Kreisverband NEUMARKT

Bundestagsabgeordneter Alois Karl

Delegation im Baltikum

1989 war für Deutschland ein außerordentlich bedeutsames Jahr. Denn vor drei Jahrzehnten fiel die Mauer in Berlin und der Eiserne Vorhang wurde durchlässig. Dieser glücklichen Fügung gingen andere entscheidende Ereignisse voraus. Im August formierte sich die Menschenkette des Baltischen Wegs und wenige Wochen vorher hatte Ungarn die Grenze zu Österreich geöffnet.

Zu Erinnerung daran führte MdB Alois Karl als Vorsitzender der Deutsch-Baltischen Parlamentariergruppe eine Delegation von Bundestagsabgeordneten an, um in Lettland und Litauen die aus diesem Jahr stammende neue Verbundenheit zu festigen, die auch sehr alte historische Wurzeln hat.

Vor 30 Jahren waren es die mutigen Menschen in Estland, Lettland und Litauen, die den Montagsdemonstranten in Leipzig neuen Aufschwung gaben und die dann die Wiedervereinigung Deutschlands erkämpften.

Erstes Ziel war Riga, die Hauptstadt Lettlands, wo die Vizepräsidentin des lettischen Parlamentes, Inese Lībiņa-Egnere die Gäste zu einem Gespräch empfing und sie durch das Parlamentsgebäude führte. Investitionen und Wirtschaftsbeziehungen waren Themen einer Diskussion mit Vertretern der Deutsch-Baltischen Handelskammer und deutscher Unternehmen, die im Baltikum Fuß gefasst haben.

Auch 30 Jahre nachdem 1,5 Millionen Bürger aus den drei Staaten an der Ostsee eine 600 Kilometer lange Menschenkette gebildet hatten und so ihre Unabhängigkeit errungen haben, ist das Gefühl derBedrohung durch den übermächtigen Nachbarn im Osten noch spürbar. Die NATO zeigt heute mit vier Brigaden, von denen eine von der Bundeswehr geführt wird, dort Präsenz und vermittelt Sicherheit für das Baltikum und Polen.

Höhepunkt war ein Gespräch mit dem neu gewählten lettischen Staatspräsidenten Egils Levits. Levits und Alois Karl bekräftigten bei dieser Gelegenheit unisono die außerordentlich guten Beziehungen beider Länder. Aufschlussreich war eine Diskussion mit einem lettischen Wissenschaftler über die Situation der russischsprachigen Minderheit im Land.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Vilnius, der Hauptstadt Litauens, machten die Besucher aus Deutschland Zwischenstopps am ehemaligen Lettischen Königsschloss Rundale und am Wallfahrtsort „Berg der Kreuze“ unmittelbar an der Grenze zu Litauen. In der Besatzungszeit hatten russische Truppen immer wieder die Kreuze abgeräumt, die Letten hatten trotzig immer wieder neue Kreuze heran geschafft. Heute ist der Wallfahrtsort ein beeindruckendes Zeugnis der Volksfrömmigkeit.

Noch am gleichen Abend empfing der Präsident des Litauischen Parlaments Viktoras Pranckietis die Delegation. Am darauf folgenden Tag führten die Besucher Gespräche im Außenministerium und im Verteidigungsministerium. In Rukla besuchten sie die dort stationierten 350 Soldaten der Bundeswehr, die Kerntruppe der in Litauen stationierten NATO-Einheit. Offizieller Abschluss der Reise war eine Podiumsdiskussion, die die führende Rolle Deutschlands in der Europäischen Union zum Thema hatte.

Pressemeldung Büro Alois Karl, 25. September 2019