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Freudenberger soll für CSU Landrat in Neu-Ulm werden

Die CSU im Kreis Neu-Ulm hat ihren Landratskandidaten: Mit großer Mehrheit wurde Thorsten Freudenberger nominiert. Der 40-Jährige bewirbt sich um die Nachfolge des amtierenden Landrats Erich Josef Geßner.

Dieser Artikel von MICHAEL JANJANIN erschien in der SÜDWEST PRESSE. Vielen herzlichen Dank, dass wir ihn hier veröffentlichen dürfen.

Fröhliche Gesichter nach der Nominierung: (von links) Erich Josef Geßner, CSU-Landratskandidat Thorsten Freudenberger und die bayerische Europaministerin Beate Merk. © Foto: Lars Schwerdtfeger

Diesmal gab"s Swing von Ernie und seinen Jungs zur Nominierungsversammlung. Den Schwung aus der Landtags- und Bundestagswahl in den Kommunalwahlkampf mitnehmen, sich nicht zurücklehnen. Dazu forderte die Landtagsabgeordnete und frischgebackene bayerische Europaministerin Beate Merk die CSU-Mitglieder aus dem Landkreis Neu-Ulm bei der jüngsten Delegiertenversammlung im schmuck renovierten Dorfstadel in Buch auf.

101 Delegierte aus den 19 Ortsvereinen waren am Samstagvormittag in den südlichen Landkreis gekommen, um die Weichen für die Landratswahl am 16. März 2014 zu stellen. Der amtierende Landrat Erich Josef Geßner ist seit 1996 im Amt. Der 69-Jährige tritt bei der kommenden Kommunalwahl nicht mehr an.

Die meisten Delegierten folgten dem Vorschlag Geßners und dem einstimmigen Beschluss der Kreiskonferenz vom vergangenen Juni und nominierten den 40-jährigen Thorsten Freudenberger endgültig als Kandidaten. Freudenberger soll die Spitzenposition in der Kreisverwaltung für die CSU sichern. 99 Delegierte gaben ihre Stimme ab, 96 stimmten für Freudenberger. Sie folgten damit der zweiten Forderung von Beate Merk: "Heute ein Signal zu setzen, dass wir der Überzeugung sind, dass wir mit dieser Besetzung ein gutes Ergebnis erreichen werden."

Dass die CSU in Thorsten Freudenberger einen Kandidaten hat, der ausreichend politische Erfahrung mit sich bringt, davon ist Landrat Geßner überzeugt. Zum ersten Mal kennen gelernt habe er ihn mit 16 Jahren, "als dieser junge Mensch zusammen mit Elmar Stegmann, der jetzt Landrat in Lindau ist, zu einer Bürgerversammlung in Vöhringen gekommen ist, als ich damals dort Bürgermeister war". Damals hätten sich Freudenberger und Stegmann schon für Politik interessiert, Freudenberger habe dann seinen Weg in der Jungen Union gemacht.

Seitdem habe er den politischen und beruflichen Weg Freudenbergers verfolgt - bis zum Bezirksvorsitz der Jungen Union, als Stadtrat in Vöhringen, Kreisrat, CSU-Fraktionsvorsitzender und Kreisvorsitzender. Verwaltungserfahrung ist für Geßner nicht das Maß aller Dinge. Denn wer eine CSU führen kann, der habe gezeigt, dass er Führungsqualität hat - auch für ein Landratsamt mit seinen vielen Mitarbeitern. Er kenne Freudenberger als einen Kommunalpolitiker, der nicht polarisiert, sondern Informationen analysiert, auf Menschen zugeht, aber auch keinem Konflikt aus dem Weg geht, jedoch in hitzigen Diskussionen zur Versachlichung beiträgt. Und: "Er brennt für seine Visionen für eine Zukunft des Landkreises."

Als einer, der die politische Fackel der CSU trägt, aber auch mit Verordnungen, Durchführungsbestimmungen, Plänen und Regelungen verschiedenster Art umzugehen weiß, stellte sich Freudenberger in seiner Antrittsrede vor. Dies habe er nicht nur, aber im letzten Schliff in den vergangenen Jahren als Kreis- und Fraktionsvorsitzender gelernt. "In all den Diskussionen der vergangenen Jahre hat die politische Konkurrenz nicht immer meine und unsere Auffassungen geteilt. Inkompetenz hat man mir und uns aber nie vorgeworfen."

Seine Vorstellungen für seine Arbeit skizzierte er in politischen Leitlinien, in denen viele aktuelle Projekte und Ideen aus der Kreistagsdiskussion ihren Niederschlag fanden: Neben dem Augenmerk auf große Betriebe, die Förderung von Mittelstand, Handwerk und Landwirtschaft. "Der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ist wichtig, die Dezentralisierung der Stromversorgung wird ein wichtiger Trend werden." Weitere Ziele sind: Kita-Ausbau, Sicherung des bezahlbaren Wohnraums, Ausbau von Verkehrswegen, aber auch des Öffentlichen Personennahverkehrs, schnelle Datennetze, Jugendhilfe, Ehrenamt, die solide Finanzausstattung des Landkreises, dezentrale Gesundheits- und Pflegeversorgung, Breitbandausbau für schnelles Internet, Ausbau des Datennetzes auf dem Land, weiterer Ausbau des Landratsamts als Dienstleistungszentrum samt dessen Sanierung.

Diesen weiten Kreis an Themen will Freudenberger inhaltlich mit dem Mittel der Bürgerforen mit der Bevölkerung und der Parteibasis diskutieren - und dazu auch die Akteure aus den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft einladen. Fünf Veranstaltungen dieser Art sind in nächster Zeit geplant: "Demokratie lebt vom Austausch und vom Mitmachen. So wollen wir es auch bei der Erarbeitung unserer Inhalte für die Landrats- und Kreistagswahl 2014 halten."