfraktion und im Kreisverband. "Er hat gute Arbeit in der Fraktion gemacht", sagt einer der Delegierten am Rande der Versammlung. Somit macht Engelhard weiterhin Kreistagspolitik. Die Bedingung war, dass der Weißenhorner Stimmenkönig von 2008 nicht mehr für den Stadtrat in Weißenhorn antritt. Diese Lösung hatte er bereits im vergangenen Jahr mit dem Kreisvorsitzenden Thorsten Freudenberger besprochen. So wurde sie nun umgesetzt. Den Weißenhorner Platz im Premium-Zehnerblock nimmt jetzt der Stadtrat Franz-Josef Niebling aus Wallenhausen ein.

Neu auf dem Sechser-Platz der Jungen Union ist nun die Bundestagsabgeordnete Katrin Albsteiger zu finden, hinter der bayerischen Europaministerin Beate Merk, dem stellvertretenden Landrat Roland Bürzle, dem Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg und der Sendenerin Beate Altmann aus dem Kreisvorstand. Die Junge Union stellt zehn Kandidaten.

28 der 34 zurzeit amtierenden CSU-Kreisräte treten noch einmal an. An vorderster Stelle der Liste ist der Kreis- und Fraktionsvorsitzende Freudenberger zu finden, der wie berichtet auch die Nachfolge von Erich Josef Geßner an der Spitze der Landkreisverwaltung antreten will.

Ob das gelingt, wird bei der Wahl am 16. März 2014 entschieden. In der Liste der Kandidaten, "die mir in diesem Wahlkampf zur Seite stehe, spiegelt sich in ihrer Zusammensetzung die einzig verbliebene Volkspartei wider", sagte Freudenberger. Es sei zudem gelungen, dass die der CSU angehörenden oder nahe stehenden Bürgermeister und Bürgermeisterkandidaten auf der Liste zu finden sind. Lediglich aus Kellmünz sei kein Kandidat dabei. Das sei bedauerlich. "Aber sonst sind wir als CSU im ganzen Landkreis mit Kandidaten aus der ganzen Gesellschaft vertreten."